Silber-Grusel-Krimi Nr. 231: Kampf um das Dämonenauge
Silber-Grusel-Krimi Nr. 231: Kampf um das Dämonenauge


Martina Müller warf den Kopf herum. Kalter Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Ihr Mund war zum Schrei geöffnet. Vergebens forschte das Medium nach dem Ursprung der nervtötenden Laute, die von überall auf sie einströmten. Die junge Frau fröstelte. Es war zum Verzweifeln. Nie hätte sie es für möglich gehalten, daß eine ernsthafte spiritistische Sitzung solche Auswüchse annehmen konnte. Martina Müller war nicht allein. In der Runde bewegten sich männliche und weibliche Sektenmitglieder im aufputschenden Rhythmus dumpfer Trommelschläge. Man tanzte, betete - und stöhnte! Es war ein nur entfernt menschliches Stöhnen, das sich aus den zitternden Mündern zwang. Es trug den Beigeschmack von etwas Verwerflichem. An Wänden und Säulen hingen blakende Fackeln, die zuckendes Licht warfen. Die gewölbte Decke war verrußt, obwohl sie in einen funktionierenden Rauchfang mündete. Ein überdimensionales Schachbrettmuster teilte den abgewetzten Fußboden in einzelne Felder. In jedes war ein okkultes Symbol eingraviert.


von Manfred Weinland, erschienen am 20.02.1979, Titelbild: ???