Larry Brent Nr. 40: Chopper - Geisterstimme aus dem Jenseits
Die Wohnung lag im siebten Stock des Apartmenthauses. Alles war dunkel. Niemand
war zu Hause. Und doch wisperte in den verlassenen Räumen plötzlich
eine Stimme. "Ich warte auf dich... Bettina... schon lange beobachte ich
dich, nur - du weißt bisher nichts von mir... Aber heute Nacht, wenn
du nach Hause kommst... werde ich dir sagen, daß ich da bin... "Die
Stimme klang krächzend und unheimlich... Sie kam nicht aus dem Lautsprecher
des Kassettenrecorders, nicht aus dem Radiogerät. Keiner der Apparate
war eingeschaltet. Kaum waren diese seltsamen Worte verweht, folgte ihnen
ein leises, knarrendes Lachen. Es mündete in eine wilden Schrei, der
die ganze Wohnung erfüllte, durch sämtliche Räume hallte...
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In Düsseldorf wird die junge Frau von einer geheimnisvollen Stimme aus
dem Unsichtbaren terrorisiert, die sich als der Chopper zu erkennen gibt.
Vor einiger Zeit wurde der Fall eines spukenden Geistes in einer Zahnarztpraxis
als Schwindel entlarvt. Doch Chopper existiert wirklich und übernimmt
den Körper von Bettina Marlo. Unter dem Bann des Dybuk tötet sie
ihre beste Freundin. Zur selben Zeit wird bei dem Totengräber Heiko
Baumann eingebrochen. Olschetz soll das Buch "Die Magie der unsichtbaren
Zauberwesen" stehlen. Doch als Norbert Olschetz in die Wohnung einsteigt
findet er nur die Leiche des Totengräbers in einem fortgeschrittenen
Stadium der Verwesung, obwohl Baumann vor zwei Stunden noch quicklebendig
war. Unter Schock will Olschetz aus der Wohnung fliehen und läuft direkt
Iwan und Larry in die Arme. Die PSA-Agenten sollen den geheimnisvollen Todesfall
einer Frau untersuchen, zudem hat ein Nachrichtenagent der PSA zufällig
gehört, wie Heiko Baumann damit geprahlt hat, den Chopper beschwören
zu können. Doch auch Olschetz kann den Agenten nicht mehr helfen, er
stirbt an den Folgen seines Schocks in Larrys Armen. In der Wohnung des
Totengräbers findet Iwan einen mysteriösen Spazierstock mit einer
Plakette, die das Antlitz eines Dämons zeigt. In seinem Hotelzimmer
findet Iwan ein Pergament mit einer Beschwörungsformel, welches er in
sein Zigarettenetui steckt. Dann wird er von der Fratze auf der Plakette
gebissen und fällt in ein magisches Koma. Derweil hat Larry, durch eine
Telefonnummer, die der Einbrecher auf einem Schmierzettel bei sich trug,
Verbindung zu den Auftraggebern aufgenommen. Er will sich mit den geheimnisvollen
Auftraggebern am Rhein treffen und hinterlässt für seinen Kollegen
X-RAY-7 eine Nachricht an der Rezeption, nicht ahnend, dass Iwan in einem
tiefschlafähnlichen Zustand liegt. Larry wird am Rhein von der Hexe
Marina abgeholt, die sein Täuschungsmanöver sofort durchschaut
hat, denn Larry besitzt das Buch hinter dem die Organisation her ist gar
nicht. Mit ihren magischen Fähigkeiten setzt sie Larry außer Gefecht,
der von einem Hubschrauber zu einer nahegelegenen Burg gebracht wird, dem
Hauptquartier der Organisation. Zur selben Zeit ist der Chopper im Körper
von Bettina Marlo, mit Martin Böhr, einem Verehrer der hübschen
Frau, auf einem Vergnügungsboot ebenfalls auf dem Rhein unterwegs. Bettina
springt von Chopper geleitet in die Fluten, aus der Böhr sie rettet.
Bettina wird ins Krankenhaus eingeliefert. Der Arzt weist Martin an, der
Frau ein paar Sachen aus ihrer Wohnung zu holen. In der Wohnung seiner
Angebeteten findet er die Leiche der besten Freundin Bettinas. Marina, die
Böhr gefolgt ist, setzt den Mann mit einer magischen Geste außer
Gefecht und nimmt ihm die Schlüssel zu seiner eigenen Wohnung ab. Denn
der eigentliche Verursacher des Schreckens ist Böhr selber, der mit
Hilfe Baumanns den Chopper beschwört hat, um Bettina für sich zu
gewinnen. Doch Martin Böhr konnte den Dybuk nicht beherrschen. Marina
nimmt das Buch an sich, dass sich tatsächlich in der Wohnung Böhrs
befunden hat und begibt sich ebenfalls in die Burg, wo Larry inzwischen von
der Organisation in Gewahrsam genommen wurde. Larry Brent soll nun als
Körper für den Chopper dienen, den Marina erneut beschwört.
Doch X-RAY-1 hat den Dybuk-Spezialisten Samuel Goldstein nach Düsseldorf
beordert, der das Pergament und den verborgenen Spruch als Wasserzeichen
findet und aufsagt. Dadurch wird der Chopper wieder in sein Gefängnis
zurückgeworfen. Zuvor tötet der dämonische Geist aber den
Anführer des magischen Zirkels. Seine beiden Helfer werden von Morna
Ulbrandson, die ebenfalls von David Gallun, alias X-RAY-1, nach Düsseldorf
geschickt wurde, festgenommen. Marina, die Hexe flieht, das Buch stellt sich
als Fälschung heraus und Iwan Kunaritschew erwacht nach dem Verschwinden
des Choppers aus seinem magischen Koma. Bettina Marlo findet ebenfalls den
Tod.
Meinung:
Anhand der Kurzbeschreibung, die dieses Mal etwas länger ausgefallen
ist, merkt man schon, dass dieser 60 Seiten-Roman sehr verzwickt aufgebaut
ist und mit überraschenden Lösungen aufzuwarten weiß. Besonders
gefallen hat mir der reale Hintergrund der Geschichte, denn die Geschichte
wie Dan Shocker sie dargestellt hat, ist wirklich so passiert. Ich meine
natürlich die Vortäuschung der Geisterstimme in der Zahnarztpraxis.
Mir persönlich hat besonders die Übernahme der Bettina Marlo durch
den Chopper gefallen und die damit einhergehende Schizophrenie. Die Szene
in der Andrea Gauter langsam begreift, dass ihre Freundin wahnsinnig geworden
ist und sie kurz darauf ermordet wird, kann einem schon einen Schauder über
den Rücken jagen. Den Einsatz von Morna Ulbrandson hingegen fand ich
ziemlich überflüssig. Abgesehen, davon, dass sie sowieso erst auf
Seite 57 auftaucht hat sie nichts anderes getan, was die örtliche Polizei
nicht auch hätte erledigen können. Aber dafür wurde uns ein
weiterer sympathischer PSA-Agent vorgestellt: Samuel Goldstein, der
Dybuk-Spezialist. Auch zwei neue Gegner sind mit diesem Roman hinzugekommen.
Zum einen die schöne Hexe Marina und zum anderen der Chopper, der noch
in anderen Romanen von sich hören lässt. Aber ein kleiner Logikfehler
ist auch dem Altmeister Dan Shocker unterlaufen: Auf Seite 47 schreibt er
Marina hätte sich neben den Chauffeur gesetzt, aber ein paar Zeilen
später steht zu lesen, der Taxifahrer würde in den Rückspiegel
schauen, um seinen Fahrgast zu betrachten! Ziemlich umständlich, oder?
Aber der Roman ist dennoch sehr spannend ohne sich in den verschiedenen
Handlungssträngen zu verzetteln und mir hat es sehr viel Spaß
gemacht ihn zu lesen.
Besonderheiten:
Roman nach einer wahren Begebenheit.
Erster Auftritt von Chopper.
Erster Auftritt der Hexe Marina.
Erster Einsatz von Samuel Goldstein, alias X-RAY-20.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Bild ist ähnlich komplex wie der Roman und zeigt keine bestimmte
Szene aus dem Roman. Vielmehr sieht man die Burg, das magische Buch und den
Anführer der Organisation, wie er die magische Geste vollführt.
Die klassische Filmschönheit soll vermutlich Marina darstellen - oder
Bettina. Spielt ja im Prinzip auch keine große Rolle. Das Bild zeigt
den typischen Lonati-Stil und ist sehr schön anzusehen, gehört
aber nicht zu den besten Werken dieses Künstlers.
Coverbewertung:
Das Titelbild zu diesem Larry Brent Roman wurde schon einmal für die
Neuauflage des Silber Grusel-Krimi's "Das Grauen von Chichen Itza" von Hexer
Stanley verwendet.