Tony Ballard Hardcover Nr. 4: Die Drachentöterin
Das Familienglück im Hause Ballard ist nicht von langer Dauer: Sohn
Andrew, in einem magischen Schnellbrüter um Jahrzehnte gealtert, vegetiert
lethargisch dahin, und zwischen seinen Eltern tut sich eine nie gekannte
Kluft auf. Als Tony den Grund für das befremdliche Verhalten seiner
Frau herausfindet, ist es für irdische Hilfe bereits zu spät. Die
Runen der Predara weisen ihm den letzten Weg zur Rettung seiner Frau - einen
Weg, der ihn und seinen Kampfgefährten, den Ex-Dämon Mr. Silver,
in die gefährliche Welt der Drachentöterin Pardysa führen
soll ... wenn sie nicht schon am Tor dorthin scheitern!
von Fritz Tenkrat, erschienen im Dezember 2005, Titelbild: Werner Öckl
(Sandobal)
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Drachentöterin (Tony Ballard Nr. 275):
Tony Ballard ist es zwar gelungen, seinen Sohn aus der Hölle zu retten
(s. Zaubermond-Hardcover 3
Vampir-Amazonen'), doch Andrew wurde in einem magischen Schnellbrüter
innerhalb weniger Wochen aus einem zweijährigen Jungen zu einem
25jährigen Mann, der diese Veränderung geistig nicht überstanden
hat. Andrew ist nur eine lebende Hülle und scheint überhaupt nicht
mitzubekommen, was um ihn herum geschieht. Auch Vicky scheint sich zusehends
zu verändern: sie wirkt mürrisch und unausgeglichen und neigt
plötzlich zu Wutausbrüchen. Als Tony Andrew gegen ihren Willen
eine psychiatrische Klinik einweisen lässt, bricht auch Vicky zusammen,
obwohl es ihr körperlich eigentlich gut geht. Von der abtrünnigen
Teufelin Ymuddah bekommt Tony den Hinweis, dass Vicky in Chicago, als ein
magischer Klon von ihr geschaffen wurde (s. Zaubermond-Buch 2
Hexen-Hass'), mit einem schwarzmagischen Keim infiziert wurde, der
ihr nun ihre Kraft raubt. Das einzige Heilmittel ist das Horn eines Einhornes.
Ymuddah kennt auch jemanden, der ein Einhorn besitzt: die Drachentöterin
Pardysa. Doch den Weg zu Pardysa nennt Ymuddah nicht. Den findet Tony mithilfe
von Predaras Runen: in einem Spukhaus in London befindet sich ein Dimensionstor,
das direkt in Pardysas Welt führt. Durch dieses Tor hat es auch schon
die junge Lena Wood und ihren Liebhaber David Reed in Pardysas Welt verschlagen.
Die beiden haben sich auf der Flucht vor Russel Hackford, einem Buchhalter
der Mafia, und seinen Schergen im Spukhaus versteckt, weil Lena ihm einen
Koffer mit Juwelen gestohlen hat, um mit David ein neues Leben anfangen zu
können. Auch Russel Hackford und seine beiden Killer geraten in den
Sog des Tores. Zusammen mit Mr. Silver macht sich Tony auf den Weg zu dem
unheimlichen Haus. Allerdings existiert in dem Haus ein Hexer namens Horax,
der das Dimensionstor bewacht. Während Silver gegen den Hexer kämpft,
verliert Tony, geschwächt durch magische Rauchbomben, das
Bewusstsein
Teil 2: Pardysas gefährliche Welt (Tony Ballard Nr. 276)
Während einer der Mafia-Killer in Pardysas Welt schon sein Leben verloren
hat, haben sich Lena Wood und David Reed den Kriegern Yenno und Tegro
angeschlossen, die Pardysa suchen und sie bitten wollen, den Drachen Azzebeyd
zu töten, der ihr Dorf verwüstet hat. Durch die Erfahrung der beiden
Krieger, können die Menschen von der Erde in der feindlichen Umwelt
von Pardysas Welt überleben. Den Mafiosi ergeht es nicht so gut, denn
der zweite Killer trinkt von einer vergifteten Quelle und verliert den Verstand,
woraufhin ihn Russel Hackfort umbringt. Kurze Zeit später wird Hackford
von einem Wesen, mit einem fragilen Körper und dünnen Flügeln,
einem Libellenmann, getötet. Der Libellenmann ist ein Aasfresser und
muss von Zeit zu Zeit selbst für Nachschub' sorgen, wenn er keine
Leichen findet. Der junge Krieger Tegro kommt unterdessen ums Leben, als
er Lena Wood vor einer magischen Sandwolke retten will, die Menschen tötet
und sie ebenfalls in Sand verwandelt. Trotz dieses Unglücks setzen die
drei anderen den Weg zu Predara fort. Mr. Silver konnte inzwischen den Hexer
Horax vernichten und mit Tony, der nach dem Tod des Hexers wieder zu Bewusstsein
gekommen ist, durch das Dimensionstor schreiten. Den Weg zur Drachentöterin
Pardysa kennt Tony dank der magischen Runen. Pardysa hat sich inzwischen
mit Yenno, Lena Wood und David Reed auf den Weg gemacht, um Azzebeyd zu
töten, weil Lena der habgierigen Hexe die gestohlenen Juwelen als Bezahlung
angeboten hat. Tony Ballard und Mr. Silver kommen noch rechtzeitig, um den
Kampf der Hexe gegen den Drachen zu erleben. Azzebeyd gelingt es, Pardysa
und ihr Einhorn zu trennen, wodurch die Hexe einen großen Teil ihrer
Macht verliert. Als die Drachentöterin den Kampf zu verlieren droht,
greifen Tony und Silver ein; und mithilfe des Höllenschwertes Shavenaar
kann Mr. Silver den Drachen töten. Als Lohn für ihre Lebensrettung
verlangt Silver das Horn von Pardysas Einhorn, damit Vicky gerettet werden
kann. Das Horn würde zwar wieder nachwachsen, doch bis dahin wäre
das Einhorn nur ein normales Pferd ohne magische Kräfte und auch Pardysa
wäre sehr geschwächt. Aus diesem Grund lehnt sie die Bitte ab.
Mit einem Trick gelingt es Silver, dem Einhorn das Horn abzuschneiden, doch
Pardysa schwört für diese Tat bittere Rache
Meinung:
Dieses Buch schließt wieder nahtlos an Buch 3 an, auch wenn es bisher
hieß, dass die Dreierblöcke einen Zyklus bilden. In meinen Augen
gehören auch Band 4 und die kommenden Bände zum ersten Zyklus.
Die einzige Trennung, die man machen könnte, wäre die, dass es
zuerst um die Rettung von Vicky und Andrew aus der Hölle ging und nun
die Heilung der beiden im Vordergrund steht. Aber im Grunde ist so eine
Einteilung ja auch egal, Hauptsache, die Geschichten sind spannend
:o) Tony Ballard selbst bekommt im ersten Roman noch nicht so viel zu tun,
ihn bedrückt hauptsächlich die Sorge um seinen Sohn und seine Frau.
Stattdessen dominieren hier die beiden Handlungsstränge um die beiden
Krieger Yenno und Tegro und um die Mafiabraut Lena Wood. Letzterer war für
meinen Geschmack ein wenig zu typisch und klischeehaft geschildert. Wie Russel
Hackford Lena "gekauft" und unterdrückt hat und sie sich dann sofort
in den jungen und gut aussehenden Architekten David Reed verliebt hat und
nur durch ihn den Mut zum Verrat fand - schlimmer hätte man es wohl
kaum schildern können. Da hätte ich es besser gefunden, wenn Lena
selbst auch ein wenig durchtrieben gewesen wäre und etwas Dreck am Stecken
gehabt hätte. Das hätte den Figuren etwas mehr Tiefe verliehen
und wäre auch bestimmt zu schildern gewesen, denn schließlich
wird diesem Handlungsstrang sehr viel Platz eingeräumt. Ballard-typisch
und sehr phantasievoll war hingegen die Schilderung der Welt, in der die
Krieger Tegro und Yenno leben - auch wenn sie leider namenlos geblieben ist.
Zu erwähnen ist hier gleich die erste Szene, in der die beiden jungen
Männer gegen eine Wasserschlange kämpfen. Wie da von einer scheinbaren
Idylle zu einem tödlichen Kampf umgeschaltet wurde, fand ich richtig
gut. Auch sonst wird einiges geboten: Satans-Ameisen, vergiftete Quellen,
die nicht gleich töten, sondern wahnsinnig machen, der grausame Fresser
und nicht zuletzt der Drache Azzebeyd lassen die Herzen der Fantasy-Fans
höher schlagen. Die Titel gebende Drachentöterin Pardysa kommt
in diesem Roman zwar nicht vor, doch das ist gar nicht so schlimm. Stattdessen
treffen wir erneut auf Ymuddah, und je länger die abtrünnige Teufelin
dabei ist, umso mehr habe ich Angst, dass ihre Hilfe sich irgendwann noch
einmal als Bumerang erweisen wird
Ein Pluspunkt ist außerdem
die Erwähnung von Taramanya, der letzten überlebenden Vampir-Amazone.
Von ihr werden wir in den nächsten Büchern wohl auch noch hören.
Dass der Tod von Xander Highsmith nicht erwähnt wurde, hat mich allerdings
ein wenig überrascht. Für die Altfans der Serie hat dieser Roman
noch eine weitere Überraschung parat, denn eine alte Bekannte kündigt
ihre Rückkehr an: Agassmea, die Pantherfrau! Da dieser Roman keine
richtigen' Höhepunkte für den Verlauf der Serie hat, wären
hier als Einzelwertung vier Kreuze angemessen, aber für den
Mafia-Handlungsstrang ziehe ich auch noch ein Kreuz ab. Bleiben gute drei
Kreuze.
Im zweiten Teil des Buches geht es dann richtig zur Sache. Wir lernen weitere
Gefahren der Drachenwelt kennen: die lebende Sandwolke, den Libellenmann
und nicht zuletzt Pardysa selbst, die eine verschlagene Hexe ist und nur
durch die Verbindung zu ihrem Einhorn ihre volle Kraft bekommt. Hier tat
mir Yenno richtig leid, der nicht nur seinen Bruder verloren hat, sondern
auch weiß, dass er alleine nicht stark genug ist, Pardysa zu zwingen
ihm zu helfen. Allerdings macht es sich nun bezahlt, dass er Lena Wood und
David Reed geholfen hat, zu überleben. Denn mit der gestohlenen Mafiabeute
können sie die Drachentöterin bezahlen. Allerdings fragt man sich
bei der Schilderung des Kampfes gegen Azzebeyd, wie Pardysa bisher ohne die
Hilfe von Tony und Silver überleben konnte
:o) Der größte
Pluspunkt dieses Romans ist in meinen Augen Silvers Trick, als er Shavenaar
bei Pardysa zurücklässt und das Schwert selbstständig das
Horn des Einhorns abschneidet. Ab diesem Moment kann die Hexe den
Dämonenjägern nicht mehr gefährlich werden, doch sie schwört
Rache. Wie sie die umsetzt, wird ja schon in der Vorschau auf das nächste
Buch geschildert. Grandios war übrigens Silvers Zauberspruch, mit dem
er eine magische Tür sichtbar gemacht hat: Nes amssal! *fg* Dass die
Mafiosi relativ schnell aber trotzdem phantasievoll abserviert wurden, ist
ein weiterer Punkt der positiv zu Buche schlägt. Einen Handlungsstrang
habe ich nicht erwähnt, aber im nächsten Band wird er wohl ein
größere Bedeutung bekommen, wenn man sich die Vorschau ansieht:
seine Beziehung zu Vicky wird nicht nur durch die magische Seuche bedroht,
sondern auch durch den attraktiven Arzt, in den sich Vicky zu verlieben scheint,
weil sie sich von Tony allein gelassen fühlt. Dabei weiß sie gar
nicht, dass der gerade sein Leben für sie in einer fremden Welt riskiert.
Als Einzelroman hätte diese Geschichte 5 Punkte bekommen. Damit ist
die Gesamtwertung für dieses Buch: 3 + 5 = 4 Kreuze
Besonderheiten:
Vicky Ballard ist magisch verseucht und nur das Horn eines Einhorns kann
ihr helfen.
Agassmeas Rückkehr wird angekündigt.
Tony bekommt in der Drachentöterin Pardysa eine neue Feindin.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt die Drachentöterin Pardysa auf ihrem Einhorn Norhaa
und den Drachen Azzebeyd. Alle drei werden zwar genauso wie hier dargestellt
beschrieben, doch der Drache gefällt mir persönlich so überhaupt
nicht. Ich finde, er sieht eher wie eine Muräne aus.
Coverbewertung:
Rezension
von Lobo:
Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Drachentöterin (Tony Ballard Nr. 275):
In einer fernen, namenlosen Dimension bahnt sich eine Tragödie von
unglaublichen Ausmaßen an. Ein friedliebendes Volk menschenähnlicher
Wesen wird von einem gigantischen Drachen namens Azzebeyd terrorisiert und
häufig angegriffen, was zahlreiche Tote und gewaltige Verwüstungen
nach sich zieht. Die Brüder Yenno und Tegro machen sich auf den Weg
die Drachentöterin Pardysa aufzusuchen und sie dazu zu bewegen gegen
Azzebeyd zu kämpfen. Vor ihnen liegt ein gefahrenvoller Weg, der eventuell
sinnlos wird, da Pardysa ganz gewiss nicht ohne entsprechendes Entgelt gegen
den Drachen zu kämpfen bereit sein wird. Trotzdem wagen die beiden es
und brechen auf.
Auf der Erde geschehen zweierlei Dinge. Lena Wood versucht ihrem Peiniger
Russell Hackford zu entkommen. Der Mafia-Buchhalter hält sie wie eine
Leibeigene und lebt seine perversen Gelüste an ihr aus. Gemeinsam mit
dem Innenarchitekten David Reed will sie fliehen. Sie findet Juwelen, die
Hackford vorübergehend aufbewahren soll und schmeißt damit Reeds
gut sortierten Fluchtplan über den Haufen, denn sie stiehlt die Edelsteine
und verlässt das Haus ihres "Besitzers". Hackford bemerkt den Diebstahl
natürlich und findet auch noch heraus, zu wem Lena geflohen ist. Gemeinsam
mit den Killern Eli Kanew und Kirk Wallach fährt er zu Reeds Haus, wo
es sogleich hart auf hart kommt. Die Flüchtenden stürzen sich aus
Reeds Haus und finden Unterschlupf in einem etwas abseits gelegenen Haus
in derselben Straße. Von dem unheimlichen Haus sagt man, dass es darin
spukt und dass Menschen, die dort hineingegangen sind, nie wieder gesehen
wurden.
Die anderen Geschehnisse auf der Erde, die für diese Geschichte
erwähnenswert sind, handeln vom Drama im Hause Ballard. Tony ist es
zwar gelungen seinen Sohn Andrew aus den Fängen der Hölle zu befreien
und den Plan, ihn umpolen zu wollen, damit er gegen seinen Vater kämpft,
zu verhindern, aber leider ändert es nichts an der Tatsache, dass der
Schnellbrüter den Jungen um 23 Jahre hat altern lassen und dass er jetzt
nur noch wie eine stumme Marionette dasitzt und scheinbar keinen Verstand
mehr besitzt. Vicky setzt der Zustand ihres Sohnes - verständlicherweise
- sehr zu und sie beginnt sich zum einen für ihn aufzuopfern und permanent
zu pflegen, während sie andererseits selber immer schwächer aus
ausgezehrter wirkt und gleichzeitig ungehaltener und zorniger Tony
gegenüber. Gemeinsam mit Tucker Peckinpah arbeitet der Dämonenhasser
einen Plan aus, der Vicky vorübergehend ausschaltet, so dass Andrew
in professionelle Pflege gegeben werden kann. Vicky ist darüber
natürlich sehr wütend, doch gleichzeitig wird erkennbar, dass sie
ernsthaft erkrankt ist.
Ymuddah taucht auf und äußert ihre Vermutung, dass beim Klonvorgang
Vickys (siehe die vorangegangenen Bände) etwas schief gelaufen ist und
sie magisch verseucht wurde. Tony befragt - nachdem alle ärztlichen
Bemühungen Vicky zu helfen fehlgeschlagen sind - die Runen von Predara
und findet die Antwort auf die Frage, wo er das Horn eines Einhorns finden
kann. Ymuddah hat ihm nämlich erklärt, dass nur ein solches Horn,
wenn es zu einem Pulver verarbeitet und Vicky verabreicht wird, seiner Frau
helfen könnte. Tony erfährt durch die Runen, dass es ein solches
Einhorn in einer namenlosen Welt gibt und dass es der Drachentöterin
Pardysa gehört. Einen Zugang zu dieser Welt findet Tony, begleitet von
Mr. Silver und Shavenaar im Hause des Hexers Horax, in welches vor kurzem
David Reed und Lena Wood flohen, während Russell Hackford und die beiden
Killer ihnen folgten. Anscheinend laufen alle Stränge hier zusammen,
doch wie wird das alles enden?
Teil 2: Pardysas gefährliche Welt (Tony Ballard Nr. 276)
Nun befinden sie sich alle in ein und derselben Welt. Lena Wood und David
Reed. Russel Hackford, Eli Kanew und Kirk Wallach. Tony Ballard, Mr. Silver
und Shavenaar, dass Höllenschwert. Lena und David geraten als erste
durch Horax' gefährliche Magie in jene namenlose Welt und müssen
sich einigen Gefahren stellen, ehe sie auf Yenno und Tegro treffen, die immer
noch au dem Weg zur Drachentöterin sind. Sie ahnen nicht, dass ihnen
Hackford und seine Spießgesellen folgen, denn sie haben die
Auseinandersetzung mit Horax, dem Hexer überstanden, sind dann aber
auch durch dessen Magie dorthin gelangt. Die Reihen der Gangster dezimieren
sich schnell. Wallach wird von einem Fresser getötet und Kanew wird
nach Verkonsumierung von giftigem Wasser wahnsinnig und stirbt bei dem Versuch
Hackford zu töten durch mehrere Kugeln aus dessen Waffe. Der
Mafia-Buchhalter aber trifft auf Lol (nein, nicht das Internetkürzel
;-) ) einen Libellenmann und findet in dieser Begegnung sein Schicksal.
Tony und Silver treffen erst nach der Vernichtung Horax' in der fremden Welt
ein und finden nach und nach Spuren der anderen Ankömmlinge, denen sie
folgen. Mit Hilfe der Juwelen, die Lena Wood immer noch bei sich führt,
kann sie die gierige Pardysa dazu bewegen sich für Yennos Volk einzusetzen
und gegen Azzebeyd anzutreten. Sie bricht mit ihrem Einhorn Norhaa (dem sie
einen Großteil ihrer magischen Macht verdankt) auf und stellt sich
dem gefährlichen Drachen. Tony und Silver, die erfolglos in Pardysas
Unterkunft vorgedrungen sind, kommen zum Kampfgeschehen hinzu und retten
der Drachentöterin sogar das Leben. Dafür erhoffen sie sich
natürlich Unterstützung bei ihrem Anliegen, aber Pardysa lehnt
rigoros ab. Als der Dämonenjäger und der Ex-Dämon sie
bedrängen und nicht lockerlassen (man muss noch erwähnen, dass
die beiden das Einhorn nicht töten wollen und dass sein Horn nachwachsen
würde, wenn es entfernt wird) nimmt Pardysa Lena Wood als Geisel und
bedroht ihr Leben. Nun befinden sich die Freunde wirklich in der Klemme,
denn können sie ein Leben riskieren, um ein anderes zu retten? Ihre
Zeit wird knapp, denn Vicky geht es zwischenzeitlich immer schlechter!
Meinung:
Ja, es geht aufregend weiter im Ballardversum. Andrew bleibt vorerst geist-
und teilnahmslos. Vicky verfällt, weil sie schwarzmagisch verseucht
wurde. Tony muss sie retten, obwohl es mit seiner Ehe nicht sehr gut bestellt
ist. Und obendrein scheint der behandelnde Arzt von Vicky, selber
Beziehungsprobleme zu haben und ein Auge auf die Schriftstellerin geworfen
zu haben. A.F. Morland dreht die Schraube für dramatische
Zusammenhänge fest zu und überflutet den Leser und (eventuell
langjährigen) Tony Ballard-Fan mit sehr vielen Schatten, die als
Späher für spätere und noch viel dramatischere Ereignisse
fungieren. Es ist schön zu sehen, dass es da eine Weiterentwicklung
im Schreibstil des Autors gegeben hat, die man auch schon in den vorangegangenen
drei Bänden der Zaubermond-Ballards zu bemerken waren.
Jene in der Vergangenheit allzu oft aufgegriffenen und irgendwie störenden
Kurzkapitel sind gewichen, ferner beschreibt Morland das Geschehen in der
Story viel detailreicher und besser ausformuliert, was das Lesevergnügen
noch fördert und Lust auf mehr macht.
Ein bisschen nörgeln muss ich dann aber doch noch, denn wieder einmal
tritt die Hauptgegnerin (in diesem Fall Pardysa) in sehr überschaubarem
Maße auf, was jedoch nicht ganz so schlimm ist, da sie das
Aufeinandertreffen mit Tony und Silver überlebt und
höchstwahrscheinlich schon bald wieder erscheinen wird. Für mich
als Drachen-Fan hätte es ruhig ein wenig mehr von Azzebeyd zu lesen
geben dürfen, doch der Kampf zwischen ihm und Pardysa und letztlich
zwischen ihm und Silver versöhnt mich dahingehend ein wenig. Insgesamt
also gute Unterhaltung auf überdurchschnittlichem Ballard-Niveau. Mehr
davon bitte!
Besonderheiten:
Vicky Ballard erkrankt schwer und scheint Tony nicht mehr ganz so innig zu
lieben, wie bisher.
Andrew Ballard wird in professionelle Pflege übergeben.
Erster Auftritt von Pardysa, der Drachentöterin.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt - selbstverständlich - die Drachentöterin Pardysa,
ihr Einhorn Norhaa und den Drachen Azzebeyd. Insgesamt ein sehr stimmiges
Bild mit netten kleinen Details (wie z. B. der interessanten Rüstung
Pardysas). Schönes Bild! Gefällt mir gut!
Coverbewertung:

Rezension
von Lobo:
Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Drachentöterin (Tony Ballard Nr. 275):
Kurz nachdem Tony Ballard seinen Sohn Andrew aus der Hölle zurück
gebracht hat, beginnt Vicky krank zu werden. Wie Tony kurz darauf von Ymuddah
erfährt, lässt sich ihre Krankheit auf den Klon Prozess zurück
zu führen, den sie im Band 2 über sich hatte erdulden lassen
müssen. Nur ein Mittel kann ihr noch helfen: Das Horn eines Einhorns.
Die Teuflin erzählt Tony von Pardysa, die er aufsuchen muss, damit er
das Gewünschte bekommen kann. Daraufhin macht sich Tony mit Mr. Silver
in das Haus des Hexers Horax auf, in dem sich ein Tor zu der Welt befindet,
in der die Drachentöterin lebt. Kaum in Haus getreten, kommt es zum
Kampf mit Horax.
Teil 2: Pardysas gefährliche Welt (Tony Ballard Nr. 276)
Pardysas gefährliche Welt: Nachdem Mr. Silver Horax vernichtet hat,
treten er und Tony durch das Tor und gelangen auf die Welt, in die die
Drachentöterin lebt. Schon sehr bald finden sie die Höhle von Pardysa.
Aber da sie unterwegs ist, treffen sie diese nicht an. Sie machen sich auf
die Suche nach ihr und retten sie gerade noch, als sie mit einen Drachen
kämpft. Als das Tier vernichtet ist, lehnt Pardysa es ab, Tony und Silver
das Horn zu überlassen und nimmt Lena als Geisel, die zusammen mit ihren
Freund David auf dieser Welt gestrandet ist. Mit Hilfe von den
Höllenschwert kann die Frau befreit und das Horn von den Einhorn entfernt
werden. Die Drachentöterin flieht und Tony und Silver kehren mit Lena
und David auf die Erde zurück.
Meinung:
Anders wie bei den vorherigen Tony Ballard Büchern verlief die erste
Story relativ ruhig. In der Handlung um Tony Ballard drehte es sich
hauptsächlich um Vicki und ihre Krankheit. Im Gegensatz war die andere
Handlung um Lena Wood und David Reed, und Tegro und Yenno ein wenig spannender.
Teilweise erinnerte das an die Fantasie Abenteuer aus der Roman Zeit, als
Tony im Reich der Grünen Schatten oder auf Coor war. Viel mehr kann
mir über die erste Geschichte nicht sagen. Das einzig Erwähnenswerte
ist noch der Anfang von den Bruch von der Ehe von Tony Ballard und Vicky
Bonney. Mag hier der Krankheit auch der Grund für die Zwistigkeiten
gewesen sein, so werden diese doch dazu führen, dass sich beide trennen
werden.
Der zweite Teil des Buches war in der Qualität etwa wie der erste. Aber
auch wenn es einigermaßen spannend war, so muss ich doch letztendlich
sagen, dass mich die Geschichte, so wie das gesamte Buch nicht so vom Hocker
gerissen hat. Ich habe schon mehre Bände von Tony Ballard auf anderen
Welten gelesen. Aber das hier war eher eines der schlechteren. Während
Tony in den anderen immer im Vordergrund stand, war er in dieser Geschichte
einfach meist nur eine Nebenfigur. Das war zwar manchmal auch in den letzten
Büchern der Fall, aber nie so extrem wie hier. Die Handlung mit Lena
und David und auch mit Kanew und Hackford war deutlich besser. Besonders
die Szene, wo Giddash den Buchhalter der Mafia getötet hat, war echt
schaurig gelungen. Aber das war auch das einzig Positive. Die andere
Nebenhandlung mit Vickys Krankheit und die Anspielungen für ihre Beziehung
mit Dr. Samms war nett, aber nicht viel mehr. Im Rückblick eine nette
Geschichte, die aber um Vieles hätte besser sein können, wenn Tony
und Silver mehr zu tun gehabt hätten. Es bleibt nur die Hoffnung, das
Pardysas Rückkehr im nächsten Band gelungner sein wird.
Besonderheiten:
1. Der Anfang des Bruchs in der Ehe zwischen Tony und Vicki.
2. Der erste Auftritt von Pardysa.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild gefiel mir gut. Es zeigt Pardysa auf den Einhorn, mit den Drachen,
der Yenno und Tegros Dorf angegriffen hatte, im Hintergrund.
Coverbewertung: