Vampir-Horror-Roman Nr. 257: Die Stadt der toten Seelen

Vampir-Horror-Roman Nr. 257: Die Stadt der toten Seelen


"Por favor, Senior Thorn - hier ist ein dringender Brief für Sie." In mein gemütliches Dösen drang die helle Stimme des Hotelboys wie eine der unheilvollen Trompeten von Jericho. Ich war sofort hellwach und erhob mich aus meinem Strandstuhl. Das kleine, putzig aussehende Kerlchen schaute mich aus großen, dunklen Augen achtungsvoll an. Seine Kinderhände umfaßten einen kunstvoll ziselierten silbernen Teller. Der Service im Viersternehotel "El Parador" war über jeden Zweifel erhaben. "Muchas gracias", Ich bedankte mich mit ernstem Gesicht und nahm den Brief an mich. Der Boy machte eine artige Verbeugung und entfernte sich. Das graue Allerweltspapier des Umschlags verriet mir sofort den Absender. Ich wußte es - wußte es mit einer fast hellseherischen Klarheit ... Mein erst vor einer Woche angetretener Urlaub ging heute zu Ende. " und erholen Sie sich gut. Vier Wochen haben Sie Zeit dazu", hatte mir mein Chef vorher eingeschärft. Und Michael Ronfield - wir nannten ihn unter uns nur Mike - sagte so etwas nicht oft. Ansonsten war der Boß des Magie-Kommandos - kurz MAK genannt - nämlich ein ausgeprägtes Rauhbein. Wir sind eine Art Sonderabteilung des legendenumwitterten Federal Bureau of Investigation, der weiten Öffentlichkeit besser unter der Abkürzung FBI bekannt. Ronfield hatte die MAK 1970 gegründet. Manche Leute hatten falsche Vorstellungen von uns. Sie hielten uns für einen verklemmten, abergläubischen Verein von Wald- und Wiesenzauberern. Aber nichts wäre falscher als eine solche lächerliche Annahme. Jeder Skeptiker würde allein durch die Ausbildung, die diesem Job vorangehen muß, widerlegt werden.


von Jack Read, erschienen 1978, Titelbild: N. Lutohin
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Bei diesem Bild hat sich Nicolai Lutohin wohl von Frank Frazetta inspirieren lassen, denn die Monster vom Hintergrund des Titelbilds sehen denen von einem bekannten Frazetta-Motiv sehr ähnlich. Das von Frazetta gemalte Bild war unter anderem auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins "Creepy - Almanaque 1980" verwendet worden:

Creepy - Almanaque 1980


Und auch auf den US-amerikanischen Ausgaben CREEPY Nr. 15 ....

CREEPY Nr. 15


.... und CREEPY Nr. 83 waren die Monster zu sehen:

CREEPY Nr. 83


Das Frazetta-Werk war dann auch noch auf dem Cover des schwedischen Comic-Magazins CHOCK Nr. 6 - 1975 abgebildet:

CHOCK Nr. 6


Außerdem hat sich dann auch noch der spanische Künstler Manuel Prieto Muriana von dem Frank Frazetta-Motiv inspirieren lassen und eines der Monster auf einem seiner eigenen Bilder verwendet, welches dann als Titelbild für die spanische Publikation GALAXIA 2001 - MONSTRUOS diente:

GALAXIA 2001 - MONSTRUOS