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Die nackte Haut des Mannes war grau vom Steinstaub. Fingerdicke Striemen
zogen sich über den Rücken. Spuren der Peitsche. Seine Augen blickten
glanzlos. Dennoch war ein Hauch von Freude aus seinen Worten zu hören:
"Die Götter haben ein Einsehen gehabt, Sie haben die Marter endlich
von uns genommen." "Die Götter?" zischte es neben ihm zweifelnd. Ein
anderer, dessen Rücken ebenso krumm war wie sein eigener, ließ
den Schlegel für einen kurzen Moment ruhen, "Hätten wir uns auf
die Götter verlassen, würde er jetzt noch leben. Die Götter
lieben nur die Mächtigen." "Du meinst, man hat ihn umgebracht?" Das
Grauen vor der unheiligen Tat beschlich den Sklaven. Ein starker Hustenreiz
schüttelte ihn. Er spie etwas Blut, doch das beachtete er schon lange
nicht mehr. "Es gibt Tapfere, die den Tod nicht fürchten, wenn sie dadurch
die Unterdrückten befreien." "Bist du befreit? Mußt du nicht noch
immer die gleiche Arbeit tun, und schmeckt die Peitsche, die dich täglich
entlohnt, nicht noch genauso bitter?" "Das geht vorüber, Freund",
versicherte der andere zuversichtlich. "Wenn erst der Schoß der Erde
Gde Poto Bagus verschlungen hat, wird das Leben für uns beginnen." Ein
düsterer Schatten fiel auf den Sprecher. Ein pfeifendes Geräusch
endete in einem gequälten Aufschrei.