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Ronald Thacker schielte unterwegs immer wieder nach dem flachen schwarzen
Koffer, der neben ihm auf dem Beifahrersitz lag und genau ein Drittel seines
Erbes enthielt. Es war ein seltsames Gefühl, mit zweihunderttausend
Dollar unterwegs zu sein, aber der Verkäufer des Hauses hatte auf Barzahlung
bestanden. Carriocas Haus war für den Junggesellen Thacker eigentlich
viel zu groß, aber Thacker hatte der Versuchung, das Haus zu kaufen,
nicht widerstehen können. Die stolze, düstere Würde des alten
Gebäudes war ihm unter die Haut gegangen. In einer Welt, die vom
konfektionierten Mittelmaß bestimmt wurde, führte das Haus ein
eigenes Leben. Gewiss, es lag in keiner renommier ten Gegend, aber das
störte Ronald Thacker nicht. Er war in einem großen Haus aufgewachsen
und hatte seit jenen Tagen einen Horror vor kleinen Zimmern und Wohnungen.
Er liebte Ellenbogenfreiheit. Thacker stoppte bei Rot an einer Ampelkreuzung
und schaute auf seine Uhr. Bis zur Vertragsunterzeichnung hatte er noch eine
halbe Stunde Zeit. Das Gesicht einer alten, hageren Frau mit dunklen, stechenden
Augen tauchte an der Scheibe der Beifahrertür auf. Die Frau klopfte
gegen das Glas. Thacker lehnte sich zur Seite, er kurbelte die Scheibe herab
und fragte höflich: "Madam?" "Würden Sie mich bitte mitnehmen,
Mister?" fragte die Alte. "Wie ich sehe, fahren Sie westwärts."
Das Motiv war außerdem auch auf dem Cover des französischen Romans
"LE COUTEAU SACRIFICIEL" (Epouvante Nr. 2181, erschienen bei J'AI LU)
abgebildet:
Und seitenverkehrt war der Unheimliche auch schon auf dem Cover der spanischen
Kurzgeschichten-Sammlung "LA HERENCIA DEL DIABLO Y OTROS RELATOS DE TERROR"
zu sehen: