Silber-Grusel-Krimi Nr. 278: Der Lockruf des Wahnsinnigen
Silber-Grusel-Krimi Nr. 278: Der Lockruf des Wahnsinnigen


Larry Grossman sah zum zehnten Mal auf seine Uhr. Er war trotz seiner vierundsechzig Jahre kein alter Mann, bestimmt auch kein Feigling, doch dieser Ort hier war ihm langsam unheimlich. Die Nacht blieb sternklar, und ein eisiger Wind pfiff ihm um die Ohren. Larry hatte sich in den Schatten eines Baumes gestellt, um nicht ständig dem brausenden Wind ausgesetzt zu sein. In dieser Stellung verharrte er schon gut eine halbe Stunde. Er wartete auf den Unbekannten, der ihn heute früh angerufen hatte. Bis jetzt war aber noch niemand zu sehen. Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und wühlte suchend in den Taschen nach einem Streichholz, konnte aber keines finden. Verärgert schleuderte er die Zigarette fort. Trotz der Kälte bemerkte er plötzlich, daß er nicht fror, sondern ihm der Schweiß den Rücken hinabfloß. Schweiß, der durch dieses bedrohliche Gefühl, das in ihm aufstieg, zum Fließen gebracht wurde. Nichts wie weg, dachte Larry. An einen solch gespenstischen Ort würden ihn keine zehn Pferde wieder zurückbringen.


von Marcos Mongo, erschienen am 15.01.1980, Titelbild: ???