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Die Zeitungen waren wochenlang voll vom rätselhaften "Fall de Pruny",
wie er letztlich genannt wurde. Je nach Genre der Blätter lauteten die
Headlines: "Okkult-Terror in Paris" -"Kommt der Mörder aus dem Jenseits?"
-"Wer ist das nächste Opfer des Phantoms?" - "Geister, Gespenster oder
Galgenvögel?" Seriöse Zeitungen blieben etwas sachlicher, sie
schrieben: "Die geheimnisvollen Todesfälle reißen nicht ab" "Man
könnte fast an Geister glauben" oder schlicht und einfach:
,,Selbstmordepidemie unter Intellektuellen" Auffallend war, daß
zunächst hinter jeder Schlagzeile ein Fragezeichen stand. Dieses
Fragezeichen blieb allerdings später weg, aber für viele Leute
hatte es Bestand, selbst als der "Fall de Pruny" als aufgeklärt galt.
Es kam der Moment, da der Pressesprecher des Polizeipräfekten von einer
Verkettung unglücklicher Umstände sprach, doch da wurde das
Mißtrauen gegen die Polizei wach, denn der Hauptverdächtige, Arnold
de Pruny, war ein Freund des Präfekten. Und dann schien auch noch der
ermittelnde Kommissar in die Sache verwickelt zu sein, was im Blätterwald
ein gehöriges Rascheln auslöste. Auch als der Präfekt später
persönlich eingriff, wollten gewisse Gerüchte nicht verstummen;
man tuschelte, der wohlhabende Baron de Pruny habe die Polizei bestochen
und seine famosen Beziehungen zu höchsten Stellen spielen lassen. Zwar
ebbten diese Tuscheleien dann mit der Zeit ab, ganz verstummen aber wollten
sie nie.