Silber-Krimi Nr. 894: Party im Blutschloß
Silber-Krimi Nr. 894: Party im Blutschloß


Seine Hand glitt langsam unter ihren Rock und tastete sich an den Schenkeln hoch. "Nicht", wisperte sie, "nicht hier..." mit diesen Worten entwand sie sich seinem Zugriff und verschwand hinter dem Vorhang, der schwer an der Seite herabhing und den Durchlass zu dem angrenzenden Raum verbarg. Hugh Jeffers folgte ihr. Wie ein Schatten bog Jane Baker um die Ecke. Er sah gerade noch ihren Rockzipfel. Jeffers erreichte den düsteren Gang, von dem aus eine Treppe nach oben wie nach unten führte. Lauschend verharrte er für einen Moment im Schritt und glaubte ein leises Geräusch von unten her zu vernehmen. Grinsend sprang er die gewundenen, ausgetretenen Steintreppen hinab. Es war so dunkel, das er kaum die Hand vor Augen sah. Und Fenster gab es hier nicht. Der Geruch von Jane Bakers Parfüm hing wie ein unsichtbarer Schleier in der Luft, schwer und rassig, genau der Duft, der zu ihr paßte ... Irgendwo in der Finsternis quietschte leise und fern eine Tür.


von Dan Shocker, erschienen am 22.06.1971, Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Aufgrund zahlreicher Meldungen von verschwundenen Mädchen sendet die PSA nach und nach ihre besten drei Leute - also Larry Brent, Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew - nach Killin/Schottland, um diese mysteriösen Vorfälle von verschiedenen Seiten aus anzugehen. Vermutlich hat das leerstehende Schloß 'Bloody Grave' in der Nähe des Dörfchen mit den Ereignissen etwas zu tun, denn aus einer Gruppe, die das Schloß eine Nacht für eine Feier gemietet hat, wird ein weiteres Mädchen vermisst, dazu auch noch zwei Männer der Partyfreudigen! Als Larry und Morna das Anwesen erreichen befindet sich gerade eine Gruppe um den Regisseur Harry P. Reynolds und der Schloßverwalter Mr. McKarring in den Gemäuern und alle müssen feststellen, dass sich dieses als blutige Falle enblößt!


Meinung:
Diesmal ist der Gruselroman um Larry und seine Kollegen handlungstechnisch etwas einfacher vom Autor Dan Shocker gestrickt worden und so ist dieser etwas voraussehbar zu Lesen. Die Stärke des Romans liegt diesmal bei seiner Atmosphäre. Das gruselige Schloß mit allen seinen Tücken und Geheimgängen beschreibt Dan Shocker vorzüglich. Dazu kommt noch der Pluspunkt der ungewöhnlichen Härte, mit welcher der Täter bei seinen Morden vorgeht und der Autor diese ebenso realistisch beschreibt. So ist dieser Gruselroman doch etwas überdurchschnittlich zu bewerten und sehr lesenswert!


Besonderheiten:
- der Roman besitzt einen Nachtrag vom Autor, daß zur Handlung authentisches Material vorliege; nur die Namen geändert wurden


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Sehr detailgetreu hat Zeichner Lonati die Szenerie der Entdeckung der verschwundenen Schauspielerin nachgemalt. Es ist zwar nicht arg gruselig geworden, wie die Tote dort in der 'eisernen Jungfrau' steckt, aber immer noch ganz okay!


Coverbewertung:
2 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das selbe Titelbild wurde ebenfalls für den Geister-Schocker Nr. 9 verwendet:

Geister-Schocker Nr. 9: Im Horrorschloss des Todesgrafen


Übrigens war die gleiche Eiserne Jungfrau auch noch auf dem Titelbild des Butler Parker-Romans Nr. 264 zu sehen, dessen Titelbild ebenfalls von Lonati gemalt worden war:

Butler Parker Nr. 264: Parker lässte den "Henker" zittern