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Der auffallend dicke Mann lehnte mit gleichgültigem Gesicht an dem wuchtigen
Marmorpfeiler. Er machte einen völlig abwesenden Eindruck, wirkte in
dem Getriebe der Menschen, die gleich ihm das Auktionshaus Carruthers &
Soames aufgesucht hatten, sogar deplaziert. Doch dieser Eindruck täuschte
gewaltig. Schon viele Menschen hatte Dick Tucker auf diese Weise hinters
Licht geführt. Der reiche Antiquitätenhändler war mit alten
Salben geschmiert. Er kannte alle Kniffe und Tricks, um die vielen Lämmlein
anzulocken, die begierig darauf warteten, von ihm geschoren zu werden. "Sieh
mal an, dieser verdammte Aasgeier ist auch da", zischelte ein hagerer Mann
mit einem gelblichen Gesicht wütend seinem Nachbarn ins Ohr. "Wir
müssen aufpassen, sonst schnappt er uns die schönsten Stücke
vor der Nase weg." So leise diese Worte auch gesprochen worden waren, der,
dem sie galten, hatte sie dennoch gehört. In den von dicken
Speckwülsten fast verdeckten kalten Augen blitzte es kurz auf. Der
fleischige Mund verzog sich zu einer verächtlichen Grimasse. Das war
die einzige Reaktion. Dann wandte sich die Aufmerksamkeit des dicken Mannes
wieder dem Auktionator zu. Schon über eine Stunde dauerte die Versteigerung.
Es handelte sich ausnahmslos um Kunstgegenstände, denn Carruthers &
Soames liebten keine Auktion quer durch den Gemüsegarten.