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"Der Magier von Georgetown" von Marc Tammous
Sie hingen an seinen Lippen, als würde ihr Leben von seinen Worten
abhängen. Gut eintausend Menschen hatten sich in der Kongresshalle
eingefunden, um wenigstens ein einziges Mal jenem Mann zu begegnen, der in
den vergangen Tagen und Wochen die Schlagzeilen der internationalen Presse
beherrscht hatte. Alle Zuhörer schienen zutiefst beeindruckt. Ihre Blicke
waren verzückt, als habe der Mann auf dem Podest die Lösung für
all ihre Probleme. Nur ein Einziger von ihnen wirkte skeptisch. Sein Gesicht
war verkniffen, seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt. Sein Name war
Dan Walker. Sein Beruf: Dämonenjäger. Und obwohl er bisher keine
handfesten Beweise dafür hatte, war er der festen Überzeugung,
in Thadeus Mortimer dem leibhaftigen Bösen gegenüberzustehen.
"Das steinerne Herz" von Linda Budinger
...Wind peitschte ihm Regen ins Gesicht. Ein Blitz zuckte und spaltete die
Schwärze der Nacht, wie ein diabolisches Lächeln die Lippen eines
Verrückten teilt. Der Mann zerrte das längliche Paket in den Garten.
Er und das Bündel waren rasch durchnässt. Seine Finger verloren
den Halt an dem nassen Stoff, und es rutschte zu Boden. Ein weißer
Frauenarm glitt schlaff zwischen den Tuchfalten hervor. Abermals krachte
Donner, und im Licht des Blitzes funkelte ein Diamantring an der zarten
Hand...
"Gefängnis der Bestien" von Klaus Sollert
Abrupt blieb die einsame Gestalt stehen, als mehrere Hunde gleichzeitig ihre
klagenden Laute ausstießen. Ein fauchendes Knurren verließ die
Kehle des Mannes. Es war so leise, dass er es selbst kaum wahrnahm. Dennoch
klang es bedrohlich. Er hasste Hunde. Es waren verabscheuungswürdige
Kreaturen. Devot und ohne eigenen Willen. Wesen, die ihre eigene Natur
verleugneten. Für einen kurzen Moment spielte er mit dem Gedanken, sie
alle zu töten... -
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