John Sinclair Nr. 301: Druiden-Rache
Sie kamen von Westen, aus dem Dunkel, und sie waren noch schwärzer als
die tiefe Finsternis der Dezembernacht. Dabei bewegten sie sich lautlos,
nicht einmal ein rauschen war zu hören, nur der Himmel schien sich
geöffnet zu haben, um sie zu entlassen. Sie wollten unter sich sein,
niemand sollte sie sehen, deshalb hatten sie sich getarnt und sich dieses
einsame Gelände ausgesucht, von dem Leute, die es angeblich wissen
mußten, behaupteten, es läge am Ende der Welt. Allmählich
schwebte das große Himmelsschiff näher. Wie ein gewaltiger schwarzer
Riese wirkte es, als es über dem Gelände zur Ruhe kam. Nichts
rührte sich. Das Himmelsschiff blieb in der Schwebe. kein Licht blinkte
in seinem Innern, jedenfalls drang nichts nach draußen, bis sich zwei
Klappen am Boden des Schiffes öffneten...
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 09.04.1984, Titelbild: José Perez
Montero
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Vier Söldner sollen im Auftrag der britischen Regierung neu entwickelte
Lasergewehre testen. Als sie dabei einen unliebsamen Augenzeugen bemerken,
bringen sie ihn kurzerhand mit den neuen Waffen um. Dabei gelangt ein Teil
seines Blutes in den Boden und weckt die Geister von Druiden, die hier vor
über 2.000 Jahren begraben wurden. Der Hüter des Friedhofes, ein
Druide namens Guywano, erscheint und tötet die Söldner. Er ist
im Besitz des zweiten Dolches. John, Suko und Mandra haben durch eine
Beschwörung, bei der sie den ersten Dolch mit Johns Kreuz in Verbindung
gebracht haben, erfahren, daß Guywano den zweiten Dolch in seinen
Händen hat und machen sich auf nach Cornwall, wo sich der Druiden-Friedhof
befindet. Hier treffen sie auf Guywano, der Mandra Korab im Zweikampf besiegt
und ihn töten will, doch John kann den Druiden mit seinem Kreuz bannen
und Mandra retten. Suko nimmt Guywano den zweiten Dolch ab. Nun will Mandra
den Druiden töten, doch John hindert ihn daran, weil er sich das Land
Aibon und dessen Bewohner nicht zu Feind machen will.
Meinung:
Der Anfang um die vier Söldner ist ein wenig zu lang geraten, doch
dafür wird die Geschichte mit dem Auftauchen Guywanos ziemlich heftig.
Die Todesarten der Söldner und das Erscheinen der untoten Druiden ist
schon ziemlich eklig. Sehr gut finde ich, daß Jason Dark die Fragen,
die der Leser auch hat, selbst stellt und eine Lösung dafür in
Aussicht stellt (z.B. warum der Druide auf das Kreuz reagiert, wo es doch
erst viel später als Zeichen für das Gute stand). Spannend ist
der Roman auf jeden Fall.
Besonderheiten:
Mandra Korab erhält den zweiten Dolch zurück.
Erster Auftritt von Guywano.
John bringt zum ersten Mal Aibon und Druiden in Verbindung.
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch 37 Voodoo in London'.
Mit diesem Roman erschien Band 124 der zweiten Auflage Die
Geisterbraut'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 16.08.1988.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 26.07.1994.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im September 2002 im
Sonderband
38 (Jubi-Band) "Die Farbe des Todes".
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Rezension von
LordHorst::
Kurzbeschreibung:
John, Suko und Mandra machen sich auf die Suche nach dem zweiten Dolch.
Sie bringen den ersten Dolch und Johns Kreuz zusammen und erfahren so den
ungefähren Aufenthaltsort des Dolches No. 2.
Die drei fahren nach Cornwell, um sich den Dolch zurückzuholen. Es gibt
allerdings zwei Probleme dabei: Das Gebiet ist inoffizielles Testgelände
des Militärs, 4 Söldner testen hier neuartige Waffen und einen
neuartigen, lautlosen Hubschrauber. Sir Powell kann ihnen deshalb keine
Rückendeckung geben.
Das zweite Problem ist, dass sich das Gebiet auf einem alten Druidenfriedhof
befindet. Die Söldner haben mit ihren Laserwaffen die Landschaft
"umdekoriert", sowie einen einheimischen Zeugen getötet. All dies erweckt
die Druiden und den Wächter des Friedhofs, Guywano, zum leben und sie
nehmen Rache an den Söldnern.
Meinung:
Leider habe ich Band 300 nicht gelesen, von daher bleibt Mandra Korab
für mich ziemlich blass in diesem Buch. Kaum eine Charakterbeschreibung
gibt es in diesem Band zu ihm zu lesen. Davon abgesehen ist Band 301 sehr
gut geworden. Die Anfangsszene ist sehr stimmig geschrieben (wenn teilweise
auch etwas langatmig), gegen Ende hin nimmt die Geschichte sehr an Fahrt
auf und wird sogar ziemlich brutal. Leider ist der Kampf gegen Guywano
äußerst kurz geraten. Da hätte man mehr rausholen können,
wenn die etwas unglückliche "Dopplung" gegen Ende weggefallen wäre:
Erst wird aus der Sicht von Suko beschrieben, wie die letzten beiden
Söldner um's Leben kommen, direkt darauf beschreibt John nochmals, wie
die Söldner ihr Leben aushauchen. Das hätte nicht sein müssen
und trübt den guten Gesamteindruck ein wenig.
Zwar ist es etwas unglücklich, dass ich die Geschichte um die sieben
Dolche mit dem zweiten Dolch beginne, doch der Einstieg fiel nicht all zu
schwer. Der zweite Band macht jedenfalls Lust darauf, auch die Geschichte
über die anderen Dolche zu lesen!
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover passt zur Story, auch wenn die Szene auf dem Bild so nicht ganz
in der Geschichte vorkommt. Mandra kniet nicht vor dem Druiden, sondern greift
ihn mit einem Dolch an.
Coverbewertung:

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Romans wurde auch schon auf dem
holländischen John Sinclair Nr. 22 verwendet. Hierbei handelte es sich
aber nicht um die selbe Geschichte, sondern um den Roman "In Satans Diensten",
welcher in Deutschland als
Nr.
105 in der Serie Gespenster-Krimi erschienen war:
Der Zauberer vom Titelbild war übrigens auch auf dem Cover des australischen
Comic-Magazins MYSTERY TALES verwendet worden, wobei dort allerdings der
Hintergrund neu gemalt worden war und folglich völlig anders aussah: