Professor Zamorra Hardcover Nr. 15: Der Weg zur Quelle
Im Jahr 1220 spürt Arthur, dass sein langes Leben zu Ende geht. Kann
er dem geheimnisvollen Erbfolger Rheged ap Llewellyn trauen, der ihm und
seinem Freund Eckehardt von der Quelle des Lebens berichtet? Die Dämonen
treiben ihr eigenes Spiel und reißen die Kontrolle an sich ... an einem
Ort, den bisher nur wenige Auserwählte überhaupt zu Gesicht bekamen
...
von Christian Montillon, erschienen im September 2005, Titelbild: Werner
Öckl
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Als Sohn eines reichen Geschäftsmannes muss Arthur nicht an Armut leiden
und kann schon mal des vollen Weines frönen. Als er mit der Wirtstochter
Mechthild in seinem Haus ein wenig feiern will, entdeckt er in seinem Keller
die schrecklich zugerichtete Leiche seines Dieners Konrad. Bevor er mit zwei
Freunden, die ebenfalls eine solch zugerichtete Leiche unabhängig von
Arthur fanden, den Toten bergen kann, verschwindet dieser. Er wurde zum Untoten,
der auf seiner Suche nach Fleisch durch die Gegend irrt. Arthur und seine
Gefährten spüren den Untoten und seine Opfer auf und vernichten
sie, in dem sie ihnen den Kopf abschlagen. Doch das Unheil ist noch nicht
vorbei, denn der Dämon welcher Konrad tötete ist noch da und ermordet
Arthurs Freunde. Den jungen Mann selbst lässt er am Leben damit er sehen
kann, wie sein Dorf von den Untoten überrannt wird. Doch Arthur nimmt
den Kampf auf und rettet eine Handvoll Dorfbewohner, unter ihnen auch Mechthild,
und brennt anschließend das gesamte Dorf nieder, damit alle Untoten
vernichtet werden. Bevor der Dämon verschwand offenbarte er aber Arthur,
dass er vor einem Mann namens Eckehardt floh, der ihn vernichten wollte.
Gemeinsam mit Mechthild macht er sich auf die Suche nach dem
Dämonenjäger. Unterwegs treffen sie den Dämon wieder und
können ihn vernichten. Dann treffen sie auf einen geheimnisvollen Mann
namens Llewelyn, der Arthur einen Hinweis gibt, wo er Eckehardt finden kann.
Dieser ist ebenfalls langlebig, genau wie Arthur und lehrt dem Gleichgesinnten,
die Dämonenjagd. Während die Jahre dahingehen und Arhtur und Eckehardt
Dämonen jagen ohne älter zu werden, wird Arthurs Gefährtin
Mechthild alt und stirbt schließlich. Im Jahre 1220 gelangen die Freunde
aber an einen entscheidenden Punkt in ihrem Leben an, denn sie spüren,
dass ihr langes Leben zu Ende geht. Da erscheint ein Junge namens Llewelyn,
der behauptet Arthur zu kennen, weil er ihn als sein eigener Vater, zu Eckehardt
führte. Und der Erbfolger offenbart den Kampfgefährten ein
ungeheuerliches Geheimnis: Sie sind Auserwählte die den Gang zur Quelle
der Unsterblichkeit gehen sollen. Doch nur einer von ihnen darf daraus
trinken......
Meinung:
Mit diesem Werk schrieb Christian Montillon sein erstes eigenes Hardcover.
Bei Band 9 war er Co-Autor von
Dario Vandis und bei Band 14 war
die Grundgeschichte ja bereits von Susanne Wiemer vorgegeben. Doch in diesem
Buch kann der Autor in die Vollen schöpfen, zumal die Handlung im tiefen
Mittelalter angesiedelt ist und von einer Person handelt, welche Christian
Montillon selber erfunden hat: Andrew Millings. Hier heißt er jedoch
noch Arthur und der Leser erfährt wie der geheimnisumwitterte Mann zum
Dämonenjäger und darüber hinaus unsterblich wurde. Nebenbei
treten auch einige alte Bekannte auf, nämlich niemand anderes als Merlin
und der Erbfolger Llewelyn in zweien seiner Inkarnationen. All diese Figuren
wurden in einen spannenden historischen Roman eingewoben, dessen Hintergrund
wie immer hervorragend recherchiert wurde. Natürlich spielen Zamorra
und Nicole in diesem Buch nicht mit, was aber der Spannung keinen Abbruch
tut, denn gerade diese Spin-Off-Romane machen ja den Reiz dieser Reihe aus
und sollen den Protagonisten der Zamorra-Serie einen Hintergrund und eine
Vergangenheit geben, was aufgrund des engen Rahmens in der Heftserie selber
nicht immer möglich ist. Dabei wird Arthur als ein sympathischer Zeitgenosse
dargestellt, welcher das gesamte Leid der Langlebigkeit durchlebt und
reflektiert, denn im Gegensatz zu ihm altert seine Lebensgefährtin und
stirbt schließlich, während er selber jung und kräftig bleibt.
Doch er nimmt den Kampf auf und bietet zusammen mit Eckehardt den Dämonen
die Stirn. Doch die Höllensöhne schmieden ein finsteres Komplott
und die Intrigen, die der Autor seine Dämonen spinnen lässt
könnten von Asmodis selbst stammen. Auch ich als Leser wurde hinters
Licht geführt und in Sicherheit gewiegt. Das einzige Manko an dem Roman
war, dass man als eifriger Leser der Zamorra-Hefte natürlich wusste,
dass Arthur überleben würde und schlussendlich auch die Unsterblichkeit
erringen muss, sonst könnten wir ihn ja in der Gegenwart nicht mehr
erleben. Dennoch fiebert man innerlich mit Arthur mit und hofft auf einen
glücklichen Ausgang des Geschehens. Am Ende des Buches war ich sogar
der Ansicht, dass selbst diese 250 Seiten dem Autor nicht ausgereicht haben,
denn einige Szenen hätten ruhig noch ausführlicher dargestellt
werden dürfen. Anhand dieses Buches wird wieder die Vorliebe des
Schriftstellers für die legendäre Serie "Macabros" deutlich, denn
jedes Kapitel wird mit einem treffenden Zitat aus der Serie eingeläutet,
wobei die Auszüge aus den Romane sogar chronologisch eingesetzt wurden
und gewisse Parallelen zwischen den Schicksalen der Dämonenjäger
Arthur und Björn Hellmark offenbar werden. Alles in allem ein hervorragender
Roman, welcher Christian Montillons Figur Andrew Millings die nötige
Tiefe verleiht, um manche Handlungsweise dieses Charakters besser verstehen
zu können und dabei auch noch eine der besten Fantasy-Heftserien ehrt.
Besonderheiten:
Arthur alias Andrew Millings trifft zum ersten Mal auf die Dämonen.
Arthur erlangt die Unsterblichkeit.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Arthur im Kampf mit einem der Echsendämonen. Ein stimmiges Cover, auch
wenn ich mir Arthur immer ein wenig jünger vorgestellt habe, aber vom
zeichnerischen Stil gibt es an diesem Cover kaum etwas auszusetzen.
Coverbewertung: