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Bryan Jendrum verließ das Haus am frühen Nachmittag. Kalter Wind
peitschte ihm ins Gesicht. Bryan zog die Schultern hoch, stemmte sich gegen
das Wüten der Elemente und zerdrückte ein paar Flüche zwischen
den Zähnen. Er hütete sich, dabei den Mund zu öffnen. Denn
er verspürte keine Lust, seine gerade erst ausgeheilte Erkältung
in einem Rückfall enden zu lassen. Er schaute auf seine Uhr. Bis zum
Haus der Mulligans war es knapp eine halbe Stunde Weges. Bryan mußte
dabei den Hof von Gallagher und das Wochenendhaus des Stadtprofessors passieren,
aber es war fraglich, ob man ihn sehen oder ihm Beachtung schenken würde.
Gallagher lag mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus, und seine Frau war
wie an jedem Mittwochnachmittag bei ihm und versuchte, ihn ein wenig
aufzumuntern. Der Stadtprofessor ließ sich sowieso nur an den Wochenenden
hier draußen sehen. Er war ein recht umgänglicher Typ, der eine
Menge vom Angeln verstand. Bryan hatte erst kürzlich eine hübsche,
alte Uhr für ihn repariert. Von den düsteren Bergen herab drückte
es schmutziggraue Wolken ins Tal, aber Bryan hatte nicht den Eindruck, daß
es regnen würde. Er beschleunigte seine Schritte, zog den Kopf zwischen
die Schultern und heiterte sich damit auf, daß er an seinen bevorstehenden
Besuch bei Alice Mulligan dachte. Sie war die tollste Frau, die er kannte,
rothaarig, grünäugig und ganze zweiundzwanzig Jahre jung.