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Claudine Clarrine überlief ein Frösteln. Sie hatte schon häufig
von dunklen Vorahnungen gelesen und gehört, aber nicht geglaubt, daß
sie selbst davon betroffen werden könnte. Jetzt war es plötzlich
da, dieses Gefühl, zwingend und beunruhigend zugleich. Es machte ihr
Angst. Sie bewegte sich auf das Haus am Wald zu, das eigentlich nur ein
Häuschen war, eine alte Hütte. Es war aus dunklem Holz gefertigt,
schindelgedeckt und mit Fensterläden ausgerüstet, deren ehemals
grüne Farbe verblaßt war und lustlos abblätterte. Claudine
blieb stehen. Sie holte tief Luft und sagte sich, daß es töricht
war, der Einladung des alten Trenton zu folgen. Vermutlich war er ein bisschen
wirr im Kopf, jedenfalls stand fest, daß die Leute im Ort einen
großen Bogen um ihn zu machen pflegten. Die Hüttentür
öffnete sich. Buck Trenton trat über die Schwelle und winkte Claudine
zu. Wahrscheinlich hatte er sie den gewundenen Weg von der Straße
heraufkommen sehen. Claudine winkte zurück. Sie zwang sich zu einem
Lächeln und schritt auf die Hütte zu. Mit ihren neunzehn Jahren
dachte Claudine weder an Flucht noch an Umkehr. Trenton blieb vor dem Haus
stehen, bekleidet mit dunkler Cordhose, einem hellen, am Hals offen stehenden
Hemd und klobigen Holzpantinen. Sein Gesicht war erdbraun und faltig. Der
Abendwind zerrte an seinem weißen Haar. Der Mann hielt sich sehr aufrecht.