Vampir-Horror-Roman Nr. 153: Frankensteins Kampf mit dem
Roboter
Die alterstgrauen Mauern der Burg, die seit Jahrhunderten wie ein stummer
Wächter über der kleinen Ortschaft Weißenbach aufragte, standen
fahl vor dem dunkelnden Himmel. Schwere Wolken zogen tief über das
Hügelland hin. Der Regen hatte aufgehört, aber noch immer blies
ein naßkalter Wind und rüttelte an den hölzernen Läden,
als begehrten unsichtbare Dämonen Einlaß. Eineinhalb Jahrhunderte
waren vergangen, seit der junge Schweizer Wissenschaftler Viktor Frankenstein
hier mit seinen eigenen Händen einen künstlichen Menschen geschaffen
hatte, Es war ein riesenhaftes Monstrum geworden, zusammengesetzt aus
Körperteilen, die Frankenstein sich auf Friedhöfen, von Seziertischen
und Galgen besorget hatte.
von Donald F. Glut, erschienen im Januar 1976, Titelbild: Carolus Adrianus
Maria Thole
Rezension von
Stefan
Schrage:
Kurzbeschreibung:
FRANKENSTEINS UNGEHEUER IST WIEDER DA!
Einst hatte der verrückte Wissenschaftler Viktor Frankenstein aus
Leichenteilen einen künstlichen Menschen erschaffen. Doch das Ungeheuer
brachte Tod und Schrecken über die Menschen. Nach einer verzweifelten
Verfolgung durch die Menschen bis zum arktischen Eis wurde das Ungeheuer
von den sich rächenden Naturgewalten verschlungen. Etwa eineinhalb
Jahrhunderte später gelingt es dem englischen Wissenschaftler Burt Winslow
das Frankenstein-Ungeheuer wiederzubeleben. Aber wieder bringt das Ungeheuer
Schrecken, Tod und Verderben über die Menschen, und die Dorfbewohner
verfolgen den Wissenschaftler und das Ungeheuer mit unbändigen Hass.
Ein reißender Fluss verschlingt das Ungeheuer und treibt es aufs Meer
hinaus. Dort wird es von den Agenten der OGER, einer geheimen Organisation,
die es sich zur Religion gemacht hat, alles was mit Schönheit zu tun
hat gnadenlos zu vernichten, da die Mitglieder der OGER selbst Personen sind,
dessen Gesichter durch Unglücksfälle, Krieg oder Folter, schrecklich
entstellt sind, aufgelesen. Burt Winslow reist inzwischen mit seiner jungen
Assistentin Lynn Powell nach England um seinen Freund Kurt Allen, ebenfalls
Wissenschaftler, aufzusuchen, der in einem Landhaus in der Nähe von
London lebt. Winslow legt seinem Freund detaillierte Pläne zur Konstruktion
eines Kampfroboters vor. Allen ist zunächst skeptisch, da ihm die
Durchführung ziemlich aufwendig und auch kostspielig erscheint. Doch
den beiden Männern gelingt es tatsächlich nach wochenlanger Arbeit
den Roboter zu konstruieren, der nicht mechanisch sondern einzig und allein
durch Winsows Intelligenz und Gedanken gelenkt werden kann. Als auf einem
Schönheitswettbewerb, an dem auch Lynn Powell teilnimmt, von den
OGER-Agenten ein blutiger Anschlag auf Teilnehmer und Zuschauer verübt
wird und Lynn von dem Frankenstein-Ungeheuer, das sich inzwischen mit den
OGER-Leuten verbündet hat, entführt wird, beschließen die
beiden Wissenschaftler ihren konstruierten Roboter gegen die OGER-Leute und
vor allen Dingen gegen das Ungeheuer einzusetzen. Aus der Zeitung erfahren
die Männer, dass in einigen Tagen wieder eine Schönheitsveranstaltung
in Brighton stattfinden soll und die OGER-Organisation sicher einen erneuten
Anschlag plant. Nach einigen Tests stellen die Männer fest, dass der
Roboter gut funktioniert und dem Ungeheuer zumindest in der Kraft
ebenbürtig sein wird. Kurz vor der Veranstaltung in Brighton postieren
sich die beiden Wissenschaftler und warten auf das Auftauchen der OGER-Agenten.
Der Plan ist, den Anschlag zu verhindern und mit Hilfe des Roboters das Versteck
der Organisation ausfindig zu machen. Als die OGER-Soldaten tatsächlich
auftauchen, setzen Allen und Winslow den Roboter ein. Der Plan geht auf.
Nach einem kurzen Kampf mit dem Frankenstein-Ungeheuer kann der Roboter von
den OGER-Agenten überwältigt und auf ihren Lastwagen verladen werden.
Den Technikern und Wissenschaftlern der OGER gelingt es jedoch nicht, den
Roboter in Gang zu bringen, da sie ja nicht wissen, dass der Roboter nur
mit den Gedanken des Erbauers gelenkt werden kann. Burt Winslow und Kurt
Allen gelingt es, den Stützpunkt der OGER ausfindig zu machen. Lynn
Powell kann aus den Klauen des OGER-Anführers, dem Chinesen Wu Lang
Li, befreit werden, doch dieser kann zusammen mit dem Ungeheuer in einer
Art fliegenden Untertasse von der Insel fliehen...
Meinung:
Innerhalb der Vampir-Horror-Roman-Serie erschienen einige vom Autor Donald
F. Glut verfasste Frankenstein-Romane, in denen das Frankenstein-Monster
die Hauptrolle spielt. Es wird m. E. in einer Form dargestellt, wie wir es
aus den Frankenstein-Verfilmungen der 1930er Jahre mit dem legendären
Boris Karloff kennen. Der Autor Glut ist vor allem bekannt wegen der Verfassung
des Buches zur Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück
(1980). Der vorliegende Roman ist eine gute Mischung aus Horror und
Science-Fiction, was allein wohl auch der Tatsache zu verdanken ist, dass
man hier eine klassische Horror-Figur, eben das Frankenstein-Ungeheuer, verwendet
hat. Ich kannte den Roman schon als Jugendlicher, konnte mich jedoch an die
Story an sich nicht mehr erinnern. Ich freue mich, dass ich sie nun wieder
lesen konnte und vergebe hier 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Das Frankenstein-Thema wird hier in der Gegenwart behandelt.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
So, wie hier gezeigt, stellt man sich im Allgemeinen das Frankenstein-Ungeheuer
vor. Der Roboter wird im Roman etwas anders beschrieben, trotzdem passt die
gezeigte Szene gut zum Roman. Der grüne Hintergrund ist vielleicht etwas
eintönig, wird aber durch den "gotisch" geschriebenen Romantitel
aufgelockert.
Coverbewertung: