Tony Ballard Hörspiel Nr. 2: Ein Dorf in Angst
Ein mächtiger Dämon namens Paco Benitez hielt vor 100 Jahren eine
ganze Gegend Spaniens in Angst und Schrecken. Als ein Seher die Vision hat,
dass der Schrecken zurückkehren wird und Menschen spurlos verschwinden,
beginnt die Angst von neuem. Auch die Frau des reichen Industriellen Tucker
Peckinpah, ein Freund Tony Ballards, gehört zu den spurlos verschwundenen.
Da Peckinpah weiß, dass Tony Ballard bereits Erfahrung mit den
Mächten der Finsternis hatte, bittet er ihm um Hilfe, da er von der
Geschichte um den Dämonen erfahren hat.
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Millionär Tucker Peckinpah bittet seinen Freund Tony Ballard um
Hilfe, weil seine Frau Rosalind während ihres Urlaubs in Spanien spurlos
verschwunden ist. Sie wollte eine alte Burgruine nahe eines kleinen spanischen
Dorfes besichtigen und kehrte nicht zurück. Gemeinsam mit seiner Verlobten
Vicky Bonney macht sich Ballard auf den Weg. Tatsächlich lebt das gesamte
Dorf in Angst vor dem Terror des Blutgeiers Paco Benitez, der bereits mehrere
Opfer unter den Bewohnern gefunden hat. Paco sammelt das Blut der Menschen
in einem magischen Totem, um die Gunst des Satans zu erlangen. Was Tony und
seine Freundin nicht wissen ist, dass der Blutgeier in der Gestalt eines
der Dorfbewohner umgeht. So bringt er Vicky mühelos in seine Gewalt,
um auch ihr Blut dem Teufel zu weihen ...
Meinung:
Die zweite Folge setzt das hohe Niveau des Erstlings souverän fort und
die Stammsprecher Torsten Sense alias Tony Ballard und Dorette Hugo alias
Vicky Bonney sprechen ihre Rollen, als ob sie nie etwas anderes getan
hätten. Als Vorlage diente dieses Mal der dritte Ballard-Roman, der
unter dem Titel "Vögel des Todes" erschienen ist, was der Story allerdings
nicht ganz gerecht wird, denn es ist ja nur ein Blutgeier, der Angst und
Entsetzen verbreitet, daher ist der neue Titel um einiges treffender. Zu
den Stammsprechern stößt in dieser Folge Christian Rode. Der
Hörspielveteran, der in anderen Dreamland-Produktionen meistens den
Erzähler mimte. Leiht seine Stimme ab jetzt Tucker Peckinpah. Der
Industrielle ist einer von Tonys besten und wichtigsten Freunden. Immerhin
ist er der Finanzier der Dämonenjagden. Rode spricht seine Rolle wieder
mal mit Hingabe und äußerst professionell. Der Bösewicht
Paco Benitez wird von Lutz Mackensy dargestellt, dem diese Rolle auf den
Leib geschneidert zu sein scheint. Sein teuflisches Lachen ist einfach grandios
und das Label sollte sich diesen Sprecher schon für spätere
Produktionen vormerken. Nur an einigen Dialogen hapert es, vor allem die
Szene in der Benitez den Torero Cordobes verhöhnt ist eher lächerlich
als witzig. Einen kleineren Part hat dieses Mal Eckard Dux erhalten, den
er aber mit Leib und Seele ausfüllt. Der Sprecher leiht seine Stimme
unter anderem den Schauspielern George "Hannibal Smith" Peppard und Jerry
"Arthur Spooner" Stiller. Rainer Schmitt, bekannt als LARRY BRENT, ist kurz
als Dr. Brent zu hören. Eine kleine Hommage an die erfolgreiche Gruselserie
aus den 80er Jahren. Klaus-Dieter Klebsch als Erzähler rundet das Gesamtbild
perfekt ab. Dieser Mann ist die ideale Besetzung für diesen Part. Ein
großes Lob gebührt den Machern außerdem für die Effekte.
Das Kreischen des Geiers und vor allem die Umwandlung von einem Menschen
in den Todesvogel inklusive der Stimmverzerrung, die dabei entstand, wurde
genial umgesetzt. Der Soundtrack ist von gewohnt hoher Qualität, nur
die musikalische Untermalung bei dem Mord an dem Seher passte nicht zum
Geschehen. Die Story ist wieder mal recht einfach und bewegt sich auf einem
durchschnittlichen Heftromanniveau. Darüber hinaus ist die Folge auch
recht kurz ausgefallen. Mit knapp 47 Minuten gehört das Hörspiel
zu den Kürzesten von Dreamland. Dafür bietet das Label den Hörern
ein Interview mit dem Hauptdarsteller Torsten Sense als knapp
siebenminütigen Bonustrack an.
Fazit: Professionelle Vertonung eines TONY-BALLARD-Romans von A.F. Morland.
Wieder mal überzeugen Sprecher, Effekte und Musik und trösten
über die eine oder andere inhaltliche Schwäche hinweg.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den Blutgeier vor seinem Kastell. Die Zeichnung ist sehr
atmosphärisch und macht die CD zu einem echten Blickfang. Der Schriftzug
von Serien- und Episodentitel ist der Heftromanreihe angepasst worden und
macht sich hervorragend im CD-Ständer.
Coverbewertung:
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Der Blutgeier Paco Benitez, Herr über Castell Montgri, kehrt nach langen
Jahrhunderten der Abwesenheit zurück und beginnt aufs Neue Opfer zu
suchen. Er tötet einen alten Hellseher, der seine Rückkehr bereits
angekündigt hatte und wenig später verliert Rosalind Peckinpah,
eine englische Touristin, unter entsetzlichen Qualen ihr Leben.
Tony Ballard erfährt von ihrem Ehemann, dem Industriellen Tucker Peckinpah,
dass Rosalind verschwunden ist und wird von diesem gebeten nach Torroella
de Montgri zu fahren, um dort vor Ort zu ermitteln, was wirklich geschehen
ist. Tony reist mit Vicky Bonney nach Spanien und arbeitet sich nach und
nach an Benitez heran, den er, nach einigen weiteren Gräueltaten im
Hof seines Castells stellen kann. Vor eingem gläsernen Totem, dass Benitez
mit dem Blut seiner Opfer zu füllen hat und welches den Eckpfeiler seiner
Macht und sogar seiner ganzen Existenz darstellt, konfrontiert der Dämon
Tony mit der Tatsache, dass er Vicky als Geisel genommen hat. Wie gelingt
es dem Dämonenhasser, sich und seine geliebte Vicky aus dieser Misere
zu befreien???
Meinung:
Tja, es kommt oft vor, dass man sein hervorragendes Buch liest und später
mit einer grauenhaften Verfilmung dazu konfrontiert wird. Aber hier war der
Weg ein umgekehrter. Tatsächlich fand ich die Romanvorlage dieses
Hörspiels eher unterdurchschnittlich, was ich in meiner damaligen Rezi
auch offen kund tat. Das Hörspiel allerdings ist von ganz anderer
Güte, auch wenn es nicht in der Lage ist, ganz zu verhehlen, welch simple
Story hinter dem Aufwand, der hier betrieben wurde, steckt. Ich könnte
mich irren, aber ich glaube, wenn in dieser Geschichte nicht die Rahmenhandlung
von Tony Ballard vorangetrieben werden würde, weil Tucker Peckinpah
"seinen Mann" dazu bringt den Dienst bei der Polizei zu quittieren und ein
Kämpfer des Guten zu werden, hätten die Verantwortlichen sich von
einer Produktion dieses Stoffes wohl distanziert. So aber blieb ihnen nichts
anderes die Geschichte zu vertonen und, man höre und staune, sie haben
wirklich das Beste daraus gemacht.
Zunächst einmal ein Kompliment an die Sprecher. Sie alle verkörpern
sprachlich ihre Rollen ausgezeichnet und kommen gut rüber. Klaus-Dieter
Klebsch gefällt mir als Sprecher sehr gut und bringt die Atmosphäre
einer Situation gut rüber. Besonders loben muss ich Lutz Mackensy, den
ich schon in seiner - jahrzehntezurückliegenden - Rolle als Flash Gordon
sehr mochte. Er setzt die fiesen Nuancen seiner Stimme gekonnt ein und
lässt Paco Benitez wirklich lebendig werden, was mir außerordentlich
gefällt. Schön war auch der Cameoauftritt von Rainer Schmitt. Als
er sich mit "Brent" vorstellte, habe ich laut aufgelacht, was meine Frau,
die von dem Text nichts mitbekam, weil ich das Hörspiel per MP3-Player
hörte, zu einem sehr verwunderten Seitenblick veranlasste. Richtig Klasse
war auch der Kurzauftritt von Eckart Dux.
Die Soundeffekte machten sich ebenso gut, wie ein Großteil der Musik,
aber ich muss meinem Mitrezensenten zustimmen, die Einspielung während
der Hellseher starb, passte überhaupt nicht in die Szene. Das Intro
ist gut gemacht, auch wenn es nicht so dramatisch und nachwirkend daher kommt,
wie das Intro der JS-Edition 2000-Produktionen, aber mal schauen, vielleicht
muss ich mich auch erst noch daran gewöhnen!!!
Alles in allem ein gelungenes Hörspiel, dass streckenweise an die alten
Europa-Hörspiele erinnerte und trotz kleinerer Mängel in den Dia-
und Monologen (manche waren arg schwülstig) sehr gut zu unterhalten
wusste und Lust auf mehr macht.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Auch hier ist eine deutliche Verbesserung zu erkennen. Das alte Cover hätte
sich wohl sehr schlecht im CD-Ständer gemacht und deshalb hat man ein
neues eingesetzt, dass um Längen besser ist und mir richtig gut
gefällt.
Coverbewertung:
Erzähler |
Klaus-Dieter Klebsch |
Tony Ballard |
Torsten Sense |
Vicky Bonney |
Dorette Hugo |
Tucker Peckinpah |
Christian Rode |
Rosalind Peckinpah |
Manuela Stüsser |
Paco Benitez |
Lutz Mackensy |
Manuel Alverez |
Andreas von der Meden |
Fernando Cordobes |
Markus Grimm |
Carmen Fuente |
Kerstin Draeger |
Julian Llagostera |
Eckart Dux |
Dr. Josuah Brent |
Rainer Schmitt |
Luis Peralta |
Wolfgang Weber |
Don Miguel Pansa |
Bert Stevens |
Antonio |
Josia Jacobi |
CD: 393906621-4
Erscheinungsdatum: 14.12.2007
Spieldauer: 53,25 Minuten