Professor Zamorra Nr. 892: Jagd durch die Zeit
Sid Amos war auf dem Weg zu Zamorra, als ein schwarzer Blitz ohne Vorwarnung
in sein Bewusstsein einschlug. Urplötzlich blickte der Ex-Teufel durch
die Augen eines Anderen in den Abgrund jener Finsternis, in der jedes Bewusstsein
erlosch. Die wahre Verdammnis zerrte an ihm und überschwemmte ihn mit
der Todesangst eines Wesens, das Millionen Mal mächtiger war als er
selbst. Die Vision erlosch so abrupt, wie sie gekommen war. Amos fand sich
wimmernd auf dem Boden wieder. Nur langsam beruhigte er sich.
»LUZIFER«, murmelte er verstört. »Du leidest. Ist es
nun bald so weit? Jetzt schon? Und ich habe noch nicht den geringsten Hinweis
gefunden. Muss ich als Versager vor dich hintreten, mein KAISER? Dann wäre
alles verloren.« Amos setzte sich auf, schlug die Hände vors Gesicht
und weinte wie ein kleiner Junge.
von Christian Schwarz, erschienen am 05.08.2008, Titelbild: Candy Kay
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Professor Zamorra und Nicole Duval nehmen in Deutschland erneut die Spur
der Flammenfratze Svantevits auf. Eine Journalistin hat die Umtriebe einer
Sekte aufgedeckt, welche dem Dämon dienen und Menschenopfer bringen.
Eine Freundin der Journalistin, die dieser eine DVD mit einer der Opferungen
zugespielt hat, ist seitdem verschwunden. Bereits kurz nachdem die beiden
Dämonenjäger ihre Ermittlungen aufgenommen haben, bekommen sie
Besuch von der Vermissten. Diese attackiert Zamorra und Nicole sofort mit
magischem Feuer. Svantevit holt zum Vernichtungsschlag aus
In Rückblicken wird die Odyssee der beiden Ewigen Capdevila und Iva
Sanko beschrieben, die einst von dem ERHABENEN auf der Erde zurückgelassen
wurden, um das Energiefeld des Dämons Svantevit zu erforschen und für
die DYNASTIE DER EWIGEN nutzbar zu machen. Bald schon verlieren die beiden
Ewigen die Spur der Flammenfratze und mischen sich unter die Menschen des
Adels, wo sie teilweise auch die Position der Herrschenden einnehmen, um
Svantevit alsbald wiederzufinden. Doch noch jemand beobachtet die Umtriebe
der beiden Ewigen: Asmodis, der Höllenfürst.
Meinung:
Auweia! Was Christian Schwarz in diesem Roman abliefert ist eine
Aneinanderreihung von geschichtlichen Daten und Stationen im Leben der beiden
Ewigen. Dass Zamorra und Nicole in der Gegenwart ebenfalls die Spur der
Flammenfratze aufnehmen dürfen ist wohl eher ein Zugeständnis an
den Serientitel. Die Ewigen Sanko und Capdevial sind blasse, farblose Charaktere
zu denen der Leser keinerlei Beziehung aufbauen kann, zumal die Abschnitte
in der Vergangenheit derart mit Fakten und Daten überfüllt sind,
dass der Leser schnell den Überblick verliert und nach der Lektüre
froh sein darf keine Kopfschmerzen zu haben. Da helfen leider auch nicht
die Querverbindungen zu dem grandiosen Pest-Zweiteiler aus der Feder desselben
Autors (siehe PZ 866 /
PZ 867).
Die Ermittlungen von Zamorra und Nicole sind zu Beginn auch noch recht
interessant, bis auch dieser Handlungsstrang sich in unnötigen
Beschreibungen und Mutmaßungen verliert und zu einem typischen Sektenroman
verkommt.
Der Part von Asmodis ist zwar ganz interessant, aber auch äußerst
kurz und zum Teil auch geprägt von unnötigen Passagen, die aufgrund
der Datenfülle und Kürze des Romans nicht voll zu Geltung kommen.
Allein der Text der Rota-Seite, sowie das Ende sind düster beschrieben
worden und bilden eine unheilvolle Aussicht auf kommende Romane, in denen
es auch um das mysteriöse Gespräch zwischen Asmodis und LUZIFER
hinter der Flammenwand geht, nach dem der Höllenfürst den
Schwefelklüften den Rücken kehrte. Die Szene, in der Asmodis vor
dem Uhrengebilde steht, diente wohl lediglich dazu, das Cover mehr oder weniger
sinnvoll in der Handlung unterzubringen. Auch die Charakterisierung des
Ex-Teufels wurde für meinen Geschmack nur unzureichend erfüllt.
So wie sich Asmodis am Ende gegenüber Zamorra und Nicole benimmt, hat
man den Eindruck, dass er tatsächlich wieder die Seiten wechselt. Vermutlich
ist diese Beschreibung vom Autor beabsichtigt, aber dann müssten die
anderen Schriftsteller der Serie konsequenterweise den Faden fortspinnen.
Die Zukunft wird es weisen. Der vorliegende Roman ist jedenfalls der
schwächste Beitrag von Christian Schwarz für die ZAMORRA-Serie.
Fazit: Völlig überfrachteter und langatmiger Roman, der nicht lange
im Gedächtnis haften bleibt und trotz einiger zukunftsweisenden Andeutungen
zu den schlechtesten Romanen des Autors gezählt werden muss.
Besonderheiten:
Asmodis fühlt, dass der Hölle große Veränderungen
bevorstehen.
LUZIFER leidet starke Schmerzen, welche alle Höllengeschöpfe ebenfalls
spüren.
Ein Bewusstseinssplitter von Svantevit wird in einem Miniuniversum in Merlins
Stern gefangen.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Seelenlose Computergrafik mit einem unbefriedigenden Bezug zum Inhalt.
Coverbewertung:

Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra und Nicole bekommen einen Hinweis, der sie angeblich auf Svantevit
Spur führt. Die beiden gehen Hinweisen nach und müssen feststellen,
das nichts so ist wie es scheint, denn die Informantin scheint sie einen
Tag später gar nicht mehr zu kennen. Es scheint so, als ob Asmodis seine
Finger im Spiel hat. Im Laufe ihrer Ermittlungen geraten beide in große
Gefahr.
Währenddessen wird erzählt, wie vor hunderten von Jahren sich die
beiden Ewigen Ser Capdevila und Iva Sanko auf die Suche nach Svantevit machen.
Im Laufe der Jahre verlieren sie jedoch ihr Interesse und widmen sich lieber
den Menschen zu, deren Geschicke sie versuchen zu lenken. Doch durch einen
Zufall geraten sie wieder auf die Spur Svantevits...
Meinung:
Dieser Roman war etwas verwirrend und nicht wirklich spannend. Das Thema
Ewige interessiert mich generell nicht sonderlich, obwohl ich sagen muss,
das es in diesem Roman zum Glück nicht Science-Fiction mäßig
zuging. Positiv fand ich, das der Roman eine starke Verbringung zu dem genialen
Zweiteiler um die Pesthexe von Wien hatte (PZ
866 -
867). Dort wurde nämlich
erzählt, das der Vater der Hexe Theresia Maria von Waldstein ein Ewiger
war, was ich damals recht sinnlos fand. In diesem Roman wurde es nun zum
Glück aufgeklärt. Die Story um Zamorra und Nici war nur bedingt
spannend. Interessant war hingegen, das Asmodis durch LUZIFER große
Schmerzen erleidet, so wie alle Höllengeschöpfe. Dieses Thema wird
sich sicher beim nächsten Jubiläum eine Rolle spielen, wie ich
hoffe. Ansonsten gibt s nicht mehr viel zu sagen. Der Roman bekommt von mir
2 Kreuze.
Besonderheiten:
LUZIFER erleidet starke Schmerzen, die alle Höllengeschöpfe zu
spüren bekommen.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover wirkt sehr steril und gefällt mir gar nicht sonderlich. 1
Kreuz, mehr gibts diesmal nicht.
Coverbewertung: