Vampira Nr. 38: Gefangen in der Zeit

Vampira Nr. 38: Gefangen in der Zeit


Als ich erwache, spüre ich, daß sich etwas verändert hat. Mein erster Blick gilt Mitsou, aber der Sarg, in dem sie liegen müßte, ist leer. Ich spüre, wie der Boden des Waggons unter meinem Körper leicht vibriert und jede einzelne Bahnschwelle eine leichte Erschütterung auslöst. Ich befinde mich im Gepäckwagen. Meine Augen haben sich längst an die ewige Dunkelheit gewöhnt. Ich kenne jeden Winkel und den Inhalt aller hier aufbewahrten Gepäckstücke. In den Nächten habe ich mir oft einen Spaß daraus gemacht, sie zu öffnen und ihren Inhalt zu erforschen. Es war ein netter Zeitvertreib zwischen den Liebesspielen in Mitsous Armen.


von Uwe Voehl, erschienen am 16.04.1996, Titelbild: Fabian Fröhlich