Silber-Grusel-Krimi Nr. 204: In den Fängen der Dämonenspinne
Silber-Grusel-Krimi Nr. 204: In den Fängen der Dämonenspinne


Der Schrei hallte plötzlich und markerschütternd durch die Nacht. "Aaaagggg!" Das klang so schaurig, daß die Menschen, die im Garten des Ehepaares Caine zu einem Sommernachtsfest zusammen trafen, wie zu Salzsäulen erstarrten. Eben noch Stimmen und fröhliches Lachen...dann Totenstille - bis auf den unheimlichen Nachhall eines Schreies, der nur langsam verebbte. Was war geschehen? Die Menschen in dem festlichen geschmückten Garten, in dem bunten Lampions und Fackeln brannten, wo auf einem großen, schmiedeeisernen Grilltisch T-Bone.Steaks und Chicken brutzelten, sahen sich bestürzt an. Elron Caine, der Gastgeber, ein erfolgreicher Geschäftsmann, starrte in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. "Das war doch - Mary!" Während die meisten Party-Gäste sich noch umsahen und nicht wußten, was sie beginnen sollten, lief er bereits los. Der große Garten war schon fast als Park zu bezeichnen. Darin gab es einen Pavillon, einen kleinen Teich mit Seerosen, Goldfischen und uralten Baumbestand, der diesem Garten das gewisse Etwas verlieh.


von Jürgen Grasmück, erschienen am 15.08.1978, Titelbild: R.S. Lonati

Rezension von Bullwinkel:


Kurzbeschreibung:
Unter einem Pseudonym veröffentlicht der Globetrotter Jay Hammon einen Bericht über eine Spinnenart die in Südamerika einen Aztekenschatz bewacht. Gleichzeitig kommt es in seinem Heimatort zu einem ungewöhnlich hohen Aufkommen von Spinnen. Diese Tatsachen reichen den PSA-Computern aus, um das Dream-Team, bestehend aus Larry, Morna und Iwan nach dem Rechten schauen zu lassen. Keinen Tag zu früh, denn tatsächlich hat sich eine riesige Dämonenspinne in dem kleinen Ort eingenistet und vermehrt sich, indem sie Eier in menschliche Körper legt.


Meinung:
Die Story geht gut ab und ließt sich leicht und locker, also genau so wie es sein soll. Die in den Menschen wachsenden Spinnen bringen dazu noch den gewissen Ekalfaktor mit ins Spiel, wenn die Idee natürlich auch nicht besonders originell ist. Zusätzliche Originalität wollte Dan Shocker wohl mit der Idee reinbringen, der Oberspinne die Fähigkeit zur Verwandlung von Menschen in Gold zu geben, was ich persönlich sowohl überflüssig als auch schwachsinnig finde. Das verhindert leider die Höchstnote


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Lonati-Cover können gar nicht schlecht sein. Die Spinne sieht zwar selten dämlich aus mit ihrem Menschenkopf (kommt so auch nicht genau im Heft vor), kann aber trotzdem eine düstere Atmosphäre erzeugen.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Stanville, einer typisch amerikanischen Kleinstadt, kommt es zu einer merkwürdigen Häufung von Spinnen, die zu einer regelrechten Plage werden. Das allein würde noch nicht die PSA auf den Plan rufen, doch in Stanville lebt zudem der Abenteurer, Frauenheld und Schriftsteller Jay Hammon. Von seiner Schreiberei indes weiß eigentlich niemand, denn er verfasst seine Bücher, Wissenschaftliche Werke, unter einem Pseudonym. Eines dieser Bücher handelt von einem Volksstamm der Azteken aus den Anden, die sich als Pfleger der Malachonia berufen fühlten, einer riesigen Spinnenart, die einen Teil des Aztekenschatzes bewacht und jeden Eindringling rigoros vernichtet. Diese Dämonenspinnen verfügten angeblich über eine nicht unbeträchtliche Pseudointelligenz und seien sogar der Telepathie fähig gewesen. Als es kurz hinter Stanville beinahe zu einem Zugunglück gekommen wäre, bei dem Iwan Kunaritschew nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, schaltet sich auch Larry Brent ein, um dem Fall nachzugehen, zumal einer der Heizer der Lok, von einer riesigen Spinnen berichtet. Kurz nachdem Larry Brent in den Fall eingestiegen ist, muss er feststellen wie richtig seine Entscheidung als X-RAY-1 war, gleich drei seiner besten Agenten auf den Fall anzusetzen, denn auch Monra Ulbrandson befindet sich vor Ort, um Jay Hammon zu beschatten. Noch ahnt Larry Brent, nicht, dass sich seine schwedische Freundin bereits in der Gewalt der Dämonenspinne befindet…


Meinung:
Shockers dritter Roman über Riesenspinnen zieht dieses Mal keine pseudowissenschaftliche Erklärung heran, sondern behilft sich mit einem sehr originellen mystischen Hintergrund. Die Idee die Dämonenspinne mit dem Schatz der Azteken in Verbindung zu bringen ist typisch für die Romane von Dan Shocker. Der vorliegende Roman kopiert dabei auch nicht zum wiederholten Mal den Film "Tarantula", sondern besitzt eine Eigenständigkeit die äußerst erfrischend ist. Dabei werden vor allem Leser mit Arachnophobie ihre helle Freude an dem Roman haben, vor allem in den Szenen, in denen bei den weiblichen Opfern ein Pickel im Gesicht aufplatzt und ein Schwall kleiner Spinnen hervorschießt. Diese Schauermärchen sind zwar nicht neu, aber verfehlen ihre Wirkung keineswegs. Allerdings bleibt Shocker eine logische Erklärung für dafür Schuldig. Zwar wird erwähnt, dass damit der Nachwuchs gezeugt wird, aber kurz zuvor wird auch berichtet, dass damit Eindringlinge abgewehrt werden, die den Schatz an sich reißen wollen. Doch allein mit der Infizierung der Spinneneier wird der Räuber nicht außer Gefecht gesetzt, zumal es später heißt, dass nur Frauen als Wirte nutzbar sind. Nichtsdestotrotz bietet der Roman eine gelungene Tierhorror-Geschichte mit einer originellen Hintergrund-Story.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Dämonenspinne mit zwei ihrer Opfer. Im Roman besitzt das monströse Tier aber keinen Menschenschädel. Dennoch ist das Cover sehr unheimlich und erinnert ein wenig an den Film "Die Fliege" aus den 50er Jahren. Der Hintergrund hingegen ist ziemlich langweilig und die Körperproportionen der Spinnen nicht realistisch.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Doppellutz:
Das Cover erschien erstmals auf dem Silber-Krimi Nr. 931 von Bert F. Atkins:

Silber-Krimi Nr. 931: Die Todesspinne