Die Entwicklung des
Heft-Horrorromans
von 1968-2001
geschrieben von Walter Hofstetter
Am Beginn stand die PSA
Am 23. Juli 1968 erschien der allererste Heft-Horrorroman
als "Silber Krimi Nr. 747" (Zauberkreis) von Dan Shocker. Vergleicht man,
wie lange es damals bereits SF- und Fantasy-Heftserien gab, so kann man sich
nur wundern, wie lange die In diesen Bereich tätigen Verlagsgesellschaften
(Bastei, Erber, Kelter, Marken, Neuzeit, Pabel, Zauberkreis) gebraucht hatten,
bis dieses Genre für den Heftmarkt erschlossen wurde.
Kehren wir aber zur ersten Horrorserie zurück. Dieses Krimi-Heft unterschied
sich damals von anderen Silber Krimis nur durch den Untertitel
"Silber-Grusel-Krimi Nr.1". Als Autor zeichnete Dan Shocker. Hinter dem Pseudonym
verbirgt sich Jürgen Grasmück, welcher unter dem Pseudonym Jürgen
Grasse schon einige SF-Romane verfaßt hatte. Der Held der ersten
Horrorserie war Larry Brent, welcher für die PSA, einen Art Geheimdienst
arbeitete. Dieser beschäftigte sich mit paranormalen Fällen. Da
das Genre Horror neu im Heftroman war, schrieb Shocker am Anfang Thriller,
mit phantastischen Elementen. Über Dämonen und der gleichen traute
man sich momentan noch nicht. Diese traten erst später mehr und mehr
in Erscheinung.
Der Silber-Grusel-Krimi erschien nun alle vier Wochen als Sub-Serie im
Silber-Krimi. Da die Leserreaktionen auf Larry Brent sehr erfolgreich waren,
erhielt der Silber-Grusel-Krimi ab der Nr.25 (Silber-Krimi Nr.870), welcher
1970 erschien, eine eigenen Titelbildgestaltung. Die Unterzeile war zur
Überschrift geworden. Der Silber-Grusel-Krimi erschien aber weiterhin
als Sub-Serie alle vier Wochen.
Bereits im Dezember 1970 wurde der Silber-Grusel-Krimi neu aufgelegt. Zu
einer Zeit, als die erste Auflage immer noch als Sub-Serie erschien, wurde
die zweite Auflage schon alle zwei Wochen aufgelegt. Zu erwähnen sind
hier auch noch die Taschenbücher, welche in loser Reihenfolge in der
Kriminaltaschenbuchserie des Zauberkreisverlages erschienen. Diese Romane
wurden später aber auch in der Heftreihe abgedruckt. Auch Heftromane
fanden den Weg in die Taschenbuchreihe. Die Jubiläumsnummer 50 erschien
1972 als Silber-Krimi Nr.974. Er war sogleich der letzte Silber-Grusel-Krimi,
welcher als Sub-Serie erschien.
Am
27. 12. 1972 erschien die Nr. 51 erstmals als eigenständige Heftreihe.
Ab dieser Nummer wurde die Erscheinungsweise auf 14-tägliche Intervalle
umgestellt. Es erschien nun die 1. und die 2. Auflage alternierend. Allerdings
wurde die 2.Auflage mit der Nr.117 1974 wieder eingestellt. Dies ist wohl
darauf zurückzuführen, daß sie in zu kurzem Abstand zur ersten
erschienen ist.
Dan Shocker konnte aber nicht mehr alle Romane für den Silber-Grusel-Krimi
schreiben, da er ja später auch noch "Macabros" für den
Zauberkreisverlag schrieb. Daher schrieb mit der Nr.70 ein weiterer Autor
(Bob Fischer aka Robert F. Atkinson) für den Silber-Grusel-Krimi. Er
hatte schon vorher einige Gruselromane im Silber-Krimi verfaßt (sowohl
unter dem Pseudonym Bob Fisher als auch unter Bert F. Atkins). Allerdings
wählte er nicht Larry Brent als Serienfigur, sondern die Nebelgeister.
Später kamen noch einige Autoren mit ihren Helden zum SGK, der sich
immer mehr zu einer Reihe mit unterschiedlichen Protagonisten entwickelte.
1980 war die Situation im Silber-Grusel-Krimi etwas problematisch. Er erschien
jede Woche. Davon erschien alle 4 Wochen ein Larry Brent von Dan Shocker.
Einerseits hatten die Larry Brent´s ca. den vierfachen Absatz als die
restliche Serie. Andererseits konnte Dan Shocker nicht mehr alle vier Wochen
einen Larry Brent fertigstellen. So erschienen teilweise Neudrucke alter
Larry Brent Romane. 1981 entschied sich der Verlag auf eine Auskoppelung
und Neuauflage von Larry Brent. Der Silber Grusel Krimi erschien nach der
Auskoppelung nur mehr 14-täglich, bis er 1986 mit der Nr.494 eingestellt
wurde. Larry Brent wurde nun neu aufgelegt, wobei man sich aber nicht an
die alte Reihenfolge hielt. Weiters schrieb Dan Shocker neue Romane, welche
man ebenfalls in die Serie einfügte. Larry Brent erschien anfangs
14-täglich, wurde dann auf wöchentliche Intervalle umgestellt,
mußte später aber wieder auf 14-täliche Erscheinungsweise
zurückgefahren werden, da Dan Shocker mit den Verfassen nicht nachkam.
Man plante die Aufnahme von Co-Autoren, welche nach Exposes von Dan Shocker
ebenfalls Romane für Larry Brent schreiben sollten. Dann wäre ein
wöchentliches Erscheinen wieder möglich gewesen. Doch dazu sollte
es nicht mehr kommen. Nachdem Pabel, welcher ja Zauberkreis 1985 aufgekauft
hatte, alle anderen Horrorserien 1986 eingestellt hatte, entschloß
sich die Verlagsleitung Larry Brent ebenfalls einzustellen, obwohl die Serie
nie rote Zahlen gesehen hatte. Somit wurde mit der Nr.192 diese Serie
eingestellt.
Nach unzähligen Gerüchten über eine
Weiterführung von Larry Brent wurde diese 1994 im Zaubermond Verlag
Realität. Von November 1994 bis Februar 1995 erschienen 4 Hefte unter
dem Seriennamen "Dan Shocker" in monatlichen Abstand. Obwohl die Serie mit
der Nr.1 startete wurde sie heftmäßig dort fortgesetzt, wo Larry
Brent eingestellt wurde. Die folgenden Hefte entsprechen den ursprünglich
für Larry Brent eingeplanten Heften. Es war auch geplant, daß
Dan Shocker für die Heftserie neue Romane verfaßt, doch mit der
Nr.4 wurde die Heftserie eingestellt, da "Dan Shocker" ab sofort im Hardcover
Format weitergeführt wurde. Im Mai 1995 erschien dann auch der Hardcoverband
" Draculas Vampir Falle" mit der Buchnummer 50, da die Hardcoverausgabe für
alle Larry Brent Romane gedacht war. In ihm sind die Dan Shocker Nr. 5 bis
8 bzw. Larry Brent Nr. 197 bis 200 enthalten. Damit endet allerdings auch
die Larry Brent Story im Zaubermond Verlag. Weiter Bücher sind nicht
mehr erschienen.
Seit
1998 erscheint nun Larry Brent im Blitz Verlag als Paperpack
vierteljährlich. Dabei werden jeweils vier alte Heftromane zu einem
Paperback zusammengefasst, wobei man sich an der ursprünglichen Reihenfolge
des Silber (Grusel) Krimis orientiert. Neben einer Neuauflage der alten Romane
erscheinen parallel dazu unter dem Titel "Larry Brent - Die neuen X Akten
der PSA" neue Romane, welche von verschiedenen Autoren, wie z.B. Manfred
Weinland, Martin Eisele und Andreas Kasprzak, verfasst werden.
Dämonen aus gleicher Hand
Am 21. August 1973 wurde der Heftromanmarkt durch Dan Shockers
zweiter Serie bereichert: Macabros. Ursprünglich als Taschenbuchserie
vorgesehen, welche dann doch als Heftserie erschien, wurde vom Zauberkreisverlag
jeden Monat ein Band herausgegeben. Der Held Björn Hellmark hatte es
hier, im Unterschied zu Larry Brent, ausgiebig mit Dämonen und Monstern
zu tun. Diese Serie zeigte auch viele Einschläge zur Fantasy. Obwohl
die Serie nur jedes Monat erschien, war die Handlung stark in Zyklen unterteilt
und aufeinander aufgebaut. Einmalig in der Geschichte der Heftserien ist
wohl die Tatsache, daß in einer Serie mit einem fixen Held eine Sub-Serie
erschien. Der Held dieser Sub-Serie war Mirakel. Er brachte es auf 10 Abenteuer
innerhalb von Macabros, erlebte aber die geplante Auskoppelung einer
eigenständigen Serie nicht mehr. Macabros war ebenso erfolgreich wie
Shockers anderes Projekt. Aus diesem Grund startete Zauberkreis 1977 eine
2. Auflage von Macabros. Diese wurde aber schon mit der Nr.45 zwei Jahre
später wieder eingestellt. 1983 brachte Dan Shocker die Serie, welche
immer noch monatlich erschien, mit der Nr.125 zu einem Schluß, da er
mit dem Romanschreiben nicht mehr nachkam. Gleichzeitig startete Zauberkreis
aber eine Neuauflage (im Prinzip, die 3.Auflage) von Macabros, welche 14
täglich erschien. Shocker versprach aber die Serie fortzusetzen, wenn
die Neuauflage die Nr.125 erreichen würde. Allerdings wurde die Neuauflage
1986 mit der Nr.98 von Pabel eingestellt, welcher 1985 Zauberkreis aufgekauft
hatte.
Seit 1998 erscheint nun eine Neuauflage von Macabros als Paperback im Blitz
Verlag. Genauso wie bei Larry Brent werden hier jeweils 4 Romane zu einen
Paperback zusammengefaßt.
Kämpfer gegen die Mächte der Finsternis
Ende 1972 erschien bei Pabel der Vampir-Horror-Roman, welcher als Reihe aufgebaut
war. D.h. mehrere Autoren schreiben mit unterschiedlichen Helden für
eine Reihe. Anfangs noch 14-täglich erscheinend, stellt Pabel bald auf
wöchentliche Erscheinungsweise um. Erwähnenswert wären hier
die Romane von Hugh Walker und die teilweisen famosen Übersetzungen.
Ab 1974 erschienen zusätzlich zu den Heften noch monatlich ein
Taschenbuch.
1973 erschien als Vampir-Horror-Roman Nr. 23 der erste Dämonenkiller.
Das Konzept dieser Serie stammte von Ernst Vlcek und Kurt Luif (Neal Davenport).
Der Hauptheld dieser Serie war Dorian Hunter, welcher gegen Mafia ähnlich
organisierte Dämonen kämpfen mußte. Einzigartig an dieser
Serie sind Vergangenheitsabenteuer, welcher der Held im Zuge von Reinkarnationen
erlebt. Der "Däki" erschien anfangs alle 4 Wochen im Vampir Horror Roman.
Mit Nr.18 wurde der Däki als eigene Serie ausgekoppelt, und erschien
nun alle 14 Tage. Mit der Nr.27 wurde die Serie dann auf wöchentliches
Erscheinen umgestellt. Zu Ernst Vlcek und Neal Davenport kamen weitere Autoren
wie Günter Dönges, Walter Appel, Hanns Kneifel, Holger Friedrichs
u.a. hinzu. Alleine die rasche Umstellung von monatliche auf wöchentlicher
Erscheinungsweise zeugt schon vom großen Erfolg, welcher der "Däki"
erzielte. Trotzdem erreichte der Däki nur 143 Bände.
Von 1975 bis 1980 erschienen auch Dämonenkiller Taschenbücher.
Diese haben allerdings, bis auf einige Ausnahmen nichts mit der Heftserie
gemeinsam, wurde sie ja als Reihe wie der Vampir-Horror-Roman von Pabel
gehandhabt. Einzig die Taschenbücher Nr.22, 28, 31, 52-58 und 60 haben
Bezug zur Heftserie. Nr. 22 beinhaltet ein Vergangenheitsabenteuer von Dorian
Hunter, die anderen Jugendabenteuer von Coco Zamis, der weiblichen Hauptfigur
der Heftserie.
Der Dämonenkiller war in den 70er Jahren die erfolgreichste Horrorserie,
mit Auflagenzahlen, welch im Bereich von "Perry Rhodan" lagen. Obwohl die
Serie erst bei 140 Heften angelangt war, plante man bei Pabel bereits eine
zweite Auflage. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Denn dem neuen
Jugendschutzgesetz fiel 1977 auch der Dämonenkiller zum Opfer. Da die
Bundesprüfstelle die Däkis 7, 104, 115 und 121 indizierte, mußte
die Serie vom Markt verschwinden. Im letzten Däkiband stand sogar noch
die Vorankündigung auf den nächsten, welcher aber nicht mehr erschien.
Ausgerechnet dieser wäre von Damion Danger geschrieben worden, hinter
dem sich der Autor Helmut Rellergerd verbirgt. Als Jason Dark ist dieser
mit seinem Held John Sinclair bei Bastei bereits sehr erfolgreich gewesen.
Auch der Däki 153 wäre von ihm gewesen. Dieser wurde allerdings
als Vampir Horror Roman Nr.359 abgedruckt. Allerdings wurden die Namen der
Hauptdarsteller geändert. Nachdem der Däki der Bundesprüfstelle
zum Opfer gefallen war, versuchten die Autoren noch einige Aspekte der Heftserie
in den Taschenbuchzyklus einzubringen. Allerdings wurden die Taschenbücher
1980 ebenfalls eingestellt, ohne daß der Coco-Zamis-Zyklus vollendet
wurde.
Im Vampir Horror Roman versuchte man mit anderen Unterserien an den Erfolg
des Dämonenkillers anzuschließen. Aber weder "Barnabas der Vampir"
von der Autorin Marylin Ross, noch "Frankenstein" von Donald F. Glut konnten
überzeugen. Nachdem der Dämonenkiller verschwunden war, versuchten
Vlcek und Luif einen neuen Helden im Vampir Horror Roman zu etablieren:
"Hexenhammer". Alle vierzehn Tage erschien ein Hexenhammer im Vampir Roman.
Allerdings wurde die Serie nach 20 Heften innerhalb des Vampir Horror Romans
wieder eingestellt. Das Ende für den Vampir Horror Roman kam dann 1981
als er mit der Nr.451 eingestellt wurde. Etwas später, 1982 verschwanden
auch die Taschenbücher vom Markt.
1983 startete der Dämonenkiller in die zweite Auflage. Nachdem er 1977
von der BPS eingestellt wurde, kam nun die zweite Auflage. Die Romane (auch
die nicht indizierten) wurden teilweise aber stark überarbeitet, um
nicht noch einmal mit dem Jugendschutz im Konflikt zu kommen. Die indizierten
Romane behandelte man besonders. Der erste, die Nr.7 "Amoklauf" wurde einfach
ausgelassen. Dafür wurde als Nr.34 von Neal Davenport ein neuer Roman
geschrieben, um wieder die alte Numerierung zu erhalten. Nr.104 wurde von
einem anderen Autor nach dem alten Expose neu geschrieben. Nr.115 und Nr.121
wurden einfach besonders gekürzt. Mit der Nr.131 beschloss man neue
Romane aufzulegen. Ernst Vlcek faßte in den Bänden 131 und 132
die Handlung der ersten Auflage 131-143 zusammen, danach folgten neue Abenteuer.
Diese wurden allerdings nicht mehr in Zyklen geschrieben, sondern jeder Autor
schrieb seine eigenen Abenteuer. Dies führte bald dazu, daß jeder
Autor seine eigene Handlung hatte. Dazu kam noch, daß die neuen Bände
bei weiten nicht mehr das Niveau der alten erreichen konnten. Dadurch fiel
die Leserzahl dann rasch ab. Im Angesicht fallender Leserzahl entschloss
man sich ab der Nr.161 wieder zu einer zyklischen Handlung. Dies half aber
auch nichts mehr, mit der Nr.175 wurde der Dämonenkiller 1986 wieder
mitten in einem Zyklus eingestellt. Dadurch hat der Dämonenkiller drei
offene Enden, da beide Heftserien, ebenso wie die Taschenbuchserie inmitten
eines Zykluses abgebrochen wurden.
1995 übernahm der Zaubermond Verlag neben Larry Brent auch den
Dämonenkiller. Geplant war die Serie dort fortzusetzen wo Pabel bei
der 2. Auflage mit neuen Romanen begonnen hat: der Nr. 131. Parallel dazu
sollten die alten Roman als Hardcover neu aufgelegt werden. Als Heftroman
erschien dabei noch die Nr. 131. Danach wurde die Hefterscheinungsweise zugunsten
der Hardcover wieder eingestellt. Im August 1995 erschien das erste
Dämonenkiller Hardcover als Buch 27 (auch hier werden die alten Romane
analog wie bei Larry Brent mitgezählt). Er enthält die Originalhefte
der 1. Auflage Nr. 131 bis 135. Bis März 1997 erschienen die Hardcover
mit Neuauflagen der Heftserien (bis einschließlich Nr. 150). Dabei
wurde der 1977 abgebrochene Zyklus vollendet, da die Nr. 144 bis 150 in den
letzten beiden Büchern erstmals offiziell erschienen (ein Abdruck der
Romane erfolgte auch schon im Fantasia, der Publikation des Ersten Deutschen
Fantasy Club e.V.). Als Buch 31 erschien im Juli 1997 erstmals neuer Text,
welcher von Walter Appel verfaßt wurde. Um ganz neuen Text handelte
es sich dabei jedoch auch nicht, da Appel auf den "30-jährigen Krieg"
Zyklus der 2. Auflage zurückgriff, welcher damals auch nicht mehr vollendet
wurde. Im Januar 1999 erschien nun das 32. Buch welches diesen Zyklus
abschließt. Mit diesen Buch, welches von Martin Knöpper unter
dem Pseudonym Martin Kay, geschrieben wurde erfolgte eine Namensänderung:
"Edition DK Classic". Die neuen Bücher, deren Nr.1 und Nr. 2 auch im
Jänner 1999 erschienen sind tragen danach nur mehr den Namen "Edition
DK" und werden von Martin Knöpper (Martin Kay) und Dennis Ehrhardt (Dario
Vandis) geschrieben. Später kommt noch Frank Rehfeld als Autor hinzu.
Weiters ist geplant, dass auch Ernst Vlcek wieder einen Roman beisteuert.
Ferner erscheint seit April '99 parallel zur Edition DK jährlich die
"Edition Coco Zamis", welche die ursprünglich in den
Dämonenkiller-Taschenbüchern erschienenen Jugendabenteuer der Hexe
Coco Zamis behandelt. Mit dieser Paperback-Serie, welche auf 5 Bücher
ausgelegt ist, soll nun auch dieser Zyklus abgeschlossen werden.
Ab Frühjahr 2000 wurden die klassischen Dämonenkiller Hefte bei
Zaubermond unter dem Titel "Dorian Hunter - Kämpfer gegen die Mächte
der Finsternis" neu aufgelegt. Dabei erscheinen bis zu 4 Hardcover pro Jahr,
wobei jedes Buch 3 bis 5 Hefte enthält, um Zyklen nicht willkürlich
zu zerteilen bzw. zusammenzustückeln. Als Grundlage dient dabei die
erste Serie, und nicht die stark gekürzte zweite Serie.
Klassiker aus dem Hause Bastei
Am 13. Juli 1973 erschien bei Bastei der
Gespenster-Krimi Nr.1. Der erste Roman wurde von Helmut Rellergerd (Jason
Dark) verfaßt. Sein Held hörte auf den Namen John Sinclair. Für
den Gespenster Krimi schrieben in der Folge eine ganze Reihe von Autoren,
welche alle ihre eigenen Helden hatten. Erwähnenswert wären hier
u.a. Walter Appel, Holger Friedrichs, Kurt Luif und Friedrich Tenkrat. Die
Romanfigur des "John Sinclair" von Jason Dark, welche in
unregelmäßigen Abständen im GK erschien, wurde bald zu der
populärsten Figur des Gespenster-Krimis. So verwundert es sicherlich
nicht, daß die Serie 1978 als eigenständige Serie ausgekoppelt
wurde. Eine weitere populäre Figur war die des "Tony Ballard", erfunden
von Friedrich Tenkrat alias A.F. Morland. Auch sie erschien in
unregelmäßigen Intervallen und wurde später (1982) ausgekoppelt.
Ansonsten herrschte im GK ein loses Treiben der unterschiedlichsten Autoren
mit ihren Helden, ähnlich wie im Vampir Horror Roman. Nur wurden im
GK nicht so viele Übersetzungen eingeplant.
Nachdem
den Gespenster Krimi mit John Sinclair und Tony Ballard seine erfolgreichsten
Helden verlassen hatten, fristete er eigentlich ein Schattendasein im Angesicht
seiner früheren Sub-Serien. Das Erscheinungsbild des Gespenster Krimi
war nun von Einzelabenteuern und Sub-Serien geprägt. Ab 1984 erschienen
im Gespenster Krimi keine Einzelabenteuer mehr. Es erschienen abwechselnd
4 Sub-Serien: "Damona King", "Coogan", "Der Hexer" und "Mack Norman". Von
Damona King und dem Hexer werden wir noch hören. Anfang 1985 stellte
man die Erscheinungsweise von wöchentlich auf 14 täglich um, aber
auch diese Maßnahme konnte den Lesermangel nicht mehr beheben. Mit
der Nr.597, einen Roman von Friedrich Tenkrat, wurde der Gespenster Krimi
1985 schließlich eingestellt. Er war damals die Horror Reihe mit der
höchsten Heftnummer, und auch heute wurde er nur von "John Sinclair"
und "Professor Zamorra" sowie dem "Mitternachts Roman" übertroffen.
Von Dämonen und anderen Abenteuern
1974 erschien bei Bastei die Antwort auf den Dämonenkiller: "Professor
Zamorra". Durch den Erfolg des Dämonenkillers angesprochen führte
Bastei die Figur des reichen Professors der Parapsychologie ein, welcher
auf Gespenster und Dämonenjagd ging. Während beim Dämonenkiller
die Handlung allerdings in Zyklen eingeteilt war, absolvierte Professor Zamorra
am Anfang nur Einzelabenteuer, da viele verschiedene Autoren ohne Absprache
für die Serie schrieben. Zu Beginn erschienen die Romane mit den einzelnen
Autorenpseudonymen, ab der Nr.14 erschienen die Romane allerdings unter dem
Verlagspseudonym Robert Lamont. Für diese Serie schrieben u.a. Friedrich
Tenkrat (A.F. Morland), Helmut Rellergerd (Jason Dark), Kurt Maurer, Walter
Appel, Holger Friedrichs, Hans Wolf Sommer, Kurt Brand, Wilfried A. Hary,
Andreas Brandhorst, Uwe Anton, Wolfgang Hohlbein, Rolf Michael und Werner
Kurt Giesa. Professor Zamorra konnte aber lange nicht den Erfolg des
Dämonenkillers erringen, und blieb daher immer bei einer 14- täglichen
Erscheinungsweise. Sie ist aber die älteste noch existierende Horrorserie,
und erreicht in diesen Tagen die Nr. 680. Schrieben am Anfang viele Autoren
ihre eigenen Geschichten, so kristallisierte sich im Laufe der Zeit ein
Hauptautor immer mehr heraus. Bis zur Nr.200 schrieben immerhin 25 verschiedene
Autoren für Professor Zamorra. Später verfasten nur mehr Rolf Michael
und Werner K. Giesa Romane. Es wurde mehr und mehr ein Zyklengerüst
aufgebaut, wobei auch sehr stark Fantasy und Science Fiction Themen in die
Handlung einflossen. Seit Heft 330 schrieb Werner K. Giesa sehr lange alleine
an der Serie. Erst mit Band 642 gab es Neuzugang, Claudia Kern stieg als
Co-Autorin in die Serie ein. Mit der Nr. 666 kehrte auch Rolf Michael vorerst
für ein Gastspiel in die Serie zurück. Gemeinsam mit W. K. Giesa
verfasste er einen 5 Bändigen Zyklus. Die Romane erscheinen aber nach
wie vor unter dem Serienpseudonym um der Serie mehr Homogenität zu
verleihen.
Seit November 1999 erscheint eine 2. Auflage (Liebhaberedition). Die Serie
wird chronologisch und unbearbeitet nochmals aufgelegt, wobei jeweils 3 Hefte
zusammengefasst werden. Die Liebhaberedition ist nicht im Handel erhältlich
und nur im Direktversand zu beziehen.
Im Dienste Ihrer Majestät
Im Gespenster Krimi etablierten sich besonders zwei Helden:
John Sinclair und Tony Ballard. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie eine
eigene Serie bekommen würden. 1978 war nun die Zeit für John Sinclair
gekommen: er bekam nach 50 Abenteuern im Gespenster-Krimi seine eigene Serie.
Allerdings erfolgte der Start der eigenen Serie nicht mit der Nr.51, sondern
man fing die Numerierung von vorne wieder an.
Die Hauptfigur der Serie ist der Scotland Yard Beamte John Sinclair, welcher
von London aus gegen die Dämonen kämpft. Im Gespenster Krimi erschienen
ausnahmslos Einzelabenteuer. Erst in der eigenen Serie wurde mit Mehrteilern
begonnen. Auch wurde mehr und mehr auf frühere Abenteuer bezug genommen,
so dass mit der Zeit ein loser Zyklencharakter in der Serie Einzug gehalten
hat.
John Sinclair wurde fast ausschließlich von Helmut Rellergerd geschrieben,
allerdings schrieben am Anfang der eigenständigen Serie Friedrich Tenkrat,
Walter Appel, Martin Eisele und Richard Wunderer einige Romane für John
Sinclair. In der eigenständigen Reihe sind bisher über 1100 Bände
erschienen. John Sinclair war innerhalb kürzester Zeit so erfolgreich,
daß bereits 1980 eine 2. Auflage erschienen ist. Sie erschien allerdings
zunächst nur 14-täglich, und wurde erst später auf
wöchentliche Erscheinungsweise umgestellt. Hier wurden zuerst die 50
Bände aus dem Gespenster-Krimi neu aufgelegt, dadurch entsprach die
Nr. 51 der 2.Auflage der Nr.1 der eigenständigen Serie. Die 2. Auflage
wurde 1990 mit der Nr.448 eingestellt. 1981 begann der Bastei-Verlag mit
der Ausgabe von John Sinclair Taschenbüchern, die von Jason Dark parallel
zur Serie jeweils neu geschrieben werden.. Sie erscheinen seither jedes Monat,
und belaufen sich bisher auf über 240 Exemplare. Alte und nicht mehr
erhältliche Ausgaben werden vom Verlag sporadisch nachgedruckt. In den
Jahren 1984 und 1985 erschien noch jeweils ein Paperback. Hier handelte es
sich um dickere und großformatigere Romane als die Taschenbücher.
1985 erschien die 3., 1991 die 4. Auflage. Auch hier wurden zuerst die 50
GK-Romane nachgedruckt, danach die eigene Serie. In der 4. Auflage wurden
die Hefte, welche nicht von Helmut Rellergerd verfasst wurden durch neue
ersetzt. Aufgrund von Leserprotesten wurde dies dann aber wieder aufgelassen.
Die dritte Auflage wurde mit Erscheinen der Nummer 449 in 2. Auflage umbenannt,
die 4. Auflage mit Erscheinen der Nr. 218 1995 eingestellt.
Seit 1996 erscheint eine 5. Auflage unter dem
Titel John Sinclair Sammleredition 14-täglich im neuen Taschenheft-
Format. Seit 1996 erscheinen auch noch Jumbo Taschenbücher 2 bis 4 mal
im Jahr. In diesen werden jeweils 8 Hefte (beginnend mit den Gespenster Krimis,
danach die eigene Serie) zu einem extra dicken Taschenbuch zusammengefasst.
Aber auch hier werden die Hefte der Gastautoren ausgelassen.
Ein Privatdetektiv gegen die Hölle
Neben John Sinclair gab es im Gespenster Krimi eine weitere
äußerst erfolgreiche Serienfigur: Tony Ballard. Nachdem Tony Ballard
67 Abenteuer im GK bestanden hatte, bekam er schließlich 1982 seine
eigene Serie. Auch diese Serie startete als eigene Serie wieder bei Nr.1.
Im Mittelpunkt dieser Serie steht der Privatdetektiv Tony Ballard, dessen
Vorfahre Hexen gerichtet hatte, welche in der Gegenwart auf Rache sinnen.
Seither kämpft er von London aus (genauso wie Dorian Hunter und John
Sinclair) gegen die Kreaturen der Hölle.
Alleiniger Autor des Tony Ballard war Friedrich Tenkrat, welcher unter dem
Pseudonym A. F. Morland bei Bastei schrieb. Diese Serie ist einige der wenigen,
welche auch wirklich nur von einem Autor geschrieben wurden. Tony Ballard
erschien bis 1990 im 14 täglichen Rhythmus. Mit dem Band 200, welcher
1990 erschien, wurde Tony Ballard schließlich eingestellt. Dis geschah
aber nicht aus Lesermangel, sondern es kam zu Differenzen zwischen der
Verlagsleitung und dem Autor. Da der aber wohl die Rechte an den Namen hat,
gab es keine Romane von anderen Autoren. 1992 erschien als "Dämonen
Land" Nr.75 der bislang letzte Tony Ballard Roman: "Das Böse lebt".
Seit 1999 werden die Tony Ballard Romane im Grusel-Schocker neu aufgelegt.
Zwischenspiele in den 70´ern
1974 erschien im Kelter Verlag der Geister Krimi. Auch hier erschienen schon
drei Romane in der Krimiserie des Verlages. Der Geister Krimi war wie der
Vampir Horror Roman und der Gespensterkrimi eine Reihe. Hier schrieb eine
große Anzahl von Autoren mit ihren eigenen Helden ihre Geschichten.
Erwähnenswerte Serienhelden sind hier Rick Masters von Richard Wunderer
und Mark Tate von Wilfried A. Hary. Beide Helden brachten es aber nie auf
eigene Serien. Weiteres gab es noch die Geisterkommission-Suberie (1 Taschenbuch
und 6 Hefte) von Pyllis Cocker (d.i. Gudrun Voigt), wobei hier die gejagten
Geistern gegen Ende bekehrt und nicht vernichtet wurden. Gegen Ende des Geister
Krimis wurden viele Romane aus den Anfangszeiten neu aufgelegt. Der Geister
Krimi wurde 1981 mit der Nr.405 eingestellt. Auch vom Geister Krimi erschienen
Taschenbücher, welche in loser Reihenfolge in der Krimi-Taschenbuchserie
des Verlags erschienen sind. Von 1974 bis 1976 erschienen insgesamt 20
Taschenbücher.
Nachdem bei Kelter 1981 der Geister-Krimi eingestellt wurde, erschienen noch
zwei Nachfolgeserien. Es waren dies der "Geister Killer" und der "Geister
Thriller". Der Geister Killer erschien von 1981 bis 1982 und brachte er auf
32 Ausgaben. Hier erschienen abwechselnd Abenteuer von Mark Tate und Rick
Masters. Der Geister Thriller erschien 1983 und brachte es auf 20 Ausgaben.
Davon 3 Rick Master Romane und 9 Mark Tate Romane. Der Rest der Bände
waren Neuauflagen alter Geister Krimis.
Durch den Erfolg des Dämonen Landes angespornt, begann man auch bei
Kelter 1990 alte Romane neu aufzulegen. Der Geister Krimi erhielt eine 2.
Auflage. Allerdings wurde diese mit der Nr.30 wieder eingestellt.
1995 wurde Rick Masters im Kelter Verlag nochmals aufgelegt. Es erschienen
12 Hefte, welche jeweils 3 Romane enthielten.
Ebenfalls 1974 erschien im Kelterverlag die Serie "Monstrula". Sie wurde
von den beiden Autoren M.R. Heinze und Richard Wunderer geschrieben. Monstrula
lief zwischen 1974 und 1976 und erreichte dabei 46 Ausgaben. Auch von Monstrula
erschien 1974 3 Taschenbücher.
1975 experimentierte man bei Bastei: Man vermischte den Westernroman mit
dem Horror-Roman. Der Geister-Western war geboren. Autoren dieses Experimentes
waren u.a. der vom Western bekannte U.H. Wilken und Walter Appel. Allerdings
scheiterte dieses Experiment bald, denn 1976 wurde diese Reihe mit der Nr.30
eingestellt.
In die gleiche Richtung zielte der "Grusel Western", welcher 1974 bei Marken
erschien. Aber auch er wurde 1976 eingestellt, erreichte aber sogar die Nr.40,
also um 10 mehr als die Konkurrenz von Bastei.
Bei Erber erschien 1975 "Erber´s Grusel Krimi", welcher es bis 1977
auf 42 Exemplare brachte. Eine andere Serie von Erber sollte viel berühmter
werden: Dr. Morton. Hier ist zum erstenmal in der Geschichte des
Heft-Horrorromans der Serienheld nicht auf der guten Seite. Dr. Morten ist
ein etwas psychopatischer Arzt, welcher allerlei Experimente unternimmt.
Dementsprechend blutig sind die einzelnen Bände der Serie. Als 1977
ein neues Jugendschutzgesetz in Kraft tritt bedeutet dies das Aus für
die Serie. Nach diesem Gesetz muß eine Heftserie für mindestens
ein Jahr eingestellt werden, wenn drei oder mehr Bände der Serie indiziert
werden. Von den insgesamt 54 Heften von Dr. Morton werden 20 indiziert. Damit
muß die Serie für mindestens ein Jahr vom Markt verschwinden.
1977 erschienen noch 3 Großbände und 3 Kriminalmagazine von Dr.
Morton. die Reaktion des Erber-Verlages auf die Einstellung von Dr. Morton
war die Serie "Der Lord". Im Prinzip hat sie die gleiche Handlung von Dr.
Morton, allerdings kam man hier ohne Blut aus. Der Lord erschien von 1977
bis 1979 und brachte es auf 38 Hefte. 1979 erschienen ebenfalls 2
Großbände von Der Lord. Beide Serien wurden von John Ball
verfaßt. Um 1979 erschienen noch 8 Krimi Taschenbücher mit Dr.
Morton. Diese verfaßte allerdings John Forbes.
Kehren wir noch einmal nach 1975 zurück, wo im Neuzeit-Verlag die Serie
"Horror-Trip" erschien. Diese brachte es allerdings nur auf 2 Bände.
Im Jahre 1976 brachte Zauberkreis die Serie "Occu" heraus. Sie versuchte
den Horror von der okkulten Seite aufzuziehen. Die Serie wurde allerdings
1980 mit 58 Exemplaren wieder eingestellt.
1979 erschien bei Bastei die Serie "Damona King". Diese Serie ist neben Vampira
die einzige Horrorserie mit einer weiblichen Hauptfigur (später erschien
im Subgenre Frauenspannungsroman noch Jessica Bannister). Sie erschien im
14-tägigen Rhythmus zwischen 1979 und 83 und erreichte dabei 107 Nummern.
Nach ihrer Einstellung erschien sie aber noch als Sub-Serie alle 4 Wochen
im Gespenster-Krimi, wodurch sie auf 129 Bände kam. Für diese Serie
schrieben u.a. Jason Dark alias Helmut Rellergerd, Hans Wolf Sommer, W.K.
Giesa, Martin Eisle und Wolfgang Hohlbein. Ähnlich wie bei Professor
Zamorra wechselten hier Einzelbände und zyklische Handlung ab.
Spannung für die Frau
An dieser Stelle möchte ich auf die sogenannten Spannungsromane für
Frauen einzugehen. Hier entwickelte sich innerhalb des Horrorgenres ein eigenes
Untergenre. Diese Serien zählen zum Horror, unterscheiden sich aber
insofern von den anderen Serien, daß sie extra für Frauen geschrieben
werden, daher mehr romantischer geschrieben werden, sowie auf extreme
Horroreffekte verzichten. Bei Pabel erschien von 1971-1992 die Reihe "Gaslicht",
die anfangs durchwegs Übersetzungen, ab der Hälfte immer mehr deutsche
Orginalerscheinungen brachte. Immerhin eine der wenigen Reihen, die die Nummer
1000 überschritten. 1978 erschienen bei Bastei der "Spuk Roman" und
der "Geheimnis-Roman". Beide Serien liefen bis 1985, wobei der Spuk-Roman
14-täglich erschien, der Geheimnis-Roman allerdings wöchentlich.
Weitere Serien dieses Sub-Genre waren Melissa und der Mitternachts-Roman.
Beide Reihen erschienen ebenfalls bei Bastei. Melissa brachte es zwischen
1984 und 1990 auf 140 Hefte. Der Mitternachts-Roman erscheint seit 1985 jede
Woche und befindet sich momentan bei der Nr. 750. Eine weitere Serie dieser
Art erscheint seit 1992 bei Kelter: Irrlicht, seit 1994 auch Irrlicht Exklusiv
und seit 1996 Spuklicht. Es erscheinen Neuauflagen von Gaslicht und den
einschlägigen Bastei-Reihen, anscheinend auch Erstauflagen, wobei man
dies durch eine fehlende Kennzeichnung schwer feststellen kann (dies gilt
für alle 3 Kelter-Reihen).
Zu einer Auskopplung aus dem Mitternachts-Roman kam es 1997: Jessica Bannister.
Als Hauptautor schrieb hier Alfred Dekker. Allerdings war ihr keine lange
Serie vergönnt: bereits mit Nr. 44 kam für sie das Aus als eigene
Serie. Danach wird sie wiederum als Sub-Serie im Mitternachts-Roman
weitergeführt.
Auf Chutulus Spuren
Eine weitere sehr prominente Auskopplung aus
dem Gespenster Krimi ist "Der Hexer", welcher bei Bastei 1985 erschien. Nachdem
zuvor schon 8 Bände im Gespenster Krimi erschienen waren, wurde nach
dessen Einstellung Der Hexer als eigene Serie weitergeführt. Wie für
Bastei typisch startete auch hier die eigene Serie bei Nr.1. Als Autor fast
aller Hexer Bände erwies sich Wolfgang Hohlbein.
Die Story dieser Serie baut auf der Chutulu Mythologie von H.P. Lovecraft
auf (welcher auch in der Serie als handelnde Person vorkommt). Der Hauptakteur
ist Robert Craven, der Sohn eines Hexers. Dieser kämpfte gegen die
Großen Alten (alte mächtige Dämonen, welche von noch
mächtigeren Dämonen von der Erde verbannt wurden und seither nach
ihrer Rückkehr trachten). Mit dem Tod des Hexers übernimmt Robert
Craven die Kräfte seines Vaters und muß sich den Dämonen
stellen. Diese Serie spielte exakt vor 100 Jahren im viktorianischen
London.
Allerdings mußte diese Serie durch Lesermangel bereits 1987 mit der
Nr.49 wieder eingestellt werden. Dies war allerdings diesmal nicht das Aus
für Robert Craven, der Hauptfigur des Hexers. Die Bände der Heftserie
wurden als Taschenbücher Zusammengefasst, und hier erfuhren sie einen
unglaublichen Erfolg. Das erste Taschenbuch des Hexers ist heute bereits
in unzähliger Auflage erschienen. Weitere Hexer Taschenbücher folgten,
so daß die gesamte Serie, teilweise allerdings stark überarbeitet,
mittlerweile als Taschenbuch vorliegt. Im Zuge dieses Erfolges verfaßte
Wolfgang Hohlbein ein eigenständiges Taschenbuch und ein Paperback,
welches die Heftserie direkt fortsetzt. Auch die Fortsetzung als Heftserie
ließ nun nicht mehr lange auf sich warten: im Dämonen Land sollte
der Hexer wieder als Subserie erscheinen. Allerdings erschienen nur 3 Romane
(der erste war eine Zusammenfassung des neuen Paperbacks). Später wurden
die restlichen 2 Romane und neue Geschichten zu einen weiteren Taschenbuch
zusammengefaßt.
1992 erschienen im Tosa Verlag drei Bücher unter dem Titel "Der Magier".
Dabei handelt es sich um Pseudofortsetzungen der Heftserie, deren Handlungszeit
in die Gegenwart verlegt wurde. Diese wurden 1999 im Heyne Verlag als
Taschenbücher neu aufgelegt.
Zwischenspiele in den 80 und 90´ern
Bei Zauberkreis erschien von 1982 bis 1983 die Serie "Der
Magier". Hier mußte ein Zauberer mit allerlei Fingertricks und echten
Zaubertricks gegen allerlei Finsterlinge kämpfen. Diese Serie schrieb
u.a. auch Kurt Luif, welchen wir als Neal Davenport vom Dämonenkiller
her kennen.
Im Marken Verlag erschienen Gordon Black und Mac Kinsey. Gordon Black erschien
von 1982 bis 1983 und erreichte 20 Hefte, Mac Kinskey kam von 1983 bis 1984
auf 16 Hefte. Beide Serien wurden von Horst W. Hübner und Wolfgang Rahn
gemeinsam geschrieben, wobei es jedoch keinerlei Absprache zwischen den Autoren
gab, so dass es zu Ungereimtheiten bei der zeitlichen Abfolge und in der
Beschreibung mancher Dinge kam.
Im Richter Verlag erschien 1986 der Krimi Thriller.
Diese Serie brachte es auf 16 Hefte. Dabei waren Band 1 bis 8 sowie Band
16 und 16 Nachdrucke von Dr. Morton, und 9 bis 14 (also der Rest) Nachdrucke
von Der Lord.
Im Milton Verlag erschienen 1990 "Die Dämonenjäger". Hier handelt
es sich um eine Reihe, welche abwechselnd zwei Sub-Serien enthielt. Allerdings
verließ auch sie uns mit der Nr.19, wobei allerdings die Nr.18 nie
erschienen ist.
Die Rückkehr der Klassiker
1989, zu einer Zeit, als der Heftromanmarkt schon sehr geschrumpft war
entschloß sich Bastei eine neue Romanreihe herauszugeben:
Dämonen-Land. Hier sollten allerdings keine neuen Romane abgedruckt
werden, sondern aus den verschiedensten Serien Nachdrucke wieder aufgelegt
werden. Die meisten Nachdrucke wurden vom Vampir Horror Roman und dem Gespenster
Krimi entnommen. Nachdem diese Reihe allerdings einigermaßen erfolgreich
war, entschloß man sich auch sporadisch neue Romane aufzunehmen. So
sind einige gute neue Romane erschienen: u.a. eine Trilogie von Arndt Ellmer,
ein neuer Tony Ballard, zwei neue Hexer Romane und zwei neue Romane von Hubert
Straßl (Hugh Walker). Der Redakteur der Serie (Michael
Schönenbröcher) machte es sich auch zur Aufgabe jeweils die Nr.1
der einzelnen Heft-Horror-Romanserien neu aufzulegen. Eine Aufgabe, welche
er fast vollständig erledigen konnte. Doch die Leserzahl der neuen Reihe
sank mit der Zeit immer mehr. So schlugen unzählige Rettungsversuche
(wie Erhöhung des Heftpreises) fehl, und mit der Nr. 176 kam
schließlich das endgültige Aus für das Dämonen-Land.
Die wahre Geschichte der Vampire
Am 22. November 1994 erblickte eine der innovativsten Horrorserien das Licht
der Romanwelt: Vampira. Was der Dämonenkiller für die 70´er
Jahre und Der Hexer für die 80´er Jahre ist, das ist Vampira für
die 90´er Jahre. Das Konzept der Serie beruht auf Michael
Schönenbröcher und Manfred Weinland, welcher die Serie als alleiniger
Autor unter dem Pseudonym Adrian Doyle (woher nimmt Bastei nur diese Pseudonyme?)
verfassen sollte. Im Mittelpunkt steht hier die Halbvampirin Lilith Eden,
deren Vater Mensch und Mutter Vampirin war. Sie sollte 100 Jahre in einen
Haus heranwachsen um ihre Bestimmung zu erfüllen. Ihre Ruhe wird jedoch
2 Jahre vor der Zeit unterbrochen. Dadurch muß sie ihre Bestimmung
erst finden. Ausgestoßen von den Menschen und den Vampiren jagt sie
die ersten 50 Bände ihren eigenen Geheimnis nach. Manfred Weinland und
Michael Schönenbröcher halten sich bei ihrer Geschichte sehr an
die christliche Mythologie und die Bibel. Wobei ihr Konzept eine sehr starke
Zykelung umfaßt, welche in Band 50 den Höhepunkt erreicht. Obwohl
Manfred Weinland ursprünglich die Serie alleine schreiben sollte, schaffte
er es nicht immer die Termine einzuhalten, so daß im Verlauf der Serie
immer wieder Gastautoren mitschrieben: Arndt Ellmer, Robert de Vries, Marten
Veit, Michael Schönenbröcher, K. U. Burgdorf, Timothy Stahl und
Robert Lamont aka W. K. Giesa. Mit Abschluß des ersten Zyklus und Erreichen
von Band 50 wurde die Heftserie im Oktober 1996 eingestellt.
Unmittelbar darauf wurde die Serie im Taschenheft (einer Mischung aus Heft
und Taschenbuch) fortgesetzt. Wiederum startete die Numerierung mit 1, um
Neuleser gewinnen zu können. Als Stammautor wurde zusätzlich zu
Manfred Weinland Timothy Stahl verpflichtet, welcher ab sofort auch am Konzept
mitarbeitete. Auch der zweite Zyklus orientierte sich stark am Christentum
und der Bibel. Abgeschlossen wurde er mit Nr. 50 der Taschenhefte im September
1998. Dabei geschah wohl auch die größte Bereinigungsaktion in
der Geschichte des Heftromans: fast alle Gegner und Mitstreiter Lilith Edens
segneten in Band 50 (oder unmittelbar davor) das Zeitliche.
Mit Nr. 51 startete der dritte Zyklus der Serie. Hier wurden 2 Jahre seit
Band 50 übersprungen. Gemeinsam mit der zuvor erfolgten Bereinigungsaktion
konnte die Serie fast bei Null wieder starten, wobei einige interessante
Dinge aus den Vorzyklen mitgenommen wurden. Auch die Zeit an sich blieb nicht
stehen, so daß Lilith Eden nun erst einmal ergründen muß,
was in den beiden Jahren eigentlich geschehen ist. Leider hat der Serientod
nun auch noch Vampira ereilt. Im Februar 1999 wurde die Taschenheftserie
mit Erreichen von Band 60 eingestellt. Als dritte Stammautorin war eigentlich
noch Dorren deVert vorgesehen. Mit der Einstellung bleibt ihr Einstiegsband
Nr. 56 jedoch auch ihr einziger. Die Serie endet dabei jedoch in einen
Cliffhanger.
Ab April 1999 erscheint Vampira im Hardcover bei Zaubermond unter den Namen
Das Volk der Nacht. Als Autoren zeichnen dabei weiterhin Manfred Weinland
und Thimothy Stahl. Geplant sind dabei vier Bücher im Jahr. Einmal pro
Jahr erscheint in dieser Serie ein Sonderband der Subserie Die Wölfin,
welches die Abenteuer der Werwölfin Nona, einer beliebten Gegnerin von
Lilith Eden beschreibt. Als Autor soll hier Manfred Weinland zeichnen.
Dämonen in Deutschland
1998
erschien im Bastei Verlag eine neue Serie: Mark Hellmann. Obwohl man vorher
10 Jahre lang beteuerte eine wöchentliche Erscheinungsweise würde
sich am Heftromansektor nicht rechnen, ist dies die erste Romanserie seit
1985 (mit Ausnahme von Jessica Bannister, welche von 1997-1998 ebenfalls
wöchentlich erschien), welche wöchentlich erschienen ist.
Hauptheld ist der Namensgeber Mark Hellmann, welcher die Erinnerung an seine
Kindheit verloren hat, und auf dem ein düsteres Geheimnis lastet. Ort
der Handlung ist Deutschland. Ein Hauptaugenmerk wird in der Serie auf Zeitreisen
und Erotik gelegt.
Leider hat sich der Bastei Verlag auf das Serienpseudonym C.W. Bach geeinigt,
unter dem mehrere Autoren u.a. Walter Appel schreiben. Weiteres wiederholte
man in dieser Serie einen Fehler, welcher in den 70´er Jahren öfters
vorkam, nämlich dass es kaum Absprache zwischen den Autoren gab, so
dass nur Einzelabenteuer möglich waren, und es auch immer wieder zu
Ungereimtheiten zwischen den einzelnen Heften kam. Bereits nach 56 Heften
kam 1999 das Aus für die Serie.
Eine neue Reihe braucht das Land
Im Oktober 1999 startete eine neue Grusel Reihe
bei Bastei: Grusel Schocker. Ähnlich wie das Dämonen Land handelt
es sich vorwiegend um eine Nachdruck-Reihe wo die besten Romane der alten
Grusel Reihen (Gespenster-Krimi, Vampir-Horror-Roman, Geister-Krimi und
Silber-Grusel-Krimi) neu aufgelegt werden. Ein weiterer Fixpunkt ist die
Neuauflage der Tony Ballard Serie, welche alle drei bis vier Ausgaben erscheint.
Im Gegensatz zum Dämonen Land, wo das Original Manuskript abgedruckt
wurde, werden die Romane hier von den Autoren und der Redaktion
überarbeitet um sie besser an veränderte Gegebenheiten (vor allem
dem Stand der Technik) anzupassen. Sporadisch werden aber auch neue Romane
erscheinen.
Ebenfalls vom Autor gründlich überarbeitet wird die Ted Ewigk Subserie
von Werner K Giesa eingeplant, und unter dem Pseudonym Robert Lamont erscheinen.
Dabei handelt es sich um eine 10 Bändige Miniserie, welche erstmals
im Gespenster Krimi (zwischen der Nr. 270 und 484) erschienen ist, und die
Abenteuer von Ted Ewigk präsentieren, einer Romanfigur welche von Giesa
später in Professor Zamorra übernommen wurde.
Ausflüge : Auf den Spuren der Dinosaurier
1993 erschein im Bastei Verlag ein Novum für den Heftroman: Dinoland.
Obwohl eigentlich dem Genre Abenteuer zuzurechnen wurde sie damals von Bastei
als Horror eingestuft (erkennbar an der grünen Kennzeichnung). Mittlerweile
führt Bastei sie als Fantasy (Horror wird neuerdings auch als Mystery
bezeichnet). Das neue an Dinoland ist allerdings die von vornherein vorgenommene
Limitierung auf 15 Bände. Da die Serie im Zuge des Jurassic Park Fiebers
erschien, machte eine längere Laufzeit auch keinen Sinn. Die 15 Bände
wurden wiederum als 5 Trilogien geschrieben. Die erste Trilogien verfaßte
Wolfgang Hohlbein, danach kennzeichneten sich abwechselnd Frank Rehfeld und
Manfred Weinland als Autoren. Die Geschichte erzählt von einer
Zeitverschiebung, in der das Las Vegas von heute in die Zeit der Dinosaurier
versetzt wird. Abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart schildert
die Handlung die verschiedenen Probleme, welche sich dadurch ergeben.
Später wurde die Serie als Taschenbuch auch nochmals aufgelegt.
Ausflüge: Jetzt kommt der Komet
Im Februar 2000 wird Maddrax bei Bastei erscheinen. Sie ist nicht so ganz
dem Horror zuzuordnen, sondern eher der Phantasik, da sie eine Mischung aus
Horror, Fantasy und Science Fiction enthält.
Maddrax spielt 500 Jahre in der Zukunft, auf einer Erde, die im Jahre 2000
durch einen Meteoriteneinschlag radikal verwüstet wurde. Der Held ist
Matthew Drax, ein Pilot der U.S. Air Force, der durch ein Phänomen beim
Einschlag des Meteors in jene ferne Zuklunft versetzt wird.
Als Autoren der Serie werden Jo Zybell, Brian Frost, Carter Jackson, Timothy
Stahl sowie Ronald M. Hahn zeichnen. Als Redakteur fungiert Michael
Schönenbröcher, welcher auch hin und wieder einen Roman zur Serie
beitragen wird.
Somit wäre ich am Ende meines Essays angekommen. Ich hoffe ich konnte
einigermaßen einen Überblick über den Horror-Heftromanmarkt
geben. Ich kann allerdings nicht garantieren, daß meine Aufstellung
total fehlerlos und komplett ist. Aus diesen Grund würde ich mich freuen,
wenn mir jemand Informationen über weitere Horrorserien oder Fehler
meinerseits liefern könnte: Walter.Hofstetter(at)gmx.at .
Ein Eindruck lässt sich aber garantiert daraus ersehen: in letzter Zeit
sind Heftromane sehr rar geworden. Und dies nicht nur am Horrormarkt, sondern
in allen Sparten. Man braucht doch nur an SF denken. Wie viele Reihen und
Serien hat es am Heftmarkt hier gegeben? Heute ist davon nur mehr Perry Rhodan
übriggeblieben, und auch der hat schon abspecken müssen. Das Problem
des Heftromans ist die große Konkurrenz durch die Taschenbücher
und der schlechte Ruf. Sicher sind nicht alle Serien erste Sahne gewesen,
aber einige erreichten doch ein höheres Niveau als so manches Taschenbuch.
Man kann nur hoffen, daß dieser Druck das Niveau der verbliebenen Serien
und Reihen heben wird, und die Verlagsgesellschaften hin und wieder das Risiko
einer neuen Serie eingehen. Wer weiß, vielleicht wird in der nächsten
Zeit der Perry Rhodan der Zukunft geboren?
Ich danke allen, die mir bei der Erstellung dieses Artikels geholfen haben,
insbesonders Dennis Ehrhardt, W. K. Giesa, Thomas König, Guido Latz,
Olaf J. Menke, Rudolf Metzler sowie Andreas Franz und Rainer Delfs für
das Lektorat.
Anhang: Quellen
- eigene Sammlung
- Leserkontaktseiten der verschiedenen Serien
- Infoblätter von Roman- und Comicversandshäusern
- Phantastik.de:
http://www.phantasik-news.de
- Mystery World:
http://www.mystery-world.de
- Webseite des Bastei Verlages:
http://www.bastei.de
- Webseite des Blitz Verlages:
http://www.blitz-verlag.de
- Webseite des Kelter Verlages:
http://www.kelter.de
- Webseite des Zaubermond Verlages:
http://www.zaubermond.de
- Geisterwaldkatalog Band 1
- Romanpreiskatalog 1991/1992
- Fantasia 61/62
- Dan Shocker Reader
- persönlicher Schriftverkehr mit Dennis Ehrhardt, W. K. Giesa, Thomas
König, Guido Latz, Olaf J. Menke und Rudolf Metzler
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