Ausgerechnet an diesem Abend hatte Rico totale Mattscheibe und sah den Erdspalt
nicht, der sich vor seinen Füßen auftat. Er spürte nur, daß
sein rechtes Bein keinen Halt mehr fand, er das Gleichgewicht verlor und
in einen Erdriß geriet. Rico stieß einen Fluch aus und versuchte
herauszukriechen und wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.
Es gelang ihm, den rechten Fuß nach oben zu schwingen, doch als er
den linken nachstemmen wollte, hielt ihn etwas fest. Zunächst war es
nur wie ein Zupfen an seiner Leinenhose, doch dann gruben sich spitze Zähne
in seine Wade. Schlagartig wurde er nüchtern. Rasender Schmerz durchzuckte
seinen Körper. Er stieß einen erstickten Schrei aus. Angst und
Entsetzen verliehen ihm ungeahnte Kräfte. Vor sich sah Rico die ebene
Fläche des Gehwegs, der aus festgetrampeltem Lehmboden bestand. Keine
zwanzig Meter davon entfernt war die Bruchbude, in der er mit seiner Familie
hauste. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen. Halbblind blinzelte
er zu seiner Lehmhütte hinüber.