|
In ihrem Traum befand sich Geraldine Mentford hinter dem Tresen einer
Hotelrezeption. Sie sah sich in einem großen, dicken Buch blättern,
in dem Namen und Herkunftsorte der Gäste eingetragen waren. Die Tür
öffnete sich, und aus dem Dunkel der Nacht trat ein Mann in die diffus
beleuchtete Halle, Er war überdurchschnittlich groß gewachsen
und dunkel gekleidet. Sein Gesicht konnte Geraldine nicht sehen. Trotzdem
nickte ihm die junge Frau zu, als kenne sie ihn schon seit Jahren. Der Fremde
entgegnete ihren Gruß mit einer leichten Verbeugung, die Geraldine
normalerweise sicherlich altmodisch und lächerlich vorgekommen wäre.
Sie aber nickte nur noch einmal mit höflicher Dienstbeflissenheit in
die Richtung des Ankömmlings. Der Fremde kam näher. Hinter ihm
fiel die Tür wie von Geisterhand bewegt ins Schloß. Nach wie vor
war das Gesicht des Mannes nicht zu erkennen. Es blieb vor Geraldines Blicken
in der Dunkelheit verborgen, als scheue es das Licht. "Sie möchten hier
wohnen?" fragte Geraldine. Der Fremde nickte. Geschäftig griff sie nach
einem Kugelschreiber und wandte ihre Aufmerksamkeit dem großen
Gästebuch zu. "Wie ist Ihr Name?" "Darkan." Geraldine schrieb es hin.
"Darkan? Und wie weiter?" "Nur Darkan. Nichts weiter." Irgendwo in den Tiefen
von Geraldines Unterbewußtsein durchbrachen schwache Schimmer der
Realität den Traum, und sie dachte: Das gibt es nicht. Ich träume.
Diesem Bewußtwerden ihres Traumzustandes zum Trotz nahm die Szene ihren
Lauf.