John Sinclair Nr. 416: Im Namen der Hölle
Zuerst hatten sie Lizzy den rechten, danach den linken Arm gebrochen und
sie dann in den noch warmen Sand geschleudert wie ein altes Stück Holz.
Da lag sie nun halbnackt im Sand. Eigentlich hätte sie nach dieser
furchtbaren Tortur vor Schmerzen schreien müssen. Aber sie schrie nicht,
denn sie spürte keine Schmerzen. der Grund dafür war simpel. Lizzy
sah zwar aus wie ein Mensch, tatsächlich aber war sie eine Hexe, und
der konnte man, wenn sie unter einer magischen Droge stand, mit einem einfachen
Brechen der Arme nicht imponieren. Da mußten schon stärkere
Geschütze aufgefahren werden. Sie hatte trotzdem Angst, denn es waren
drei, die sie überrascht hatten, und sie sahen verdammt nicht so aus,
als könnten sie irgendeinen Spaß vertragen...
von Jason Dark, erschienen am 23.06.1986, Titelbild: Sebastia Boada
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Asmodis beauftragt das Höllengericht - einen skelettierten Richter und
zwei Zombie-Henker - Jane Collins für den Tod von Wikka zu verurteilen
und zu töten. Dazu köpfen sie die Hexe Lizzy, um mit deren Torso
Jane Collins in eine Falle zu locken. Die ehemalige Detektivin hatte gerade
einen Einkaufsbummel mit Ali in San Francisco gemacht und wird nun von den
Dämonen in das leer stehende Gefängnis Alcatraz entführt,
wo sie von den Henkern geköpft werden soll. Ali, der von dem
Höllenrichter bewusstlos geschlagen wurde, informiert die Mönche
des Klosters und Yakup, der gerade aus Tokio zurückgekommen ist. Durch
den abgeschlagenen Kopf der Hexe Lizzy wird ein Reporter auf die Geschehnisse
aufmerksam, dessen Artikel wiederum Bill Conolly und John Sinclair alarmiert,
da Ereignissen um Hexen in San Francisco ihr besonderes Augenmerk gilt. Die
beiden machen sich auf den Weg nach Kalifornien und mithilfe von Bills
amerikanischen Kollegen finden sie die Spur nach Alcatraz. Gemeinsam mit
Yakup erreichen sie die Hinrichtungsstätte, und während der Türke
die beiden Henker köpft, vernichtet John den Höllenrichter mit
Bills goldener Pistole.
Meinung:
Tja... eigentlich eine spannende Geschichte. Janes Entführung mit dem
vorausgegangenen Stadtbummel in San Francisco hat mir gut gefallen und auch
das Höllengericht war eine nette Idee. Nun kann man sich natürlich
fragen, warum die Dämonen unbedingt eine Hexe köpfen mussten, um
Janes Wagen zu stoppen. Da hätte doch genauso ein Baumstamm gereicht
- aber so kann man ja wenigstens die ganze Welt auf seine Aktivitäten
aufmerksam machen... :o)
Etwas irritiert haben mich (mal wieder) die Zeitabläufe. Denn alleine
nach dem letzten Band muss mindestens eine Woche vergangen sein (am Ende
von Band 415 Roboter-Grauen'
wird ja Silvester gefeiert und in diesem Roman verbringen John, Suko und
Shao zu Jahresbeginn fünf Tage in Lauder bei Johns Eltern), Jane wurde
ja aber schon entführt, als sich John und Yakup noch in Tokio befunden
haben, also noch ein paar Tage früher. Irgendwie kommt mir das alles
komisch vor, weil ich kaum glaube, dass das Höllengericht Jane so lange
gefangen hält - Qualen hin, Qualen her. Dass das Weihnachtsfest
plötzlich einfach so übergangen wurde, habe ich ja schon in der
Rezi zum letzten Heft erwähnt, aber das fällt hier bei der
Entführung Janes noch mal besonders auf. Aber immerhin wird in diesem
Roman auf das
Taschenbuch 62
Das Erbe der Templer' eingegangen, von dem ich schon dachte, dass Jason
Dark es in der Heftserie vergessen hätte.
Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: mehrere Tage, das Finale Anfang Januar 1986
(Vollmond).
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 239 Dämonen
im Raketencamp'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 08.10.1996.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Januar 2005 im
Jubiläumsband
52 Die Hölle auf Erden'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Jane Collins wird unter dem Vollmond vom Höllengericht verurteilt. Ich
finde das Bild sehr gut - vor allem der Gesichtsausdruck von Jane ist gut
gelungen. Im Roman glaubt sie ja bis zur letzten Sekunde, dass sie geköpft
wird.
Coverbewertung:

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das blonde Mädchen auf dem Titelbild stammt ursprünglich aus dem
Horrorstreifen "THE MUMMY'S SHROUD" der englischen Hammer-Filmstudios, wie
hier auf der DVD-Hülle gut zu erkennen ist:
Auf dem Cover des Gespenster-Krimi Nr. 2 lies sie auch schon ihren rechten
Träger herunterrutschen. Allerdings war sie dort plötzlich nicht
mehr blond, sondern rothaarig:
Das gleiche Titelbild wie auf dem oben genannten Gespenster-Krimi war auch
auf dem Pulp-Magazin "THIS COMIC IS HAUNTED" Nr. 2 aus Australien verwendet
worden, deshalb ist das Mädchen natürlich auch hier wieder zu
finden:
Ausserdem war die junge Frau auch noch auf dem Cover des US-amerikanischen
Horror-Magazins "PSYCHO" Nr. 8 vom September 1972 zu sehen:
Auch in Spanien war die betreffende Szene auf einem Titelbild verwendet worden
und zwar auf dem Comic-Magazin "DOSSIER NEGRO" Nr. 42:
Das gleiche gilt auch für den deutschen Heftroman "Teufelsjäger
Mark Tate" Nr. 7, wo sie erneut auftauchte:
Und auch auf dem Geister-Schocker Nr. 97 wurde es verwendet:
Auf dem Silber-Grusel-Krimi Nr. 399 aus dem Zauberkreis-Verlag wurde sie
ebenfalls wieder verwendet. Dort musste sie sich allerdings zur Abwechslung
vor Werwölfen verstecken:
Desweiteren war sie auch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins "ESCORPION"
Nr. 33 abgebildet. (Auch das Skelett mit Schlapphut vom Hintergrund dieses
Bildes ist Gruselroman-Fans sicherlich kein Unbekannter, war es doch schon
auf mehreren Dutzend Heftromanen verwendet worden):
Ebenfalls aus Spanien stammt übrigens das Comic "ZOMBIE - LOS MUERTOS
VIVIENTES" (zu deutsch: "Zombie - die Toten leben"), wo das Mädchen
ebenfalls abgebildet war (diesmal allerdings mit weißem Haar):
Und auf dem Dämonenkiller Roman Nr. 84 "Im Schatten der Guillotine"
war sie dann, um die Farbpalette abzurunden, auch noch schwarzhaarig
abgebildet: