Professor Zamorra Nr. 950: Visionen des Untergangs
Ein unglaubliches Wesen krümmte sich wie ein Wurm auf dem Boden. Die
panische Angst, die es empfand, rollte wie eine alles verschlingende Woge
durch das Magische Universum und erschütterte es in seinen Grundfesten.
Sowohl Dämonen als auch Menschen, die außersinnlich hochsensibel
veranlagt waren, nahmen die Wogen der Angst in voller Stärke auf und
starben in Sekundenbruchteilen daran. Nur Asmodis wusste, was die Stunde
geschlagen hatte. Es war nun so weit. LUZIFER musste sich erneuern. Oder
er starb. Und mit ihm die ganze Hölle...
Teil 1 von Christian Schwarz, erschienen am 26.10.2010, Titelbild: Arndt
Drechsler
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Professor Zamorra erlebt in seinem Arbeitszimmer auf dem Computer-Monitor
eine Vision, in der er den Untergang der Hölle sieht. Wenig später
erhält er Besuch von einer gewissen Celine Henry, die ebenfalls solche
Visionen hatte. Tatsächlich bereitet Zarkahr, der CORR, in der Hölle
den Putsch gegen Stygia vor und schart eine große Anzahl von
Erzdämonen um sich. Währenddessen vernimmt Asmodis den Hilfeschrei
LUZIFERS, der sich endlich erneuern muss. Und schließlich ist da noch
Asael, Stygias Balg, und einer der mächtigsten Dämonen überhaupt.
Auch Asael strebt nach der absoluten Macht und beginnt seine Konkurrenten
auszuschalten. Eigentlich gibt es ja nur zwei Wesen, die ihm gefährlich
werden können. Xuuhl, dessen Entstehung ja bereits vereitelt wurde,
und Svantevit, der von Stygia in die schwarze Gruft gesperrt wurde. Doch
das reicht dem Dämonengnom nicht aus. Asael will Svantevit endgültig
vernichten und trifft vor der schwarzen Gruft auf Asmodis, denn zwischen
dem Gefängnis von Svantevit und Caermardhin, der unsichtbaren Burg,
gibt es eine magische Verbindung
Meinung:
Die Kurzbeschreibung zeigt es schon, in diesem Band wird geklotzt, nicht
gekleckert. Und doch bleibt der Jubiläumsband seltsam leer und
gefühllos. Zu viel Handlung wurde in das enge Korsett der 64 Seiten
gepresst. Die Höllenschlacht wurde packend geschildert, erreicht jedoch
nicht die Intensität, die ihr zugestanden hätte. Dafür wurde
die Entstehung des Irrwisches Mehandor sehr ausführlich behandelt. Stellt
sich die Frage, ob diese Story nicht in einem anderen Band besser aufgehoben
gewesen wäre. Dass der Autor plötzlich einen Erzdämon nach
dem anderen aus dem Ärmel zieht, von denen man im Vorfeld nie etwas
gehört oder gelesen hat, ist ein weiteres Manko. Schlussendlich wirkt
selbst der Serienheld Zamorra seltsam oberflächlich und emotionslos.
Regelrecht arrogant tritt er Celine Henry gegenüber, nur weil sie nicht
unbedingt dem weiblichen Ideal der heutigen Gesellschaft entspricht. Und
natürlich ist Celine ob ihres unvorteilhaften Äußeren so
sexuell frustriert, dass sie sich dem erstbesten Schönling an den Hals
wirft. Sogar Asael wirkt in seiner Maskerade als Meister des Übersinnlichen
menschlicher und liebenswürdiger. Der Gnom ist dabei einer der Lichtblicke
im Roman, denn seine Mission verspricht spannend zu werden. Selbstredend,
dass natürlich auch Christian Schwarz' Lieblingsdämon Svantevit
eine Rolle spielt.
Fazit: Weniger ist manchmal mehr. Wichtige und spannende Passagen wie die
Höllenschlacht kommen deutlich zu kurz, während Nebenhandlungen
deutlich ausgewalzt werden. Hinzu kommt ein oberflächlicher Protagonist,
so dass dieser Jubiläumsband lediglich zum Durchschnitt gehört.
Besonderheiten:
Zamorras Jugendfreund Laurent Bonnart wird von Stygia zum Irrwisch Mehandor
gemacht.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover von Arndt Drechsler zeigt den Erzdämon Tafaralel. Eine
beeindruckende, monströse und bedrohliche Erscheinung, dessen Augenpartie
jedoch eher an eine Gasmaske erinnert, als an eine Taucherbrille, wie im
Roman behauptet wird.
Coverbewertung: