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Der Dämon hatte Angst. Nicht vor seinen ureigensten Feinden, den
Beherrschern der Weißen Magie, sondern vor den Mitgliedern der Schwarzen
Familie. Vor den Vampiren! Sie, die bisher immer unterdrückt worden
waren, hatten die Herrschaft der ranghöheren Dämonen endlich gebrochen.
Wien, die Stadt an der Donau, wurde von ihnen kontrolliert. Die anderen
Dämonen hatten vor der geballten Vampirmacht fluchtartig die Stadt
verlassen. Nur wenige waren noch da. Wie dieser alte Dämon mit der
grünen schuppigen Haut und den beiden unegalen Schultern. Er hauste
in einem abbruchreifen Haus. Die letzten Tage und Nächte hatte er im
Keller verbracht. Er hatte sich gar nicht mehr nach draußen gewagt
und hoffte nur, daß ihn die Vampire nicht aufspürten. Er hatte
Luguri angefleht, doch der Erzdämon hatte seine Worte nicht vernommen
oder nicht vernehmen wollen. Für ihn war der Dämon aus Wien
wahrscheinlich zu unbedeutend. Blood is beauty! Wie ein Lauffeuer war dieser
Begriff durch die Millionenstadt geflackert. Überall hatten sich die
Vampire zusammengerottet, um Jagd auf andere Dämonen zu machen. Und
Wien sollte erst der Beginn sein. Weitere große Städte sollten
folgen, ganze Länder sollten unter die Herrschaft der Blutsauger geraten
- bis die Welt von einer Vampirbrut überschwemmt worden war. Allein
wenn der Dämon schon an die Schrecken dachte, begann er zu zittern.
Und später wurde das Lutohin-Motiv auch noch auf dem Einband des
Geister-Schocker Romans Nr. 91 der Romantruhe abgedruckt: