Silber-Grusel-Krimi Nr. 214: Das feuerrote Monster
Silber-Grusel-Krimi Nr. 214: Das feuerrote Monster


Es goß in Strömen. Infernalisch heulte der Sturm, als jaulten tausend gepeinigte. Hunde. Hin und wieder wurde das Geheul von tiefen orgelnden Tönen untermalt. Der orkanartige Wind hatte viele Stimmen und eine ungeheure Kraft. Der Mann hinterm Lenkrad des Trucks hatte Mühe, ihn in der Spur zu halten. Er leistete Schwerarbeit. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, und naß war sein Hemd in den Achselhöhlen. Ab und zu zerbiß er einen Fluch zwischen den Zähnen, mit denen er Chewing-gum kaute. Zur Beruhigung seiner Nerven. Er vermochte kaum noch etwas zu sehen. Obwohl die großen Scheibenwischer im Schnellgang arbeiteten und wie Irrwische zuckten, wurden sie der Wassermassen, die vom Dach des Führerhauses fluteten und vom Sturm in Schwaden gegen die Windschutzscheibe geschleudert wurden, nicht mehr Herr. Am liebsten hätte Lee Duggan gestoppt, um das Ende oder zumindest ein Nachlassen des Unwetters abzuwarten. Aber er wagte es nicht. Die Fernstraße verlief durch ein enges Tal zwischen ziemlich steil ansteigenden, bewaldeten Hängen und war relativ schmal, die Hänge reichten bis unmittelbar an die Fahrbahn-Ränder.


von Frank Sunderland, erschienen am 24.10.1978, Titelbild: ???