Dan Shocker's Larry Brent Nr. 110: Das Methusalem-Projekt
Dan Shocker's Larry Brent Nr. 110: Das Methusalem-Projekt


Die Meldungen über vermißte Personen in Marburg häufen sich. Die Polizei tappt im dunkeln. Das BKA wird eingeschaltet. Durch weitere Indizien wird nun auch die PSA aufmerksam und schickt ihren besten Mann: Larry Brent. Kurz darauf wird Marburg von einer gefährlichen Rattenplage heimgesucht. Larry Brent und sein Partner Iwan Kunaritschew lernen die alte Universitätsstadt Marburg kennen - und fürchten.


von Alfred Wallon, erschienen im Juli 2005, Titelbild: Emmanuel Henné

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Marburg verschwinden immer mehr Menschen. Auch der Student Jens Bauer wird vermisst, und taucht plötzlich als Leiche wieder auf. Doch der Tote scheint stark gealtert zu sein. Ob sein Chef, der Chemiker Dr. Hoffmann zu tun hat, den Jens Bauer erpressen wollte? Jens' Mutter und seine Freundin Tina setzen einen Privatdetektiv auf den Wissenschaftler an. Und tatsächlich findet Frank Gerber heraus, dass Dr. Hoffmann etwas zu verbergen hat und nicht ganz der honorige Wissenschaftler ist, als den man ihn kennt. Scheinbar arbeitet Hoffmann für eine geheimnisvolle Organisation, die sich GRAUE INSTANZ nennt und welche auch Profikiller beschäftigt. Frank Gerber gerät selber ins Kreuzfeuer der Gangster. Weil auch das BKA nicht weiterkommt, schaltet sich die PSA ein und schickt ihren besten Mann: Spezial-Agent Larry Brent. Der bekommt es bald nicht nur mit einem wahnsinnigen Wissenschaftlern und eiskalten Mördern zu tun, sondern auch mit einem Heer von Ratten, die von einer perversen Mutation gelenkt werden. Denn eines der fehlgeschlagenen Experimente Hoffmans ist außer Kontrolle geraten und droht Marburg ins Chaos zu stürzen....


Meinung:
Auf diesen Roman habe ich mich richtig gefreut. Zum einen ist Marburg nicht allzu weit von meinem derzeitigen Wohnort entfernt und andererseits versprach der Klappentext einen spannenden Tierhorrorroman, wie auch das Cover eindrucksvoll suggerierte. Für ortskundige ist dieser Roman auch sicherlich ein Highlight und wenn man keinen Roman für die Serie Larry Brent in Händen halten würde, gäbe es auch nicht so viel daran auszusetzen. Aber auf dem Cover steht eben eindeutig LARRY BRENT, und so erwartet man auch einen Roman in dem der PSA-Agent eine der Hauptrollen spielt. Doch während David Gallun seinen ersten Auftritt auf Seite 43 hat, darf Larry erst auf Seite 93 leibhaftig und namentlich in Erscheinung treten, während er davor nur zweimal andeutungsweise auftauchte. Für ein Buch welches es auf 167 Seiten bringt ist das mehr als dürftig. Die Hauptprotagonisten sind hierbei eindeutig Frank Gerber und Dr. Hoffmann, so wäre der Romane eher etwas für die Magic Edition gewesen. Den Auftritt von Iwan Kunaritschew hätte sich der Autor vollends sparen können. Dafür sind die Passagen mit den Ratten extrem spannend ausgefallen, da kann es einem zartbesaiteten Gemüt schon einmal kalt den Rücken herunterlaufen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass Al Wallon etwas mehr auf die Mutation des Rattenkönigs eingegangen wäre. Zuerst mutierte ja das Bündel, mit den Schwänzen verknoteter, Ratten, später wird aber nur von einer riesigen Ratte berichtet. Was mir noch aufgefallen ist, ist die Vorliebe des Autors für Klammern, in denen er seine Nebensätze verpackt und die bisweilen den Lesefluss doch sehr stören. Wenn auf jeder zweiten Seite ein Satz in Klammern gesetzt wird, ist das eindeutig zuviel. Außerdem hat sich mir der Eindruck aufgedrängt, als ob dieser Roman schon sehr viel eher erscheinen sollte, aber aus irgendwelchen Gründen zurückgehalten wurde, denn Larry erinnert sich an frühere Fälle, was ich persönlich sehr begrüße, allerdings hieß es dort, dass der Fall "Das Kind der Toten" erst ein Jahr her ist, obwohl der Roman bereits vor sieben oder acht Jahren erschien. Die letzte Begegnung mit Iwan Kunaritschew war angeblich in dem Buch "Der Blutengel von Tschernobyl". Bis jetzt gab es aber schon drei weitere Bücher, in denen Larry und Iwan gemeinsam ermittelten. Ein wenig mehr Chronologie wäre hier wünschenswert gewesen. Zudem sollte man die Angabe von Datum und Uhrzeit konsequent durchführen und nicht nur die ersten zwei oder drei Kapitel damit versehen. Später kommt man schnell durcheinander, wenn man nur mit Uhrzeiten bombadiert wird und man noch nicht mal informiert wird, welcher Wochentag gerade ist, da hätte man sich den Rest auch sparen können. Insgesamt ein kurzweiliger, spannender Tierhorrorroman, wäre aber um einiges besser, wenn es kein Larry-Brent-Roman geworden wäre. Die Innen-Illustrationen von Pat Hachfeld geben die Atmosphäre des Romans gut wieder, auch wenn mir das zweite Bild nicht ganz so gut gefällt, da es zu sehr nach Comic aussieht.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein super Cover, dadurch, dass die ganze Szenerie in einem blutigen Rot gehalten wird, bekommt die Ratte, die allein schon durch ihre Größe bedrohlich wirkt, noch nachhaltig etwas Angsteinflössendes.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Rezension von Egon der Pfirsich:


Kurzbeschreibung:
In der beschaulichen Universitätsstadt Marburg verschwinden kurz hintereinander mehrere Menschen. Einer davon, der Student Jens Bauer, taucht später wieder auf: als Leiche eines alten Mannes. Was hat diese Alterung hervorgerufen? Gleichzeitig kommt es zu einer Ratten- und Mäuseplage, deren erstes Opfer, eine junge Frau, von einer Horde selbst gezüchteter weißer Mäuse buchstäblich aufgefressen wird. Da die Polizei bei der Klärung dieser Vorfälle nicht vorankommt, wird Larry Brent alias X-RAY-3 nach Marburg geschickt. Dort ist der Privatdetektiv Frank Gerber, der von der Mutter und der (platonischen!) Freundin Jens Bauers beauftragt wurde, die Hintergründe seines Todes aufzudecken, dem Wissenschaftler Dr. Kurt Hoffmann auf der Spur. Jens Bauer war ein Praktikant in Hoffmanns Firma und wollte ihn erpressen, weil er herausgefunden hat, dass Hoffmann in einem anrüchigen Etablissement verkehrt. Als Mordanschläge auf den Detektiv verübt werden, kann Brent ihm zwei Mal das Leben retten. Die beiden finden heraus, dass Hoffmann im Auftrag einer geheimnisvollen Macht, die sich "graue Instanz" nennt, verbrecherische Experimente mit menschlicher DNA durchführt. Dabei gerät durch ein unerwartetes Ereignis eine geheimnisvolle Substanz in die Kanalisation. Dies führt zur Entstehung des "Rattenkönigs", einer grauenvollen Mutation, und hat schreckliche Folgen für die Stadt Marburg und ihre Bewohner.


Meinung:
Mit diesem Roman feiert ein weiterer Autor seinen Einstand bei Larry Brent, diesmal wieder ein bekannter Routinier, nämlich Al(fred) Wallon. Und um das Pferd von hinten aufzuzäumen, sei gleich zu Beginn erwähnt, dass sich am Ende des Buches ein ausführliches und informatives Selbstportrait des Verfasser befindet.
Die Handlung ist in Deutschland angesiedelt, diesmal in der Universitätsstadt Marburg an der Lahn. Man merkt (wie auch schon in Dario Vandis´ Roman "Alraunenfluch"), dass der Autor sich seine Heimat zum Handlungsort gewählt hat, entsprechend häufig und detailliert werden Straßen und Örtlichkeiten in Marburg und seinem Umland genannt und beschrieben. Ob ein ortsfremder Leser damit etwas anfangen kann, sei dahingestellt.
Thematisch handelt es sich bei dem "Methusalem-Projekt" um einen Roman, der gut in die Serie "Larry Brent" hineinpaßt. Hier werden keine dämonischen oder übersinnlichen Mächte beschworen und keine "großen Rituale" durchgeführt, sondern in bester Dan Shocker-Tradition zwei pseudowissenschaftliche Themen abgehandelt, nämlich Experimente am menschlichen Erbgut, und die Mutation einer Ratte zum sogenannten "Rattenkönig"...
Interessant ist der Background mit der Geheimorganisation "Graue Instanz", hinter der sich einflussreiche Vertreter der Wirtschaft verbergen. Dr. Hoffmann hofft, durch seine Arbeit für diese Organisation zu Wohlstand zu kommen, ist aber in Wahrheit nur ein Handlanger, ein "nützlicher Idiot", der gnadenlos abserviert wird, wenn er seine Aufgabe erfüllt hat und für die "Graue Instanz" zu einem Risiko wird. Allgemein erinnert die Thriller-Thematik mit einer Verbrecherorganisation im ganz großem Stil an James Bond. Für einen Larry Brent-Roman ist das vielleicht nicht ganz der passende Background, aber trotzdem reizvoll. Da diese Thematik im Roman zu keiner endgültigen Lösung geführt wird, schreit sie überdies geradezu nach einer oder mehreren Fortsetzung(en). Auch drängt sich mir hier allgemein die Frage auf, wie es wohl wäre, wenn die Macher der James Bond-Filme auf die Thematik der Larry Brent-Romane zurückgreifen würden; ein derartiges "Crossover" wäre vielleicht ein echter Kinoknüller.
Die Sache mit den Ratten (und Mäusen), die durch den mutierten "Rattenkönig" gesteuert werden, ist eigentlich nur ein Nebenprodukt der Experimente Dr. Hoffmanns. Allerdings ergeben sich dadurch einige gute Horror-Szenen mit Splatter-Einlagen, das wird insbesondere in der Szene deutlich, in der eine junge Frau von ihren eigenen weißen Mäusen (die natürlich vom Rattenkönig beeinflusst sind) aufgefressen wird. Allerdings ist die "pseudowissenschaftliche" Erklärung für die Entstehung des Rattenkönigs und vor allem für seine "Macht" über andere Ratten für meinen Geschmack etwas zu weit hergeholt, gewissermaßen zu viel "pseudo" und zu wenig "wissenschaftlich". Aber immerhin, die sonst bei Erklärungsnotständen aus der Mottenkiste geholte "schwarze Magie" hat der Autor seinen Lesern erspart.
Stilistisch ist der Roman gut gelungen, er ist routiniert geschrieben, flüssig zu lesen, und wartet mit einigen guten Actionszenen auf. Allerdings gibt es auch Stellen mit Schwächen, zum Beispiel gleich im allerersten Abschnitt. Als ich den las, dachte ich: Welcher Anfänger hat denn diesen Text verbrochen? Einige ungeschickte Formulierungen und unnötige Wortwiederholungen, sowie vor allem die Eigenart, mehrmals ein eckig klingendes "das" zu verwenden, wo jeder andere Autor ein geschliffeneres "es" geschrieben hätte, seien hier erwähnt. Mußte sich Al Wallon erst einmal warmschreiben? Bereits im nächsten Abschnitt ist von diesen Schwächen nämlich nichts mehr zu spüren.
Leider komme ich nicht umhin, weitere kritische Anmerkungen zu machen. Ich hatte öfters den Eindruck, als sei dieser Roman nicht von einem Verfasser allein geschrieben worden. Nun teilt Herr Wallon im "Nachwort" mit, dass Antje Ippensen (bekannt als eine Hälfte des Duos "Maran O´Connor") "einige interessante Theorien über Ratten ... niedergeschrieben und in den Roman eingebracht" habe. Mag sein, dass dies eine mögliche Ursache für diverse Auffälligkeiten ist, allerdings geht es hier nicht um die Szenen mit den Ratten.
So sind meines Erachtens die Charakterisierungen einiger Protagonisten nicht stimmig. Als Beispiel möge Dr. Kurt Hoffmann dienen. Er wird zunächst als ein bedauernswerter älterer Mann geschildert, der durch einen Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen wurde und nun das Leben eines einsamen Einzelgängers führt, welcher vergeblich versucht, durch "Ersatzbefriedigungen" seine innere Leere zu überwinden. Ausgerechnet dieser Typ, mit dem man fast Mitleid bekommen könnte, entpuppt sich aber als gewissenloser Verbrecher, der für seine Experimente über Leichen geht. Natürlich können Menschen, bei denen das Schicksal grausam gewaltet hat, unterschiedlich reagieren: die einen werden zu depressiven, menschenscheuen Einzelgängern, die sich "in ihr Schneckenhaus zurückziehen", die anderen dagegen zu mürrischen Grantlern, die mit Gott und der Welt fertig sind und durch ihre Abgestumpftheit eine Menschenfeindlichkeit entwickeln, die sie möglicherweise zu skrupellosen Straftaten befähigt. Dr. Hoffmann müßte jedoch, so wie er geschildert wird, zu beiden Gruppen gehören. Der Autor versucht zwar an manchen Stellen, die Diskrepanz zwischen dem "menschenscheuen Einzelgänger" und dem "menschenfeindlichen Verbrecher" Hoffmann zu erklären, aber so richtig kann mich das nicht überzeugen.
Dann sind da noch der Student Jens Bauer, sein etwas tumber Kommillitone Lukas Walser, der sich jedes Mal hemmungslos besäuft, wenn er bei einem Mädchen abblitzt, sowie die oberflächliche Verkäuferin Tina Steffens, die "ständig ihre Partner wechselt, weil ihr kein Mann gut genug ist". (Nun ja, vielleicht ist sie doch nicht so oberflächlich, denn nach Jens Bauers Verschwinden engagiert sie zusammen mit dessen Mutter einen Privatdetektiv, um sein Schicksal zu klären, und später, nachdem auch Lukas Walser verschwunden ist, stellt sie sogar eigene Ermittlungen an und begibt sich dadurch in Lebensgefahr.) Diese drei jungen Leute wirken geradezu beängstigend "normal": sie lieben das Leben, feiern Parties, saufen, gehen in Diskos und sind zunächst lebensechte Durchschnittscharaktere. Später stellt sich aber überraschend heraus, dass die drei, vor allem Lukas Walser, in radikalpolitischen Kreisen verkehren. Das mag nun zunächst nichts Ungewöhnliches sein, denn viele Extremisten verstecken sich hinter der unauffälligen Maske eines Biedermannes. Aber hier kam der Umschwung vom 0-8-15-Typen zum Politaktivisten zu abrupt, um glaubhaft zu sein.
Andere wichtige Figuren, etwa der Detektiv Frank Gerber oder der Auftragskiller Sadok Ben Daoud sind dagegen überzeugend charakterisiert, und auch Nebenfiguren wie die Mutter eines hyperaktiven Jungen, oder die übrigen Politaktivisten (die "rote Heidi" und ihre Kumpane) kommen, soweit ihre kurzen Auftritte eine Beurteilung zulassen, gut rüber.
Bemerkenswert sind einige "politische" Aussagen im Text, vor allem weil sie ideologisch nicht zusammenpassen: da gibt sich der Autor zunächst liberal und bringt viel Verständnis auf für den hyperaktiven Jungen (der "seine Mitschüler tyrannisiert", wofür diese Mitschüler und deren Eltern vermutlich nicht ganz so viel Verständnis haben). Später tritt er mit einer grün-alternativen Haltung zum Thema "genmanipulierte Lebensmittel" auf, und nur ein paar Seiten später schimpft er in konservativer Manier über "politische Wirrköpfe, die die Lehren der 68er-Generation als das einzig Wahre ansehen". (In diesem Zusammenhang hätte es mich interessiert, welchen "Verlag aus dem Breisgau" der Verfasser meint, der regelmäßig "solche Schriften publiziert", die an der politischen Haltung der "Alt 68er-Wirrköpfe" schuld sind.)
Wie dem auch sei, der Eindruck bleibt, als hätten hier verschiedene Schreiber ihre unterschiedlichen Ansichten in den Roman eingebaut, oder aber der Autor wollte bei niemandem anecken und hat deshalb verschiedene politische Lager bedient. Nun halte ich es grundsätzlich für ein Zeichen von Intelligenz, wenn jemand zu unterschiedlichen politischen Themen differenzierte Meinungen vertritt und nicht einer Partei oder Ideologie in allen Fragen Unfehlbarkeit zubilligt. Jedoch möchte ich in Unterhaltungsromanen "unterhalten" und nicht mit Politik gleich welcher Couleur zugemüllt werden. Besser wäre es daher gewesen, man hätte darauf komplett verzichtet, zumal alle diese Aussagen für die Romanhandlung irrelevant waren.
Am Ende möchte ich kurz auf die Rezension von Florian Hilleberg eingehen: das späte Auftreten Larry Brents halte ich für kein großes Problem. Im Gegenteil, mich stört es weitaus mehr, wenn er und/oder andere PSA-Agenten schon sehr früh in die Handlung eingreifen, weil dies meines Erachtens die Spannung schmälert. Auch sehe ich nicht die Notwendigkeit, dass Larry Brent immer den Hauptpart übernehmen muß. Wenn hier der Privatdetektiv Frank Gerber eine zentrale Rolle zugedacht bekommt, finde ich das absolut okay, zumal Gerber keine solche "Superheldenattitüde" hat wie Larry Brent. Zurecht moniert Florian Hilleberg aber, dass der Auftritt von X-RAY-7 eigentlich überflüssig war. Auch seine Kritik an der zeitlichen Abfolge verschiedener Romane stimmt: es wird erwähnt, dass Larrys letztes gemeinsames Abenteuer mit Iwan K. der "Blutengel von Tschernobyl" gewesen sein soll, tatsächlich sind dazwischen mehrere andere Bände mit diesen beiden erschienen. Das "Methusalem-Projekt" war offenbar weitaus früher eingeplant und wurde, aus mir nicht bekannten Gründen, über einen längeren Zeitraum verschoben. Und die Sache mit den vielen Klammern im Text: mal ganz ehrlich, das hat Al Wallon bei mir abgeschaut ;-)
Nun sei noch auf 2 kleine Gags (Anspielungen) hingewiesen: als der Student Jens Bauer von Dr. Hoffmann in dessen Labor gefangengehalten wird, erinnert ihn diese Situation "an das Treiben eines gewissen Dr. Glenn Morton, dessen ... Experimente Mitte der 70er Jahre in einigen Romanen veröffentlicht worden waren". Es ist klar, welche berüchtigte Romanserie hier gemeint ist. Und in einer späteren Szene gibt sich Larry Brent gegenüber einem jungen Hotelpagen als "Reporter Robert Nordan" aus. Dieser Robert Nordan ist bekanntlich der Held der vierbändigen "Monster-Frankenstein" Taschenbuch-Serie von Dan Shocker.
Was unterm Strich bleibt, ist ein sehr guter Roman mit einigen kleinen Schwächen. Den Maran O´Connor-Romanen ist er haushoch überlegen. Vor allem paßt die pseudowissenschaftliche Thematik gut zu Larry Brent, anders als die ermüdenden "großen Rituale" usw, mit denen man von Maran O´Connor bis zum Überdruß konfrontiert wurde. Nach Manfred Weinland (Band 1), Martin Eisele (Band 2 und 5) und Dario Vandis (Band 6) ist Al Wallon der vierte Autor, der es geschafft hat, mit einem gelungenen Werk in die Fußstapfen Dan Shockers zu treten. Dies honoriere ich mit der Vergabe von 4 Kreuzen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Es ist kaum zu glauben: nach den Angaben im Impressum ist der Schöpfer dieses Covers, das eine Riesenratte über einem schloßartigen Gebäude zeigt, der Gleiche, der auch die Bilder zu den Bänden 108, 109 und 111 fabriziert hat. Der Qualitätsunterschied hätte gar nicht auffallender sein können: sind die drei anderen Cover allesamt schlecht bis grottenschlecht, so finde ich dieses Bild ausgezeichnet. Zumal hier nicht nur die künstlerische Umsetzung gelungen ist, sondern das Bild durch den roten Farbton auch sehr unheimlich wirkt. Da gibt es selbst von einem Lonati-Fan wie mir 5 Kreuze, verbunden mit der Frage: Warum sind nicht alle Bilder so toll??


Coverbewertung:
5 Kreuze