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Das Lagerfeuer flackerte im Morgenwind, der von der Sierra herabwehte. Die
Dämmerung legte graue Schatten über den kahlen Hang im mexikanischen
Hochland. Zehn oder zwölf abgerissene Gestalten - Hippies, Ausgeflippte
- saßen im Kreis und hatten sich an den Händen gefasst- Im Hintergrund
standen ein paar armselige, halbverfallene Hütten, ärmliche Behausungen
aus Adobeziegeln und mit Strohdächern. Die mageren schmutzigen Menschen
hatten ihr Augen geschlossen. Aber in ihren Gesichtern zuckte es, und die
Münder bewegten sich. Zähne klapperten, Nasenflügel blähten
sich. Dann begannen sie zu singen. Es waren merkwürdige Töne, die
in der stillen Gebirgslandschaft erklangen. Schrill, hysterisch, fanatisch.
Speichel troff aus verzerrten Mündern. Köpfe und Oberkörper
der Versammelten bewegten sich in einem wilden Takt. Da zuckte ein glattrasierter
Schädel hin und her, dort warfen die Flammen gespenstische Schatten
auf den nackten tätowierten Oberkörper einer mageren jungen Frau.
Ein anderes Gesicht mit tief in den Höhlen liegenden Augen zeigten das
typische Grinsen eines Totenkopfs... Der Gesang wurde lauter, eintöniger
und fordernder. Dann, wie auf ein unhörbares Kommando hin, erhoben sich
die wilden Gestalten und begannen zu tanzen. Immer schneller wurden die
Bewegungen. Wie eine Schlange wand sich die Reihe der Körper um das
Feuer. Jetzt gaben sich die Leiber völlig dem berückenden Takt
des Tanzes hin. Die Szene erinnerte an eine grausame Voodoo-Zeremonie auf
Haiti oder an bestimmten Riten aus dem brasilianischen Urwald. Die schwitzenden
Gestalten tanzten wie die Rasenden, und sie sangen schrill und
misstönend.