N'karimba schloß mit dem Leben ab. Er hörte das Grollen der
Löwin und spürte, wie ihre Pranke nah an seinem Gesicht vorbeizischte.
Aufschreiend warf er sich nach vorn, stolperte und fiel zu Boden. Das weiche
Moos des Unterholzes dämpfte seinen Sturz. Er schlug die Hände
vors Gesicht und wartete auf den tödlichen Schlag des Tieres. Doch der
Hieb blieb aus. Mit angstvoll aufgerissenen Augen robbte N'karimba nach vorn,
jede Sekunde damit rechnend, daß die Löwin ihre Tatzen in seinen
ungeschützten Rücken schlug. Ganz genau nahm er die penetrante
Ausdünstung wahr. Er hörte das zornige Fauchen, in dem
Enttäuschung und Angst mitzuschwingen schien. Vorsichtig blickte N'karimba
sich um. Die Löwin verharrte hinter einer unsichtbaren Grenze, die von
zwei stämmigen Bäumen markiert zu werden schien. Langsam tänzelte
sie vor, angelockt von der wehrlosen Beute, wurde jedoch wieder
zurückgetrieben. Ihr Instinkt verbot ihr ein weiteres Vordringen. N'karimba
begann zu lachen. Die alten Legenden der Hibashi sprachen die Wahrheit. Hier
im unerforschten Dschungel existierte jener sagenhafte Tempel, der die
Gläubigen vor den Gefahren des Urwaldes schützte und die
Abtrünnigen auf Ewigkeit verdammte.