John Sinclair TB Nr. 62: Das Erbe der Templer
Zahlreiche Legenden, Sagen und Mythen ranken sich um die Templer, die einst
als große Helden der Kreuzzüge gefeiert wurden. Ich hatte bisher
nie direkt mit ihrer Geschichte zu tun gehabt. Doch ich wußte, daß
es zwischen den Templern, dem Dunklen Gral, dem Land Aibon und meinem Kreuz
eine Verbindung gab. Im Dunkel der Vergangenheit lag dieses Rätsel
verborgen, bis zu dem Tag, als mich die Spur ins südliche Frankreich
führte und ich zum erstenmal die fürchterliche Magie der Templer
kennenlernte ...
von Jason Dark, erschienen am 13.05.1986, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der britische Geheimagent Nelson Nye findet auf dem alten jüdischen
Friedhof in Jerusalem eine altes Pergament mit einer Abbildung von Johns
Kreuz. Dieser fliegt sofort nach Israel, wo er gemeinsam mit Nye in die
unterirdischen Kavernen des Friedhofes eindringt, dort hört er die Stimmen
abtrünniger Tempelritter, welche sich dem Götzen Baphomet verschrieben
haben. Sie bezeichnen John als Todfeind und sein Begleiter wird auch prompt
Opfer einer heimtückischen Falle. John wird seinerseits von untoten
Bluthunden angegriffen, die von den Templern geführt werden. John kann
die Bestien mit den Silberkugeln ausschalten, was auch die dämonischen
Templer vernichtet. In einem geheimen Raum trifft John auf eine Baphometstatue,
sowie auf eine Inschrift des ehemaligen Templerführers Hector de Valois,
der auf seine Burg Chateau Croix in Frankreich verweist. Mit dem Kreuz gelingt
es dem Geisterjäger die Statue des Dämons zu zerstören, dann
macht er sich auf den Weg nach Südfrankreich, wo das Schloss liegen
soll. Obwohl man ihn im Dorf abhalten will, die Burg zu betreten, fährt
John zu dem Gemäuer, wo er auf einen untoten Ritter trifft. Im Keller
des Schlosses sitzen fünf weitere lebende Leichen, sowie eine weitere
Statue des Baphomet. Die Zombies sind die ehemaligen Gefolgsleute des Hector
de Valois, die sich aber von ihm abgewandt haben, um Baphomet zu dienen.
John versucht zwar das Abbild des Dämons zu vernichten, unterliegt aber
im Kampf gegen die Ritter, wird bewusstlos und verdankt es nur seinem Kreuz,
dass sie ihn nicht töten. Die dämonischen Ritter nehmen die Statue
mit ins Dorf, wo sie Bewohner im Namen Baphomets töten wollen. John
fährt hinterher und kann gerade noch verhindern, dass zwei der Ritter
ein Ehepaar umbringen. Mit den Silberkugeln vernichtet er die Monster. In
der Zwischenzeit haben die restlichen Ritter unter ihrem Anführer Comte
de Melville einige der Bewohner auf dem Marktplatz zusammengetrieben, wo
auch die Statue des Dämons steht. John gelingt es den Anführer
mit dem silbernen Bumerang zu köpfen, wodurch auch seine Diener umkommen.
Die Statue, aus der plötzlich Johns alter Erzfeind Asmodis spricht,
vernichtet er mit dem Kreuz.
Meinung:
Das Omen trifft die reitenden Leichen! Die Szene auf dem Friedhof in Jerusalem
erinnert doch frappant an den Film "Das Omen", was auch durch die Hunde noch
unterstrichen wird. Die skelettierten Reiter scheinen dagegen direkt aus
den Streifen mit den reitenden Leichen entsprungen zu sein, zumal ja auch
diese angeblich Templer waren. Aber trotzdem ist dieser Roman sehr spannend
und, wie man so schön sagt, fesselnd geschrieben. Etwas unglaubwürdig
ist die Erklärung, dass die Untoten, welche die Bluthunde geführt
haben, zerfielen, weil die Magie der Silberkugeln über die Leinen
übertragen wurde. Allerdings tut das der Story keinen allzu großen
Abbruch. John hat hier noch kaum mit den Templern und Baphomet zu tun gehabt
und steht noch ziemlich im Dunkeln. Der Kampf mit den Rittern ist auch sehr
plastisch beschrieben worden und man fiebert wirklich mit den Dorfbewohnern
mit. John kommt hier zwar auch im letzten Moment, um die Monster zu vernichten,
aber dennoch wirkt es nicht selbstverständlich oder langweilig. Johns
Gefühle kommen hier gut zur Geltung, als ihm bewusst wird, dass er
eigentlich völlig allein auf sich gestellt ist.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Nach John Sinclairs Erlebnissen um Hector de Valois (s. Bände
385,
386,
392 und
393) hat Sir
James den Auftrag gegeben, in jedem Einflussbereich der englischen Botschaft
nach Spuren des geheimnisvollen Templers zu suchen. Ein viel versprechender
Hinweis kommt aus Jerusalem, wo der Botschaftsangehörige und
Geheimdienstmann Nelson Nye eine Schriftrolle entdeckt hat, die von de Valois
berichtet und auf der eine Zeichnung von Johns Silberkreuz zu sehen ist.
Der Geisterjäger macht sich sofort auf den Weg nach Jerusalem und trifft
sich mit Nye, der ihm den Fundort der Schriftrolle auf dem alten jüdischen
Friedhof zeigt. John entdeckt außerdem einen geheimen Gang, der in
ein unterirdisches Labyrinth führt. Die beiden Männer entdecken
eine Höhle, und hier hört John die Stimmen von verstorbenen Templern,
die ihm mitteilen, dass sie einst zu den Getreuen von Hector de Valois
gehörten, dann in den Höhlen gefangen genommen wurden und sich
im Angesicht des Todes dem Dämon Baphomet zuwandten. Somit stehen sie
nun auf der Seite des Bösen. Das muss John erfahren, als Nye in eine
Falle gerät und von einem Skelett mit einem Schwert getötet wird.
Allerdings ist das Skelett kein untotes, sondern nur teil eines
gefährlichen Mechanismus. Dann erscheinen drei unheimliche Gestalten
mit Bluthunden, die zuvor aus Stein bestanden und die John mit der Beretta
vernichten kann. Sie kamen aus einer zweiten Höhle, in der John eine
Statue von Baphomet - dem Mann mit Bart - entdeckt. Mit der Kreuzformel kann
der Geisterjäger die Statue und die Geister der Baphomet-Templer vernichten.
Auf dem Altar, auf dem die Statue stand, entdeckt John eine Inschrift von
Hector de Valois, die auf dessen Schloss - Château Croix de mer - in
Südfrankreich verweist. So macht sich John auf den Weg in die Pyrenäen
und entdeckt im Schloss den Skelett-Templer Comte de Melville und seine
fünf Diener, die ebenfalls Baphomet-Jünger sind. Sie haben vor
Jahrhunderten Hector de Valois vertrieben und das Schloss übernommen.
Sie besitzen ebenfalls eine Baphomet-Statue, mit der sie nun in das nahe
gelegene Dorf tragen. John folgt den sechs Gestalten, von denen er zwei schon
auf dem Weg ins Dorf mit Silberkugeln vernichtet, als diese ein Ehepaar
töten wollen. Die restlichen vier untoten Templer tragen die Baphomet-Statue
auf den Dorfplatz, um die Bewohner dem Bösen zu opfern. Als John den
Platz erreicht, gelingt es ihm, den Comte mit dem silbernen Bumerang zu
köpfen, wodurch auch seine restlichen Diener zu Staub zerfallen. Aus
der Baphomet-Statue ertönt plötzlich die Stimme Asmodis, der John
Sinclair verhöhnt. Der Geisterjäger vernichtet die Statue mit dem
Silberkreuz.
Meinung:
Diesen Roman muss man im Grunde zweimal bewerten. Denn zum einen haben wir
hier eine echt spannende Geschichte mit der Suche auf dem Friedhof, den
Templer-Geistern und Knochenreitern. Jason Dark hat die einzelnen Szenen
gekonnt geschildert und besonders im Labyrinth unter dem Friedhof eine
unheimliche Atmosphäre geschaffen. Der Tod von Nelson Nye hat mich dabei
ziemlich überrascht. Auch im weiteren Verlauf bleibt die Geschichte
spannend, und wäre es dabei einfach nur um Teufelsanbeter und eine
verfluchte Statue gegangen, hätte ich vier Kreuze für den Roman
gegeben. Allerdings ist dieser Roman auch Teil der größten Gruselserie
der Welt und weckt durch den Titel und die Zusammenfassung auf dem
Buchrücken Erwartungen, die die Geschichte nicht halten kann. Da wäre
zum ersten die Frage, was denn nun dieses "Erbe der Templer" ist. Die
Schriftrolle? Dann spielt sie für meinen Geschmack eine zu kleine Rolle,
denn bis auf die Tatsache, dass Hector de Valois einst ein Träger des
Kreuzes gewesen ist, erfahren wir im ganzen Roman praktisch nichts Relevantes.
Die Templer hätten auch normale Zombies sein können und dass hier
Baphomet mit Asmodis gleichgesetzt wird, stört mich auch. Deshalb ziehe
ich im Serienzusammenhang gesehen ein Kreuz ab. Bleiben aber immer noch drei
gute Kreuze für eine spannende Geschichte.
Besonderheiten:
Hector de Valois war ein Vorbesitzer von Johns Kreuz.
Erster Kontakt mit Baphomet-Templern.
Zeitpunkt der Handlung: November 1985 - keine konkrete Angabe.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den Comte de Melville, als John ihn beobachtet, wie er an
die Tür des Schlosses klopft. Ich finde, dass dieses Bild zu dunkel
ist, um wirklich gruselig zu wirken.
Coverbewertung: