Larry Brent Nr. 72: Das Horror-Palais von Wien
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Ihre Mutter sah sie besorgt an. "Willst du wirklich fahren, Sandra?" fragte
sie traurig. " Ja natürlich, Mama. Warum denn nicht?" Die hübsche
Achtzehnjährige zuckte die Achseln und strich eine Strähne ihres
langen blonden Haares aus der Stirn. "Weil im Moment so viel passiert. Die
Polizei hat ausdrücklich darauf hingewiesen, daß man sich nicht
leichtfertig in Gefahr begeben und zu Hause bleiben soll, wenn man es nicht
unbedingt verlassen muß. Solange der Kerl nicht gefaßt ist, rechnet
sie mit weiteren Mordfällen." In Wien ging die Angst um. Alle Zeitungen
berichteten davon. Während der letzten drei Wochen waren sechs junge
Frauen spurlos verschwunden. Ermordet oder entführt? Niemand wußte
etwas über ihr Schicksal. "Aber ich muß weg. Simone und Constanze
und die anderen warten auf mich... Ich bin nicht leichtsinnig. Ich nehme
keinen Anhalter mit und werde mich auch von keinem Fremden ansprechen lassen."
Die Frau atmete tief durch und sah ihre Tochter von Kopf bis Fuß an.
"Ich weiß nicht", sagte sie dann leise. "Aber ich hab´ so ein
komisches Gefühl..."
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Iwan Kunaritschew will eine Sendung seines geliebten Tabaks vom Flughafen
abholen und muss feststellen, dass besagtes Paket angeblich von ihm selber
bereits in Wien in Empfang genommen wurde. Der PSA-Agent fliegt
unverzüglich nach Österreich. Dort führt die Spur seines
vermeintlichen Doppelgängers zum Cernay-Palais. Boris Rakow, ein russischer
Mörder, den Iwan noch vor seiner Zeit als PSA-Agent verhaftet hat, will
sich an dem Agenten rächen und hat sich mit der Hexe Marina (siehe LB
Nr. 40) verbündet. Dieser wiederum
ist der Agent X-RAY-11 alias Peter Pörtscher auf den Fersen. Doch Iwan
läuft dem Verbrecherpärchen welches immer noch das "Buch der
unsichtbaren Zauberwesen" sucht, in die Falle. Auch Pörtscher gerät
in die Fänge der teuflischen Hexe. Die Agenten werden in einem besonderen
Raum des Palais auf Pritschen gefesselt, wo der Geist der Gräfin Tanja
von Cernay umgeht und die Agenten umbringen soll. Die Gräfin hat vor
zweihundert Jahren den Teufel angebetet und mit ihm ein Kind gezeugt, den
Grafen Paul von Cernay. Dieser soll angeblich wieder sein Unwesen treiben,
denn mittlerweile sind sechs junge Mädchen verschwunden. Richtig
mysteriös wird die Sache jedoch, als eines der verschwundenen Mädchen
als uralte, tote Frau wieder auftaucht. Aus diesem Grund und weil sich seine
beiden Agenten X-RAY-7 und X-RAY-11 nicht mehr melden schickt David Gallun
seinen besten Mann nach Wien: Spezialagent X-RAY-3 alias Larry Brent.
Meinung:
Eine wirkliche verzwickte Story mit Top-Besetzung. Neben dem gewohnten
Agenten-Team Brent/Kunaritschew, tritt auch X-RAY-11 zum ersten Mal
persönlich in Erscheinung. Hinzu kommt noch Kommissar Sachtler und auf
Seiten der Feinde gibt es ein Wiedersehen mit Marina, die nicht nur aufgrund
ihres reizvollen Äußeren zu den interessanteren Gegnern der PSA
gehört, sondern auch weil sie wegen ihrer Hexenkräfte zu einer
ernsten Bedrohung werden kann. Der Roman ist berstend gefüllt mit Handlung
und wird dabei auch nicht unübersichtlich oder verworren. Im Gegenteil.
Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Seiten vorübergegangen sind. Nebenbei
erfährt der Leser dann auch, woher das Buch der unsichtbaren Zauberwesen
aus Band 40 stammt. Alles in allem ein absoluter
Spitzenroman, der jedem Grusel-Fan wärmstens empfohlen sei.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von X-RAY-11 alias Peter Pörtscher.
"Das Buch der unsichtbaren Zauberwesen" wurde von Tanja von Cernay im Cernay
Palais geschrieben.
Zweiter Auftritt der Hexe Marina.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt die Kutsche des Grafen mit dem Tod als Kutscher. Wenn man
genauer hinschaut sieht man unter dem weißen Totenschädel auf
dem Kutschbock eine schemenhafte Gestalt sitzen. Die Frau vor dem Gefährt
ist die Hexe Marina in einer ihrer Tarngestalten, die sie dank ihrer
Fähigkeiten einnehmen kann. Das Bild passt perfekt zum Roman und wurde
sehr schön und detailliert gezeichnet.
Coverbewertung:

Wissenswertes zu dem Roman:
- Eine der Figuren aus dem Roman heißt Constanze Gramscyk. Dabei hatte
Dan Shocker wohl seine eigene Tochter Constanze Grasmück als Namensvorlage.