John Sinclair Edition 2000 - Nr. 38: Im Land des Vampirs (1. Teil)
Von zwei Söldnern verfolgt, droht Ilonas in in den Abgrund zu stürzen.
Plötzlich rennt ein Mann todesmutig neben den Pferden her. Mit letzter
Kraft kann er den Wagen stoppen... Durch ein Mosaik im Labor von Fariac Cosmetics
wurde John durch Zeit und Raum gezogen. Jetzt kämpft er im Jahr 1649
an der Seite von Ilonas Familie, Vorfahren von Marek, dem Pfähler, gegen
die blutige Herrschaft des Grafen Fariac ...
Hörprobe als MP3
downloaden (3,33 Minuten
/ 4,89 MB)
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird nächtens von dem zwielichtigen Privatdetektiv
Jan Ziegler zu den Londoner Docks bestellt. Dort zeigt Ziegler dem
Geisterjäger ein Labor der Firma Fariac-Cosmetics, wo Flaschen mit
Menschenblut lagern. Außerdem befindet sich ein Mosaik in dem Labor,
dass John Sinclair in sich aufsaugt und in die Vergangenheit wirft. Der Sohn
des Lichts landet in Deutschland kurz nach dem dreißigjährigen
Krieg, direkt am Rhein. Dort rettet er die Zigeuner Ilona und Stephan Marek
vor marodierenden Söldnern. Johns Ahnung hier Vorfahren seines Freundes
Frantisek Marek vor sich zu haben bestätigt sich, als ihm Stephan den
Eichenpfahl zeigt, mit dem Frantisek mehr als 350 Jahre später Kalurac
pfählt. Die beiden Zeigeuner sind auf der Suche nach Karel, Stephans
Sohn und Ilonas Bruder, der immer noch auf der Suche nach den Mördern
seiner Mutter ist. In einem Gasthaus treffen sie tatsächlich auf den
jungen Mann. Doch die Wiedersehensfreude wärt nur kurz, denn die
Söldner erscheinen wieder und entführen Ilona zu der Burg des Grafen
Fariac, der als Vampir verschrien ist ...
Meinung:
Mit dieser Folge liefert WortArt ein Glanzstück innerhalb der
Serie ab. Die zweite Vampir-Trilogie wurde von Dutzenden von Fans gefordert
und obwohl bereits die erste Vertonung des Tonstudio Brauns sehr gut gelungen
ist, setzt WortArt noch eins drauf. Frank Glaubrecht, alias John Sinclair,
ist in Hochform und liefert eine weitere überzeugende Vorstellung des
Geisterjägers ab, zumal sein Sprech- und Erzählpart so groß
ist wie selten, denn Johns Freunde kommen nur in einer sehr kurzen Szene
vor. Der Humor wird in dieser Folge eher dezent eingesetzt, kommt dafür
aber umso besser zur Geltung, vor allem in den Szenen, in denen John moderne
Redewendungen wie "Das kann ja heiter werden" oder "Für die Vorstellung
hätte er den Oskar verdient" verwendet und seine Gesprächspartner
mit Unverständnis reagieren. Die weiteren Rollen, vor allem die Familie
Marek, wird ebenfalls sehr eindrucksvoll und lebendig dargestellt. Ernst
August Schepmann spricht Stephan Marek und bringt den Charakter perfekt
rüber. Karel wird von Dietmar Wunder gesprochen, der als Synchronsprecher
von Cuba Gooding Jr. Oder Adam Sandler tätig ist und zusammen mit Ernst
August Schepmann in der 2.
Sonderedition "Der Pfähler" als Vampir auftreten durfte. Die Darstellung
des jungen, hitzköpfigen Sohnes von Stephan gelingt dem versierten
Sprachtalent mit traumwandlerischer Sicherheit. Auch die Figur der Ilona
hat eine erfahrene Sprecherin bekommen, denn niemand andere als Marie Bierstedt
leiht der Zigeunerin ihre Stimme. Absicht oder nicht, es ist jedenfalls ein
netter Gag, denn Bierstedt hat sich bereits als Synchronstimme von Kate
Beckinsale verdient gemacht, die bereits in den Filmen "Underworld" und "Van
Helsing" auf Vampirjagd gehen durfte und in letzterem auch eine Angehörige
des fahrenden Volkes darstellte. Der Roman wurde an einigen Stellen gekürzt
und gestrafft. Leider fielen dieses Mal hauptsächlich die Vampir-Attacken
der Schere zum Opfer, so dass der Gruselfaktor dieser Folge nur sehr schwach
ausgeprägt ist. Tatsächlich kommen die Vampire nur in einer Szene
vor, in der John beobachtet, wie Riesenfledermäuse ihre schreienden
Opfer zum Schloss des Grafen schleppen. Dieser Abschnitt wirkt aber durch
die dezente musikalische Untermalung umso schauriger und bereitet den Hörer
auf die kommenden Ereignisse vor. Hier beweist Oliver Döring, dass er
auch schaurige Gruselatmosphäre inszenieren kann. Zum Ende hin erscheint
noch einmal kurz die Gräfin Fariac, gesprochen von Kerstin Sanders-Dornseif,
hält sich aber das Blutsaugen betreffend noch etwas zurück.
Erwähnenswert sei an dieser Stelle noch die relativ lange Spielzeit
von ca. 56 Minuten. Für ein Wort-Art-Hörspiel wirklich enorm und
ein Schritt in die richtige Richtung.
Besonderheiten:
Johns erste Reise in die Vergangenheit.
John begegnet den Vorfahren von Marek, dem Pfähler.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das legendäre Cover von Vicente Ballestar kommt auch auf dem Booklet
wundervoll zur Geltung und zeigt ein Stück Sinclair-Geschichte. Der
Vampir wurde natürlich inspiriert von Christopher Lee. Der Künstler
stellte ja bereits die Vampire auf den Titelbildern zur ersten Vampir-Trilogie
in dieser Weise dar. Allerdings fällt beim zweiten Hinsehen doch eine
kleine Ungereimtheit ins Auge. Die Geschichte spielt nach dem
dreißigjährigen Krieg. Die Kutsche besitzt aber scheinbar
Gummiräder. Zumindest keine Holzspeichenräder, wie man es erwarten
würde.
Coverbewertung:
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Erzähler |
Joachim Kerzel |
Jane Collins |
Franziska Pigulla |
Bill Conolly |
Detlef Bierstedt |
Suko |
Martin May |
Sir James Powell |
Karl-Heinz Tafel |
Jan Ziegler |
Hans-Jürgen Wolf |
Stephan Marek |
Ernst August Schepmann |
Illona Marek |
Marie Bierstedt |
Karel Marek |
Dietmar Wunder |
Graf Fariac |
Helmut Gauß |
Gräfin Fariac |
Kerstin Sanders-Dornseif |
Günter |
Rainer Döring |
Frank Callahan |
Wolfgang Ziffer |
Kutscher |
Helmut Krauss |
Randal |
Philip Schepmann |
Manfred |
Joachim Siebenschuh |
Herbert |
Raimund Krone |
Wächter |
Karl-Heinz Oppel |
Ralf |
Bernhard Völger |
Ansage |
Fred Bogner |
in weiteren Rollen
|
- Wanja Gerick
- Thomas Friebe
- Elisabeth Günther
- Arne Denneler |
CD: ISBN 978-3-7857-3335-6
Erscheinungsdatum: 08. Juni 2007
Länge (14 Tracks): 56.08 Min