"Ergreift sie!" schrie der Büttel. "Sie hat Sir William verhext. Auf
den Scheiterhaufen mit ihr!" Enna warf einen hasserfüllten Blick auf
den Mann, der hinter ihr schnaufte und mit einer langen Lanze gestikulierte.
Sie sah, daß aus den Gassen Menschen strömten, die sich ihr in
den Weg stellen wollten. Besaß sie noch eine Chance?
Leichtfüßig lief sie über das Kopfsteinpflaster. Weiter vorn
entdeckte sie noch eine Gasse. Sie mußte sie erreichen, bevor auch
sie sich schloß. Brüllen und Kreischen ertönte um sie her.
Ein paar Steine flogen, ohne sie jedoch zu treffen. Doch das konnte sich
bereits in der nächsten Sekunde ändern. Hände griffen nach
ihr. Hände von Geschlechtsgenossinnen, die ihr die Augen auskratzen
wollten, und Hände von Kerlen, die die Gelegenheit wahrnahmen, jenes
Mädchen zu betasten, daß mit seinen Reizen sogar Sir William Falco
den Kopf verdreht hatte, jenem Mann, der so hart wie eine tausendjährige
Eiche war. Enna entwand sich den Zugriffen und stürzte weiter. Fetzen
ihres ärmlichen Gewands blieben zurück. Immer mehr Verfolger
strömten hinter ihr her. Von irgendwoher erklang Hundegebell, doch die
Verurteilte wußte, daß die Tiere sie nicht angreifen
würden.