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Durch den grauen Winterabend steuerte Barnabas Collins den Kombiwagen die
gewundene Straße entlang, die das Herrenhaus Collinwood mit dem nahen
Fischerdorf Collinsport verband. Am Tag vorher hatte es in Maine geschneit,
und die Fahrbahn war unter einer kompakten Schneedecke verborgen. Die Bäume
zu beiden Seiten trugen weiße Mäntel. Barnabas beabsichtigte,
kurz vor Ladenschluß noch einige Einkäufe zu tätigen, und
Caroline Stoddard hatte sich entschlossen ihn zu begleiten. Carolyn war ein
hübsches, munteres Mädchen und die Tochter der gegenwärtigen
Besitzerin von Collinwood, Elisabeth Collins- Stoddard. Sie trug einen roten
Kordmantel, der mit weißem Pelz gefüttert war. Auch die Kapuze
war Pelzgefüttert. Von der Seite betrachtete Carolyn den Mann am Lenkrad.
Sie war tief in Gedanken. Sie wunderte sich, daß Barnabas Collins trotz
der grimmigen Kälte keine Kopfbedeckung trug. Er hatte einen roten
Pelerinenmantel an, den er auch im Sommer nur selten ablegt, und darunter
einen vorzüglich geschneiderten Anzug, den er aus England mitgebracht
hatte. Aber der auffallende Mantel war nicht Barnabas' einzige Marotte. Obwohl
er häufig nach Collinwood zu Besuch kam, wusste Carolyn über ihn
nicht viel mehr, als Daß er ein weitläufiger Vetter oder Onkel
war und meistens in London lebte. Er war immer unnatürlich blaß,
hatte ein kraftvolles energisches Gesicht, dichte, dunkle Haare, die ihm
salopp in die Stirn fielen, und ungewöhnlich kräftige Zähne.
Sein schwarzer Spazierstock mit der Silberkrücke, die einen
Wolfsschädel darstellte, schien ebenso einer anderen Epoche
anzugehören wie Barnabas' Benehmen.