Vampira Nr. 4: Landrus Ankunft

Vampira Nr. 04: Landrus Ankunft


Die Bewegung in der städtischen Kanalisation war kaum wahrnehmbar. Nichts Hörbares begleitete das langsame Dahinkriechen neben dem Abwasserstrom, dessen Rauschen dem asthmatischen Atem eines Giganten glich. Das Netz der Schächte wucherte wie die hohlen Wurzeln eines monströsen Baumes unter Sydneys Straßen, Plätzen und Bauten. Die Kälte und Nässe, das Verdorbene und Modrige behagte dem Ding, das über den glitschigen Beton kroch. Es hatte keine Ohren zum Hören, keine Augen zum Sehen und keine Nase zum Riechen - nichts, was den Sinnen eines Tieres oder Menschen glich. Seine Möglichkeiten der Orientierung waren andere. Beharrlich folgte es der Spur …


von Manfred Weinland, erschienen am 03.01.1995, Titelbild: Monica Pasamon
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
Lilith und Duncan Luther befinden sich weiter in dem Hotel in das sie nach den Ereignissen in Pater Lorrimers Kirche geflohen sind (siehe Band 3). Dort erfahren sie von dem Tod des Priesters aus der Zeitung und machen sich auf den Weg zu Luthers Eltern. Dieser hatte das Gefühl bei einem Telefonat nicht tatsächlich mit ihnen gesprochen zu haben. Und richtig, das Elternhaus der Luthers entpuppt sich als Falle, aus der die Halbvampirin und der junge Priesteranwärter gerade so entkommen können. Luthers Eltern sind jedoch Opfer der Vampire geworden. Auch eine Rückkehr in das Hotel ist unmöglich. Der Hotelier wurde ermordet, die Vampire scheinen den beiden Flüchtigen dicht auf der Spur. Luther bringt sie zu seiner ehemaligen Studienkollegin Beth MacKinsey, einer Reporterin. Diese arbeitet, wie es der Zufall will, sowohl an dem mysteriösen Tod Pater Lorrimers als auch an den Ereignissen rund um die Paddington Street. Hinzu kommt eine Liste von 71 ermordeten Personen aus den letzten knapp hundert Jahren, die Macbeth anonym zugesandt wurde (Warners Liste, siehe Band 3). Auf einem verlassenen Friedhof, unter einer verfallenen Kapelle erreicht Landru Sydney und die ihn herbeigerufene Vampirsippe. Er berichtet von der bisher erfolglosen Suche nach einem Kelch. Eine viel versprechende Spur habe er aber aufgenommen, konnte dieser aber aufgrund des Hilferufs der Vampire nicht weiter verfolgen. Macbeth fährt mit Lilith unterdessen zur Paddington Street. Der Halbvampirin gelingt es alle Hindernisse zu überwinden und das Grundstück 333 erneut zu betreten. Sie widersteht einem Lockruf, der vom untergegangenen Haus zu stammen scheint und beschließt endgültig ihren Kampf gegen die Vampire aufzunehmen und ihrer Bestimmung zu folgen. Beim Verlassen erblickt sie kurz den unbekannten Aboriginal. Wenig später sieht Lilith ihn erneut im Schaufenster eines Geschäftes, in dem Macbeth zu Recherchezwecken den Besitzer aufsucht. So erfährt Lilith den Namen des Ureinwohners: Esben Storm. Zurück in Macbeths Wohnung kommen Lilith und Duncan Luther sich näher und das Kleid, Liliths Erbe, erscheint aus heiterem Himmel und verbindet sich wieder mit seiner Trägerin


Meinung:
Auch bei diesem Roman tue ich mich mit einer Bewertung schwer. Schwer deshalb da ich nicht weiß, ob ich dem Roman nur durchschnittlich oder doch gut bewerten soll. Ich versuch dass jetzt mal aufzudröseln. Weswegen ich den Roman für gut halte liegt am Schreib- bzw. Erzählstil Manfred Weinlands, der mir sogar sehr gut gefällt. So schildert Weinland die Rückblenden auf die vergangenen Ereignisse in den vorangegangenen Romanen aus der Sicht der handelnden Personen. Dabei zeichnet er gleichzeitig sehr intensiv ihr Seelenleben nach, Eindrucksvoll in diesem Roman bei Duncan Luther. Mit Hilfe dieses Stilmittels gelingt es dem Autor hervorragend den handelnden Personen Charakter und Tiefe zu verleihen. Was jedoch aus meiner Sicht darunter leidet ist der weitere Handlungsverlauf. Diese benötigt insbesondere in diesem Roman einen weiten Anlauf bis sie auf Touren kommt, nämlich knapp die Hälfte. Und bis es zur Titel gebenden Ankunft von Liliths Supergegner kommt ist der Roman im letzten Viertel angekommen, genauer auf Seite 50. Wobei diese auch wieder hervorragend, aus der Sicht eines Unbeteiligten, beschrieben wurde. Der ausgewählte Ort der Ankunft bildet dabei ein klassisches Gruselelement: eine verregnete Nacht auf einem ungenutzten Friedhof, mit einer verfallenen Kapelle und unterirdischen Katakomben. Ich persönlich hätte mir in diesem Roman jedoch schon etwas mehr Präsens und Einführung in den Charakter Landrus gewünscht. Fazit: Ein Roman, der Action, äußerst atmosphärisch und spannungsgeladene Elemente, jedoch auch seine Längen enthält. Normalerweise würde ich den Roman durchschnittlich bewerten, vergebe jedoch aufgrund des Stils den Weinland verwendet dennoch drei Kreuze.


Besonderheiten:
- 1. Auftritt von Elisabeth MacKinsey (Kurzauftritt schon in Band 1)
- Luthers geweihter Dolch wird vernichtet
- Landru erreicht Sydney
- Landru berichtet von der Suche nach einem Kelch
- Name des unbekannten Aboriginal: Esben Storm
- 1. Erwähnung des Namen: Oodgeroo Noonuccal
- Lilith erhält ihr Kleid zurück


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das aus meiner Sicht bisher beste Cover der Serie, Lilith es wirklich hervorragend dargestellt und sieht wirklich zum anbeißen aus-), einziges Manko: Kein Bezug zur Handlung im Roman, aber dennoch von mir ...


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Landru erreicht Sidney und erzählt den Vampiren, dass er auf der Suche nach dem geheimnisvollen Lilienkelch sei und schon eine heiße Spur habe. Lilith und Duncan wollen zu Duncans Eltern, laufen dabei aber in eine Falle. Luthers Eltern sind tot und beinahe wäre es auch um ihn geschehen. Doch ein Opfer gibt es doch zu beklagen: Duncans Dolch.
Duncan bringt Lilith zu seiner Bekannten Beth Mackinsey. Diese ist Reporterin und sowohl an Lorrimers Tod dran, als auch an den Geschehnissen um das Haus in der Paddington Street. Zusammen mit Lilith fährt sie zu diesem Grundstück. Der Halbvampirin gelingt es, auf das Grundstück vorzudringen und widersteht einem Lockruf, der anscheinend von dem Haus ausgeht. Von Beth erfährt Lilith den Namen des geheimnisvollen Aboriginals, den sie kurz darauf zu Gesicht bekommt: Esban Storm. Als sich Lilith und Duncan zurück in Beths Wohnung näher kommen, erscheint Liliths Kleid und verbindet sich wieder mit ihrem Körper.


Meinung:
Bei den Vampira-Romanen weiß ich nie so ganz, wie ich sie bewerten soll. Dieser Roman hat einige Längen und ist insgesamt von den bisherigen Romanen der Schwächste. Die Szenen im Haus der Eltern sind sehr stimmungsvoll beschrieben. Schade ist, dass der Dolch vernichtet ist. Ich denke, da der wohl einem Hexenjäger gehört hat, hätte er noch einiges an Stoff liefern können. Und auch Hector Landers, alias Landru, auf den ich schon sehr gespannt war, ist in Sydney angekommen. Neugierig bin ich nur auf diesen geheimnisvollen Kelch.


Besonderheiten:
Landru erreicht Sydney und erwähnt einen geheimnisvollen Kelch.
1. Auftritt von Beth Mckinsey.
Duncans Dolch wird zerstört.


2 von 5 möglichen Kreuzen:

2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Vampira Romans Nr. 4 wurde auch noch auf dem Cover des Vampira Comics verwendet, obwohl der Inhalt des Comics gar nichts mit diesem Roman zu tun hatte:

Vampira Comic