Silber-Grusel-Krimi Nr. 151: Die unheimliche Miß Xala
Silber-Grusel-Krimi Nr. 151: Die unheimliche Miß Xala


Bis zum heutigen Tag hatte sich Cameron Griffith keine Gedanken über sein unstetes Leben gemacht. Er war auf die schiefe Bahn geraten und bemaß ein Menschenleben nach dem Wert der im Jackett deponierten Brieftasche. Er hatte das »Paloma« verlassen, und zehn Minuten später einen Mann getötet. Seltsam war nur, daß er bedrückende Gedanken an den Alten nicht los wurde. Gespenstisch hatten ihn die toten Augen angesehen, als wollten sie sagen: Nicht ich bin es, der ermordet wurde. Du selbst bist das Opfer! Griffith fühlte sich aber keineswegs als Opfer, als er die Scheine aus der Jacke des Erwürgten angelte. Die Leiche lag draußen in der Bucht. Morgen oder übermorgen würde die Flut sie irgendwo anschwemmen. Griffith hatte bei keinem Opfer einen ähnlich spöttischen Ausdruck um den Mund festgestellt wie bei dem Alten, als er ihn vom Boot aus ins Wasser gleiten ließ. Cameron Griffith sah von weitem die Menschenansammlung. Er hielt direkt darauf zu und wollte sich nicht verstecken. Den Toten würde man frühestens morgen finden, so blieb der Mann in der Menge unverdächtig.


von Wolfgang Rahn, erschienen am 09.08.1977, Titelbild: ???