John Sinclair TB Nr. 281: Die gläserne Gruft
John Sinclair TB Nr. 281: Die gläserne Gruft


Bei Ausgrabungen auf dem Dresdener Neumarkt fand man die Grabstätten. Es war der uralte Friedhof vor der damaligen Stadt, auf dem slawische Christen bestattet worden waren. Doch nicht immer ist es gut, wenn die Ruhe der Toten gestört wird. Manchmal können längst vergessene Geister der Vergangenheit erwachen und ihr Unwesen treiben. So war es auch in diesem Fall. Eine schwarze Gestalt erschien. Der Pesthenker. Und er hatte noch eine alte Rechnung offen ...


von Jason Dark, erschienen im September 2004, Titelbild: Koveck

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Vor einiger Zeit wurde bei Ausgrabungen auf dem Dresdener Neumarkt ein alter Friedhof entdeckt. Eines Nachts erscheint eine schwarze Gestalt, die einen der Polizisten, die den Friedhof vor Diebstählen schützen sollen, mit ihrem Beil tötet. Daraufhin verschwindet sie im Dunkel der Nacht. Doch ein weiterer Wachmann, Ecki Müller, kann die Flucht der seltsamen Gestalt beobachten. Als er nach seinem Kollegen Pitt Sawisch sucht findet er ihn nun noch geköpft vor. In Leipzig feiert Harry Stahl seinen 50. Geburtstag! Zu diesem Anlass hat er auch seinen Freund John Sinclair eingeladen. Auf der Feier bekommt der deutsche Polizist von einem Anrufer mitgeteilt, dass er zu dem Mordfall in Dresden hinzugezogen wird, da die dortigen Ermittler vor einem Rätsel stehen. Am nächsten Tag begeben sich Harry Stahl, Dagmar Hansen und John Sinclair gemeinsam nach Dresden. Dort treffen sie sich in einem Hotel mit Dr. Carola Schiller, die die Ausgrabungen auf dem alten Friedhof leitet. Nachdem die Drei einige geschichtliche Hintergründe zu dem Friedhof erfahren haben begeben sie sich mit Dr. Schiller zu einer Gruft, bei der einige Glassplitter gefunden wurden. Dieser Umstand ist für John und Harry von besonderer Bedeutung, denn der ermordete Polizist hatte kurz vor seinem Tod seinem Kollegen von einem Klirren berichtet. Als John die Gruft betritt 'meldet' sich sein Kreuz. Plötzlich kann er jammernde Stimmen und Schreie hören. Es scheinen die Opfer des Köpfers zu sein, von dem der Geisterjäger annimmt, dass dieser ein Henker war. Nun beschließen John und Harry, die Gruppe zu trennen. Während Carola Schiller und Dagmar Hansen im Stadtarchiv nach einem besonderen Henker suchen, wollen John und Harry noch einmal den zweiten Wachmann, Ecki Müller, befragen. Die Frauen finden dank der Hilfe des Professors Harald Pflug heraus, dass es zu der Zeit, in der die Pest in Dresden einkehrte, einen Henker gab, der besondere Vorliebe am Töten hatte und nicht nur Verbrecher einen Kopf kürzer machte. Als Lohn für seine 'Arbeit' verlangte er die Totenkrone der Anette von Leuben, die von einigen Leuten als Heilige verehrt wurde. Doch die Dresdener wollten nicht zahlen und jagten den Henker aus der Stadt. Fortan machte er Jagd auf Nonnen, bis sich einige Leute zusammenschlossen und ihn überwältigten. Anschließend schlossen sie den Henker bei lebendigem Leibe in einer gläsernen Gruft ein. Dagmar, Dr. Schiller und Professor Pflug gehen nun davon aus, dass der Henker zurückgekehrt ist, um sich die Totenkrone zu holen. Die beiden Frauen machen sich wieder auf dem Weg, während der Professor mehr über den Aufenthaltsort der Totenkrone in Erfahrung bringen soll. John Sinclair und Harry Stahl haben hingegen weniger Glück. Auf der Fußmatte vor Ecki Müllers Wohnung finden sie dessen Kopf, in der Wohnung den Rest des Körpers. Als sich John etwas im Badezimmer umsehen will stösst er auf einen seltsamen Fleck auf dem Spiegel. Sofort untersucht er ihn mit seinem Kreuz, was zur Folge hat, dass sich eine Art Dimensionstor öffnet, an dessen Ende er den Pesthenker erkennen kann. Doch schon bald löst sich das Tor wieder auf und der Fleck verschwindet. Plötzlich stürmen Polizisten die Wohnung und wollen John und Harry festnehmen. Nachdem diese ihre Ausweise gefunden haben werden die beiden wieder freigelassen. Vor dem Gebäude in dem Ecki Müller wohnte treffen die beiden auf Dr. Schiller und Dagmar Hansen, die ihnen berichten, was sie herausgefunden haben. Da erhält die Archäologin einen Anruf von Professor Pflug, der wohl von dem Pesthenker bedroht wird. Die vier kommen gerade noch rechtzeitig, um den Professor vor dem sicheren Tod zu bewahren. Der Henker kann fliehen. Er wollte von dem Professor erfahren, wo sich die Totenkrone befindet, doch der hatte sich geweigert, etwas zu erzählen. In Wahrheit hat er mittlerweile herausgefunden, dass sich die Krone im Grab der Anette von Leuben im gleichnamigen Ort Leuben befindet. Sofort machen sich Harry, John, Dagmar, Dr. Schiller und der Professor auf dem Weg dorthin. Im Ort befragen John Sinclair und Harald Pflug den Pastor, der ihnen den Weg zum Friedhof weist, auf dem Anette von Leuben begraben liegt. Währendessen haben sich Harry, Dagmar und Carola Schiller auf eigene Faust zum Friedhof aufgemacht. Als sie das Grab Anette von Leubens finden steht plötzlich der Pesthenker vor ihnen. Carola Schiller versucht zu fliehen, wird jedoch von dem Henker überwältigt. Harry Stahl will ihn nun mit Silberkugeln vernichten, doch die zeigen bei der dämonischen Gestalt keine Wirkung. Der Pesthenker schafft es tatsächlich sich die Totenkrone, die sich auf dem Grab hinter einer Glasscheibe befand, aufzusetzen. Doch er merkt schnell, dass es nicht die echte Krone, sondern nur eine Imitation ist. Aus Wut darüber zerstört er diese. Nun will er das Grab der Anette von Leuben öffnen, um an die echte Totenkrone zu gelangen. Doch plötzlich erwacht die tote 'Heilige' zu neuem Leben und kämpft gegen den Pesthenker. Sie schafft es sogar das Beil des Henkers zu sich ins Grab zu ziehen. Somit ist der Henker waffenlos. Endlich gelangt auch John Sinclair auf den Fiedhof. Durch das Licht des Kreuzes gelingt es dem Geisterjäger schließlich den Pesthenker zu vernichten. Der Geist Anette von Leubens bedankt sich bei John und verschwindet wieder.


Meinung:
Einfach klasse! Der Roman war noch besser als ich erwartet hatte. Spannend bis zum Schluss und mit genug Action, dazu eine gelungene Story und ein ernstzunehmender Gegner, der auch gegen Silberkugeln resistent ist. Das TB wird eigentlich an keiner Stelle langweilig. Im Gegensatz zum letzten Saladin-Zweiteiler gibt es auch wieder einige gruslige Stellen, nämlich die Anfangsszene und der Fund von Ecki Müllers Leiche. Die Action ist wohl dosiert und auf den ganzen Roman verteilt. Spannend war die Jagd nach dem Henker allemal. Am Rane gab es auch noch was zum schmunzeln: Als John samstagsabends die Wohnung des Pastors betritt hört er die Stimme eines bekannten deutschen Entertainers aus dem Fernseher. Habe ich hier etwa den ersten Auftritt von Thomas Gottschalk in einem Sinclair Roman erlebt? Wenn ja, bitte mehr davon!*gg*
Natürlich schafft es auch dieses TB nicht ohne ein paar Logikfehler auszukommen. Einmal fällt mir wieder die Einordnung in die Heftserie schwer. Die Geschehnisse hier ereignen sich zwar nach TB 280, aber immer noch vor JS 1356. Da wäre doch eine Erwähnung auch mal schön gewesen. Zum anderen ist mir nicht ganz klar woher der Pesthenker nun eigentlich weiß, wo sich die Totenkrone befindet. Vom Professor hat er es ja nicht erfahren, aber von wem dann? Hat er vielleicht, nachdem John, Professor Pflug und die anderen gegangen waren noch ein bisschen in den Büchern gelesen? Sieht man mal davon ab, das Henker im Mittelalter wohl kaum lesen lernen, wäre eine Erwähnung dessen mal ganz nett gewesen. Aber irgendwie glaube ich nicht daran.;) Was sich die Leute damals im Mittelalter dabei gedacht haben den Henker lebendig in einer gläsernen Gruft einzuschließen anstatt ihn zu töten weiß ich leider auch nicht. Ein ähnliches Problem gab es ja schon in TB 258, als der Highland-Vampir anstatt gepfählt zu werden in einen silbernen Sarg gesteckt wurde. Wie dem auch sei, der Roman bekommt auf jeden Fall 4 Kreuze von mir. Eines ziehe ich noch wegen der eben genannten Logikkapriolen ab. Übrigens: Dieses mal wird auch mal vage angedeutet, wie alt unser John nun eigentlich ist. Ein Partygast auf Harrys Geburtstagsfeier meint John sehe jünger als das 'Geburtstagskind' aus. Das heißt wohl er ist noch unter 50. Mal sehen, ob man aus dieser Richtung noch was zu lesen bekommt.


Besonderheiten:
Harry Stahl feiert seinen 50. Geburtstag.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Szene auf dem Cover zeigt wohl den Pesthenker, als er sich noch innerhalb seiner Gruft befindet. Ich finde es ist sehr gut gezeichnet und passt perfekt zum Roman.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair besucht seinen deutschen Freund Harry Stahl, der seinen 50. Geburts-tag feiert. Genau in dem Moment wird Harry Stahl nach Dresden beordert, weil hier auf einem neu entdeckten Friedhof auf dem Dresdner Neumarkt ein grausamer Mord geschehen ist, der von der ‚normalen' Polizei nicht aufgeklärt werden konnte. Ein Wachmann, der den Friedhof nachts vor Plünderern schützen sollte, wurde von einer schattenhaften Gestalt, die ein Kollege noch gesehen hat, geköpft. Mit Dagmar Hansen und John fährt Harry Stahl nach Dresden, wo sie mit der Archäologin Carola Schiller und dem Historiker Professor Pflug zusammenarbeiten. Es stellt sich heraus, dass der unheimliche Mörder ein Henker aus dem Mittelalter ist, der während der Zeit der Pest in Dresden seiner Arbeit nachging. Doch er wurde von den Stadtvätern um seinen Lohn, eine wertvolle Totenkrone, mit der eine Nonne bestattet werden sollte, betrogen. Daraufhin machte der Pesthenker aus Rache Jagd auf Nonnen und tötete sie, bis er gefasst und lebendig in einer mit Glas ausgefüllten Gruft begraben wurde. Nun ist er zurückgekommen, um die Totenkrone erneut einzufordern und hat dabei auch den zweiten Wachmann, der ihn auf dem Friedhof beobachtet hat, geköpft. Die Totenkrone befindet sich wie vorgesehen im Grab der Nonne Anette von Leuben, die zu Lebzeiten seherische Fähigkeiten hatte. Diese Macht wird auch der Totenkrone zugesprochen, was sie für den Pesthenker so wertvoll macht. Auf dem Friedhof treffen die Kontrahenten zusammen und John, Harry und Dagmar können der mörderischen Axt des Henkers nur knapp entgehen. Durch eine Kopie der Krone, die sich auf dem Grab der Nonne befindet wird der Henker kurz abgelenkt. Da greift der Geist Anettes von Leuben ein und attackiert den Pesthenker. Durch diese Aktion aus dem Totenreich wird auch Johns Kreuz aktiviert und kann den untoten Henker mit einem gleißenden Lichtstrahl vernichten.


Meinung:
Diesmal hat Jason Dark ein richtig gutes Taschenbuch geschrieben. Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Roman zu lesen. Dabei schließt sich ein genialer Kreis, den zwischen den beiden spannenden Szenen zu Beginn und am Ende, die beide auf einem (wenn auch unterschiedlichen) Friedhof spielen und die sehr düster geschildert werden, entwickelt sich eine spannende Jagd nach dem Pesthenker, die auch nicht mit Action spart. Und sogar die Feier von Harry kommt richtig echt und normal rüber und wirkt nicht lächerlich oder gekünstelt, wie das sonst oft der Fall in den Sinclair-Romanen ist. Inwieweit Jason Dark es geschafft hat, die Atmosphäre und den Lokalkolorit von Dresden zu vermitteln, müssen andere urteilen, da ich in dieser Stadt noch nicht gewesen bin. Es machte aber den Eindruck, dass er es ganz gut hingekriegt hat. :o)
Schade fand ich nur, dass die Fähigkeiten der Krone nur am Rande erwähnt wurden, denn die machen dieses Kunstwerk doch eigentlich zu einem guten Werkzeug in den Händen eines Geisterjägers. Dass Anette von Leuben am Schluss mit in das Geschehen eingreift, hat mir gut gefallen, genauso wie die Tatsache, dass John und Harry nicht rechtzeitig kamen, um den Wachmann Ecki Müller zu retten. Dass am Schluss das Beil des Henkers noch existiert und in ein Museum gestellt werden soll, erinnert an den Roman ‚Der schwarze Henker' (Band 14), wo genau das gleiche passiert ist und diese Axt dann noch einmal in den Händen des lächelnden Henkers (siehe Taschenbuch 24 ‚Der lächelnde Henker') aktiv wurde. Mal sehen, was mit der Axt des Pesthenkers geschieht… :o) Geärgert habe ich mich mal wieder über das leidige Thema Van Akkeren, das in diesem Taschenbuch ebenfalls angeschnitten wurde und uns als Leser immer noch nicht loslässt und das die Einordnung in das aktuelle Geschehen schwer macht. Denn auf einer Seite wird erst darüber gesprochen, dass Van Akkeren in einer Nervenheilanstalt sitzt und dann dass die Bibel Baphomets in die Hände der Horror-Reiter gefallen ist. Aber kein Wort über den "Tod" des Gruselstars. Dass dieses Buch lange vor den aktuellen Heftromanen (in denen schon April ist) spielen muss, kann man auch daran erkennen, dass die Handlung ausdrücklich mit "im Februar" datiert wird. Doch die Geschichte an sich ist ein Spitzenroman, hat mir super gefallen und bekommt vier Kreuze.


Besonderheiten:
Harry Stahl hat (also im Februar) Geburtstag, diesmal seinen Fünfzigsten.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt den Pesthenker, wie er vom Wachmann Pitt Sawisch gesehen wird. Auch die Totenschädel kommen im Roman vor. Die rote Masse im Hintergrund, die auf den ersten Blick wirklich wie eine Glaswand aussieht, sind allerdings viele verzerrte Gesichter.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Dresdener Neumarkt wird ein uralter Friedhof entdeckt. Da in der Ausgrabungsstätte wertvolle Grabbeigaben liegen wird das Gelände bewacht. Eines Nachts wird einer der Wächter von einem schwarzen Henker geköpft. Harry Stahl und Dagmar Hansen werden auf den Fall angesetzt. Da John seinen deutschen Freund zum 50. Geburtstag besucht hat fährt er mit nach Dresden. Dort treffen sie die leitende Archäologin Carola Schiller. Carola und Dagmar wollen in der Bibliothek nach der Vergangenheit des Henkers forschen, während Harry und John den Kollegen des getöteten Nachtwächters befragen wollen. Als sie vor dessen Tür stehen finden sie aber nur noch den abgeschlagenen Schädel des Mannes. Währenddessen finden die Frauen heraus, dass der Henker zur Zeit der Pest aktiv war und auch aus eigenem Antrieb mordete. Für seine Dienste wollte er eine bestimmte Totenkrone haben, die der Mystikerin Anette von Leuben. Doch die Bürger verweigerten sie ihm, woraufhin er Nonnen tötete, bis ihn ein paar mutige Männer in einer mit Glas ausgegossenen Gruft lebendig begruben. Zusammen mit Carola und dem Professor aus der Bibliothek fahren John, Harry und Dagmar zu dem Grab der Anette von Leuben, wo der Henker tatsächlich seinen versprochenen Lohn holen will. Doch mit Hilfe des Geistes der geheimnisvollen Frau und Johns Kreuz wird der Henker letztlich vernichtet.


Meinung:
Meiner Meinung nach wurde der Titel etwas unglücklich gewählt, da besagte gläserne Gruft eigentlich nur am Rande erwähnt wird und keine tragende Rolle spielt. Aber dennoch bietet der Roman kurzweilige Unterhaltung, zumal die Henker-Romane von Jason Dark eigentlich alle sehr spannend geschrieben sind. Vor allem die zwei Morde werden sehr realistisch und brutal beschrieben. Ansonsten gibt es auch einige Längen, die aber den Lesefluss nicht wirklich stören, denn auch die Dialoge sind nicht überflüssig und künstlich in die Länge gezogen worden. Gut fand ich auch, dass der Roman mit der Geburtstagsfeier von Harry Stahl verbunden wurde, der in diesem Roman seinen 50. Geburtstag feiert.


Besonderheiten:
Harry Stahl wird 50 Jahre alt.
Der Roman spielt exakt zwischen den Bänden 1355 und 1356, denn Vincent van Akkeren befindet sich in der geschlossenen Anstalt (gerade in diesem Roman hätte John ausreichend Zeit gefunden über den doppelten Grusel-Star zu spekulieren).


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Vom Stil her gut gezeichnet vom Motiv her zwar eng an der Handlung angelehnt aber irgendwie fehlt dem Bild noch der letzte Schliff.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Um sich von seiner Jagd nach dem Gruselstar zu erholen, reist John nach Deutschland, da er zu Harry Stahls fünfzigsten Geburtstag eingeladen wurde. Doch der Job holt die beiden Ermittler wieder ein. So wird bei Ausgrabungen in Dresden, das Grab eines Henkers freigelegt, der einst lebendig in einem Glasgrab beerdigt worden war. Dieser Henker wurde damals um seinen Lohn, eine Totenkrone, betrogen. Sein erstes Opfer wird einer der Wärter auf dem Ausgrabungsgelände, der brutal geköpft wird. John macht sich zusammen mit Harry Stahl und Dagmar Hansen auf nach Dresden, um den Henker zu stellen. Während Dagmar und die Ausgrabungsleiterin Carola, etwas über den Henker in Erfahrung bringen, wollen Harry und John einen Zeugen der Tat befragen. Doch sie kommen zu spät, der Henker hat wieder zugeschlagen. Wird es den beiden gelingen, ihn zu stellen?


Meinung:
Endlich mal wieder ein Roman mit Harry Stahl, der zu meinen Lieblingsfiguren aus dem Sinclair-Universum zählt. Lange trat er ja nicht mehr in Aktion, das letzte Mal war es ja in TB 272 `Der rote Tod´. In der Heftserie trat er zuletzt ja gar nicht in Aktion, wohl auch weil der angekündigte Heftroman `Horror auf dem grünen Rasen´ gestrichen oder verschoben wurde. So war es eine besondere Freude, endlich einmal wieder was von dem Ermittler aus Deutschland zu lesen. Man erfährt sogar das Alter von Harry, der ja hier seinen fünfzigsten Geburtstag erlebt. So kann ich ihn auch vom alter her auch endlich richtig einschätzen. Das John nicht wirklich altert wird auch klar, da er ja angeblich noch jünger als Harry aussieht, obwohl er ja älter sein soll. Der Roman reiht sich nahtlos in die Serie ein und spielt wohl zwischen den Heftromanen JS 1355 `Jagd auf den Gruselstar` und JS 1356 ´Am Abgrund des Lebens`. Schön, dass John trotz seines Stresses mit dem Gruselstar noch Zeit hatte, kurz mal einen Wochenendtrip nach Deutschland zu machen. Ich meine sogar mich zu erinnern, dass Shao in der Heftserie, an dieser Stelle wirklich krank war. Doch auch hier läuft es nicht ohne Logikfehler. So kann sich John zwar an Baphomets Bibel erinnern und das sie von den Horror-Reitern mitgenommen wurde, aber an den Tod des doppelten van Akkerens erinnert er sich kein Stück. Spätestens hier hätte Gelegenheit gehabt, sich mit Harry über den doppelten Tod des van Akkerens zu unterhalten. Hätte einen oder zwei Sätze gekosten und ist deshalb sehr ärgerlich. Bei mir kostet eine solche Schlamperei eben ein Kreuz. Etwas ist noch auffällig, um noch einmal zum Handlungszeitraum der Geschichte zu kommen. Seit dem Roman TB 280 `Baphomets Bibel´ hat man das Gefühl, als ob die Taschenbücher zeitlich der Heftserie angepasst werden sollen. Leider wird hier bei der zeitlichen Zuordnung noch einiges durcheinander gebrachte, was an manchen Stellen schon ärgerlich ist, aber da sehe ich einfach mal drüber hinweg. An der Geschichte an sich, gibt es nichts zu kritisieren, sie ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und es hat Spaß gemacht sie zu lesen. Vor allem ist es sehr erholsam, mal eine Geschichte zu lesen, in der es nicht um Vampire und den Schwarzen Tod geht. In der Heftserie, wird das mittlerweile ein wenig übertrieben. Ist aber auch normal, da wir uns mitten in einem neuen Zyklus befinden. Lustig fand ich übrigens auch die Idee, dass der Professor den Henker, durch das Werfen von Büchern vertrieben hat. So kann man also einen Dämon auch vertreiben. Da ich sonst nicht viel zu kritisieren haben, verbleibe ich mit meiner Bewertung bei 4 Kreuzen, für ein sehr gelungenes Taschenbuch.


Besonderheiten:
Harry Stahl feiert seinen 50. Geburtstag. Wir haben 2004, also muss er 1954 geboren sein.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover passt zum Roman. Es zeigt den Pesthenker mit seinem Beil, wenn das Bild auch etwas dunkel geraten ist. 3 Kreuze sind aber auch hier durchaus gerechtfertigt.


Coverbewertung:
3 Kreuze