Tony Ballard Nr. 15: Die Augen des Dr. Schock
Die Ärzte waren der Ansicht, er wäre über den Berg. Sie hatten
ihn operiert, und er erholte sich zufriedenstellend. Aber dann kam der
Rückschlag, denn es war schwarze Magie im Spiel...7.30 Uhr. Esram Bannon
lag bleich in seinem Bett. Er atmete schwer, und die Augen waren weit
aufgerissen. Ein dumpfes Rasseln entrang sich seiner Kehle. Schweiß
bedeckte seine Stirn. Er wußte nicht, daß in diesem Augenblick
die Hölle nach ihm griff.
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Esram Bannon, der Höllendiener, liegt mit den Verletzungen, die ihm
der Höllenkristall beigebracht hat (s. Band 13: "Sieben Tote für
die Hölle"), in einem Gefängniskrankenhaus. Obwohl er sich schon
auf dem Weg der Besserung befand, stirbt er plötzlich an ungeklärter
Ursache. Das der Teufel ihn in sein Reich geholt hat, ahnt natürlich
niemand, doch dann erhebt sich die Leiche und wandelt als Zombie durch London.
Tony Ballard wird gebeten, den Zombie unschädlich zu machen und findet
mit Mr. Silver eine Spur Bannons, denn der Untote wollte eine Prostituierte
überfallen, die ihm jedoch entkommen konnte. Zusammen mit dem Privatdetektiv
Harry Dean folgen die Dämonenhasser dem Zombie, der sich in ein
Wachsfigurenkabinett geschlichen hat. Hier steht unter anderem die Figur
des Mörders Melvin McGuanes, der als Dr. Schock in die Kriminalgeschichte
eingegangen ist, weil er seine Opfer hypnotisierte und zum Selbstmord zwang.
Bannon erweckt die Augen des Dr. Schock zum Leben. Damit kann er andere Menschen
beeinflussen. Außerdem läßt er die übrigen Wachsfiguren
zu lebenden Puppen werden. Während Tony und seine Freunde gegen die
magischen Puppen kämpfen läßt Bannon die Augen des Dr. Schock
durch London wandern. Er hat die Prostituierte nicht vergessen und schlägt
sie in seinen Bann, damit sie auch zum Wachsfigurenkabinett kommt. Zuvor
läßt er sie noch ihren Zuhälter umbringen, dann erscheint
sie, um gegen Tony Ballard zu kämpfen. Auch der Besitzer des Kabinetts
steht unter Bannons Bann, doch den kann Tony mit seinem magischen Ring brechen.
Die Wachsfiguren kann er schließlich mit dem magischen Feuerzeug vernichten
und auch Esrams Bannon überlebt das Feuer nicht.
Meinung:
Ein spannender Roman, der das Thema lebende Wachsfiguren' zwar nicht
neu erfunden hat, aber gruselig umsetzt. Wieder wird viel wert auf die
Ausarbeitung der Nebenfiguren gelegt; dafür versaut A.F. Morland die
Geschichte durch aberwitzige Namen wie "Sally Bingo"...
Außerdem hat man den Eindruck, daß er ein neues Wort gelernt
hat, denn auf jeder Seite kommt bestimmt drei Mal das Wort "Etablissement"
vor, wenn das Wachsfigurenkabinett gemeint ist.
Erscheinungsdatum:
25.04.1983
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Der
Kommentator:
Kurzbeschreibung:
Esram Bannon (der zwei Romane zuvor auf dem Passagierschiff Empire Tony das
Leben mit einigen schwarzmagischen Bomben schwer gemacht hatte)verstirbt
urplötzlich im Krankenhaus. Doch die Hölle rekrutiert ihn erneut
und durch die Kraft der Kristallsplitter in seinem Leib wird er zu einem
Zombie. Esram irrt durch London und greift die Prostituierte Sally Bingo
an. Tony und Silver erfahren in der Zwischenzeit, dass Mr. Silver seine
verlorenen Kräfte zurückerlangen kann. Allerdings muss er dafür
erst den Tunnel der Kraft finden. Tony erhält einen Anruf von Peckinpah
welcher ihm mitteilt, dass Bannon gestorben und danach aus dem Leichenschauhaus
verschwunden ist. Bannon flüchte sich in ein Wachsfigurenkabinett. Hier
hat der skurile Besitzer Martin Brock die schlimmsten Massenmörder als
Wachsfiguren ausgestellt. Unter ihnen befindet sich auch die Nachbildung
des gefürchteten Dr. Schock alias Melvin McGuane. Bannon verschmilzt
mit der Figur und schickt mit Hilfe der Kristallkräfte Dr. Schocks Augen
durch London. Mit dem teuflischen Blick der Augen wird Sally Bingo zum
willenlosen Werkzeug. Sie tötet ihren Zuhälter und begibt sich
ins Wachsfigurenkabinett. Auch Tony führen seine Ermittlungen hierher.
Unterwegs freunden sie sich mit dem Privatdetektiv Harry Dean an.
Im Kabinett kämpfen Tony, Harry und Silver gegen verschiedene Wachsfiguren,
retten Sally das Leben und töten Esram Bannon, die Dr. Schock Nachbildung
und alle anderen Figuren mit dem magischen Flammenwerfer.
Meinung:
Nach Dr.Tod bei John Sinclair folgt nun Dr. Schock. Der zweite Roman mir
Esram Bannon beginnt spannend und kann durch einige sehr gute Ideen punkten.
Die Idee mit den verrückten Massenmörderwachsfiguren hat mir gut
gefallen und lässt Schauer aufkommen. Auch das Finale ist flott in Szene
gesetzt. Lediglich die Passagen mit Sally Bingo (wer heißt denn bitte
so??) wirkten sehr in die Länge gezogen. Alles in allem optimale Lesekost
und sehr unterhaltsam.
Besonderheiten:
Die Erwähnung des Tunnel der Kraft.
Zweiter Auftritt von Bannon.
Bannon wird vernichtet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild ansich ist doch sehr wirkungsvoll. Menschen flüchten vor dem
Todesblick des Dr. Schock (oder ist es der Blick von Curt Jürgens -
erinnert mich irgendwie an ihn). Die Szene kam so im Roman jedoch gar nicht
vor. Massenpanik in London hat Schock nicht ausgelöst. Und von Käpt`n
Iglo (vorn links im Bild) war auch nie die Rede. Passender wäre eine
gemalte Szene im Wachsfigurenkabinett gewesen.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv wurde auch noch auf dem John Sinclair Sammelband Nr. 1198
verwendet: