Silber-Grusel-Krimi Nr. 171: Labyrinth der verlorenen Seelen
Silber-Grusel-Krimi Nr. 171: Labyrinth der verlorenen Seelen


Bläuliche Rauchwolken bedeckten die Wände und Decken des riesigen Saales. Langsam breiteten sich die wabernden Massen aus und zuckten konvulsivisch in ihrem unheimlichen Eigenleben. Ein eisiger Wind strich durch den Raum und wirbelte die Rauchschleier durcheinander, die sich einige Augenblicke später in der Mitte des Saales zusammenballten. Die gespenstische Stille wurde durch ein durch Mark und Bein gehendes Stöhnen unterbrochen. Es steigerte sich zu einem schrillen Kreischen und endete abrupt. Ein Raunen und Wispern lag plötzlich in der rauchgeschwängerten Luft. Die Saalwände begannen plötzlich in sanftem Licht zu erstrahlen, wurden immer greller und erfaßten die blaue Wolke, die sich immer mehr verdichtet hatte. Die Konturen einer menschenähnlichen Gestalt formten sich, verschwammen wieder und bildeten sich erneut. Wieder klang dieses unmenschliche Stöhnen durch die Stille. Die durchscheinende Gestalt, mit bläulichem Gesicht und dunklen, fanatisch blitzenden Augen, war in ein wallendes Mönchsgewand gekleidet. Xanbo, der Dämonenmönch!


von Theodor Dombrowski, erschienen am 27.12.1977, Titelbild: ???