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Dieses Band ist ein Nachdruck der zwei Romanhefte:
Professor Zamorra Nr. 104: Die Stieftochter des Teufels
(Romanheft)
Wolkenfetzen jagten über den zerrissenen, grauen Nachthimmel und schienen
sich in den mächtigen Zinnen und Türmen des Chateau de Cassagne
zu verfangen. Aber der Wind war stärker, wirbelte sie empor, jagte sie
weiter. Im Norden versteckte sich der Mond hinter einem dunklen Wolkengebirge.
Hin und wieder schickte er sein silbriges Licht auf die Erde, das dann für
Sekunden den Wald, den Fluß und Chteau de Cassagne streifte.
Jeanne Audret schmiegte sich eng an ihren Begleiter. "Wir hätten nicht
hierherfahren sollen, Robert", sagte sie, und in ihrer Stimme schwang Furcht
mit. "Du weißt doch, was man sich erzählt". Die Uhr der alten
Dorfkirche von Beaufort schlug Mitternacht. Irgendwo schrie ein Käuzchen,
ein Nachtvogel strich mit hörbarem Flügelschlag ab, schwang sich
hoch über die Wipfel der alten Buchen und Kastanien, verschwand mit
heiserem Krächzen.
Professor Zamorra Nr. 105: Rückkehr aus dem
Geistergrab
(Romanheft)
"Gehen Sie in Deckung, Monsieur"! flüsterte der alte Mann. "Sonst sind
wir verloren"! Gehorsam duckte sich Professor Zamorra. Verbarg sich im
raschelnden Heidekraut. Seine Hand umspannte das Amulett, das ihm so oft
Hilfe geleistet hatte im Kampf gegen die Mächte der Finsternis und die
Kräfte der schwarzen Magie. Es war Nacht. Der Mond goß sein bleiches
Licht über die karge Hochfläche der Montagne Noire, der schwarzen
Berge, nördlich von Carcassonne, Südfrankreich. Wacholderbüsche
wiegten sich im Wind. Fledermäuse und Nachtvögel strichen ruhelos
und stumm umher wie die Seelen der Verdammten. Der Scharfrichter von Mazamet
schritt hoch aufgerichtet einem Ziel entgegen, das nur er kannte. Das Wissen
um den Richtblock bewahrte er seit Jahrhunderten. Seine Taten ließen
ihn nicht ruhen.