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"Von hier aus müssen wir sehr vorsichtig sein", flüsterte der junge
Decoin den beiden Reportern zu, die er führte. "Ich bin sicher, daß
Onoufry schon mit einer geladenen Flinte irgendwo hinter einem Fenster lauert.
Er schießt ohne vorherigen Anruf. Das hat er schon einmal gemacht,
und heute hat er es wieder angekündigt.""Er hat es schon einmal gemacht?"
fragte Yves Monnier ebenso leise. "Und hat er getroffen?" "Glücklicherweise
nicht", antwortete Edouard Decoin, "sonst wäre ich wahrscheinlich nicht
hier.""Auf Sie hat er geschossen, der alte Trottel?" Yves Monnier kicherte
leise und machte seine teure Kamera schußbereit. "Und da haben Sie
ihm nicht das Fell versohlt?" "Wo denken Sie hin!" Edouard Decoin kauerte
sich hinter einen dichten Busch. Er gab dem anderen Reporter ein Zeichen,
er möge sich ebenfalls ducken. Dann zog er Yves: Monnier zu sich heran.
"Man schlägt doch keinen Mann, der neunzig Jahre oder vielleicht sogar
noch älter ist. Onoufry ist ansonsten ein liebenswerter Geselle. Nur
wenn die Zeit gekommen ist, wird er rabiat. Da lässt er keinen in die
Nähe des Schlosses. Er wird zum wahren Zerberus und schießt auf
alles, was sich bewegt." "Sind Sie sicher, daß er schon neunzig Jahre
alt ist?" fragte Monnier leise. "Eher noch älter", sagte Edouard. "Manche
Leute behaupten, er hätte schon den Krieg 1870/71 mitgemacht."