Vampira Taschenheft Nr. 47: Kind des Grals

Vampira Taschenheft Nr. 47: Kind des Grals


Ich habe den Tod gesehen und ahne nun, was uns erwartet. Ich bin kein Held, das war ich nie. Mir ist schlecht vor Angst. Das Fürchten gehört zu den Dingen, die mir nicht verboten sind, seit ich ein Gefangener bin. Durch meine "Fenster" sehe ich, wie du mich anschaust, nur scheinbar frei, denn auch dich werden sie nicht schonen. Sie wissen nicht, was Gnade heißt. Ich hasse sie, die nicht menschlich sind. O ja, Haß. Auch er ist mir geblieben. Und er schwillt an mit jeder Stunde, die ich in meinem Kerker schmachte. Durch meine Augen blicke ich wie durch dicke Wände aus Glas auf dich, Rahel, geliebte Schwester. Dann hoffe und bete ich, daß dir erspart bleiben möge, was ich erleide, seit ich weggeschlossen wurde. In mir selbst...


von Adrian Doyle, erschienen am 04.08.1998