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"Der Vampir von Berlin" von Christian Lukas
Jasmin schrie. Der Freier packte sie an den Schultern, presste sie auf die
Matratze und grinste sie lechzend aus gelb funkelnden Augen an. Sein vor
wenigen Sekunden noch so freundliches Gesicht verformte sich zu einer Fratze
aus den Tiefen der Hölle. Die Wangenknochen stießen aus der
Dämonenfratze hervor und brachten die über ihr liegende Haut zum
Platzen; Mund und Kiefer verformten sich zu einer Raubtierschnauze mit den
dazugehörigen Reißzähnen. Mit der zehnfachen Kraft eines
normalen Mannes hielt der Freier sein Opfer fest und labte sich an ihrer
Angst. Jasmin spürte, wie ihn der Anblick ihres nackten Halses erregte.
"Dein Blut wird mir munden", hauchte er. "Dein wunderbares, heißes
Blut." Jasmin erkannte, dass es vorbei war. Vielleicht war dies sogar besser,
als eines Tages in der Gosse zu verrecken. Sie schloss die Augen und wartete
auf den Tod. Sekunden später bedeckte feiner Staub ihren nackten
Körper...
"Monsterdämmerung" von Christian Montillon
"Die Zahl der Toten ist unüberschaubar. Millionen sind den Monstern
zum Opfer gefallen. Wir müssen zurückschlagen!"Stellungnahme des
obersten Militärkommandanten am dreiundzwanzigsten Tag der Kämpfe.
Der erste Schuss schlug direkt vor ihm in den Boden ein. Andro schrie auf
und warf sich zur Seite. Nur so entging er der zweiten Salve. Hinter sich
hörte er einen Schrei. Er kannte den jungen Soldaten nicht, der dort
kämpfte - und er würde ihn nie kennen lernen. Mehrere Kugeln schlugen
in dessen Körper ein. Der Schrei verstummte abrupt, als der Kopf getroffen
wurde. Andro fühlte einen Brechreiz, doch er unterdrückte ihn.
Es blieb keine Zeit. Er musste funktionieren. Sonst würden die Monster
bald die ganze Welt überschwemmen...
"Dämonenjagd" von M'Raven
John Smith sah unauffällig zu der rothaarigen Frau hinüber, die
in der Wartehalle des Flughafens von Edinburgh saß und auf ihren" Abflug
wartete. Es war noch sehr früh am Tag, erst vier Uhr morgens. Die Sonne
war noch nicht aufgegangen. Entsprechend wenige Passagiere saßen in
der Halle. Eine große Menge wäre ihm sehr viel lieber gewesen.
Die Menge hätte verdeckt, was er vorhatte. Anschließend hätte
er in ihr untertauchen und unerkannt verschwinden können. Doch es ging
auch so. Er musste nur Geduld haben...