Professor Zamorra Nr. 858: Missgeburt

Professor Zamorra Nr. 858: Missgeburt


Das Experiment entglitt ihm. Wieder einmal. Der Körper seines Versuchsobjekts bäumte sich auf, drohte die Fesseln zu sprengen. Drohte? Mehr als das! Obwohl es unmöglich war, barsten die Metallspangen. Scharfkantige Fragmente jagten durch die Halle, schmetterten in die Wand und blieben zitternd stecken. Das Versuchsobjekt kam nicht weit: drei Schritte, und es schrie. Vier, und es brach zusammen. Eine Feuerlohe puffte hoch. Zurück blieb nichts als Staub. Die Dinge standen schlecht. Sehr schlecht.


von Christian Montillon, erschienen am 17.04.2007, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Zwitter erscheint bei Nicole und Zamorra im Chateau und stellt den Dämonenjägern eine Bedingung. Sie müssen ihm helfen seine Geisteskrankheit zu heilen, andernfalls würde er den Unsterblichen Johannes töten. Widerwillig stimmen Zamorra und seine Gefährtin zu und werden von Millings-Gerret nach Brakila gebracht. Einer Dimension mit einer archaischen Kultur, wo sich der Zwitter ein Labor eingerichtet hat. Was allerdings weder Zamorra und Nicole, noch der Zwitter ahnen ist, dass Lucifuge Rofocale das Versteck bereits gefunden hat und den endgültigen Schlag gegen Millings-Gerret in die Wege leitet ...


Meinung:
Mit diesem Roman nun beschließt Christian Montillon seinen ersten eigenen Zyklus um die Hölle der Unsterblichen und Andrew Millings. All die offenen Fragen in einem Roman zu behandeln erscheint zunächst sehr gewagt, zumal mit Brakila wieder einmal eine vollkommen neue Dimension auf den Leser einstürmt. Zugegeben eine der interessantesten Welten, die Montillon hier erschuf und die Untoten, die keinen schwarzmagischen Ursprung besitzen und angesehene Mitglieder der Gesellschaft sind, rütteln an den ehernen Gesetzen des Heftromans. Auch die Ereignisse um Millings-Gerret und Johannes entwickeln sich rasend schnell. Allein das Leben des Johannes birgt noch einiges an Geheimnissen, so dass allein dieser Aspekt einen Zweiteiler gerechtfertigt hätte. Der angenehm flüssig zu lesende Stil des Autors macht den Roman aber dennoch zu einem würdigen Abschluss des Zyklus, der bewusst einige Fragen offen lässt. Wer den Roman noch nicht kennt und sich die Überraschung nicht verderben will, sollte JETZT aufhören zu lesen. Wie im richtigen Leben bleiben Zamorra und Nicole am Ende im Ungewissen über sämtliche Vorgänge und kennen beispielsweise nicht das endgültige Schicksal ihres Freundes Andrew Millings. Die Vernichtung des Zwitters kommt recht überraschend und wirkt für ein übermächtiges Wesen wie ihn doch recht einfach und unspektakulär. Gemeinst ist damit nicht die Durchführung des Angriffs, sondern letztendlich die Todesursache von Millings-Gerret. Die Geisteskrankheit des Zwitters wurde realistisch dargestellt und findet ihren Höhepunkt in der Erweckung des Leichnams von Diana Cunningham, der verstorbenen Freundin von Andrew Millings. Kurzzeitig bekommt man als Leser den Eindruck, dass sich alles noch zum Guten wendet. Einer der großen Vorteile der Handlung, denn das Schicksal des Zwitters und das von Johannes ist von Anfang an ungewiss. Gerade Letzterer hatte noch ein nicht zu unterschätzendes Potenzial, das leider verschenkt wurde, es sei denn der Autor schreibt ein Buch für die Hardcover-Reihe über das Leben von Johannes.
Fazit: Ein temporeicher, schonungsloser Roman, der das Thema des Unsterblichen Millings-Gerret zu einem rigorosen Ende führt.


Besonderheiten:
Der Zwitter, bestehend aus Andrew Millings, Torre Gerret und dem Langka, wird vernichtet.
Gerret wird in die Hölle der Unsterblichen zurückgebracht.
Der Unsterbliche Johannes stirbt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Eines der eindrucksvollsten Bilder von Candy Kay. Schlichtweg genial. Der untote Magier bei der Erweckung einer Schrecklichen Echse.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Der Zwitter aus Andrew Millings, Torre Gerret und dem Langka taucht im Chateau auf und bittet Zamorra und Nicole um Hilfe. Der Zwitter scheint nicht mehr lange zu leben und will mit Zamorras Hilfe seine Geisteskrankheit heilen. Allerdings muss deswegen Johannes sterben. Um dies irgendwie zu verhindert begleiten Zamorra und Nicole dem Zwitter in eine Welt namens Brakila, wo er ein Labor errichtet hat. Doch die Geisteskrankheit schreitet stetig voran, so das der Zwitter sich plötzlich gegen Zamorra stellt und ihn zwingt sein Leben zu opfern, um seins zu retten, andernfalls wird Nicole (die sich mittlerweile in der Gewalt des Zwitters befindet) sterben. Zamorra stellt sich der Bedingung um Nicole und auch Johannes' Leben zu retten. Doch auch Lucifuge Rofocale spielt im Hintergrund mit. Mit einem skelettierten Drachen will er den Zwitter nun endgültig töten...


Meinung:
Dies ist nun das Finale um den Unsterblichen Andrew Millings. Irgendwie schade, wie ich finde. Aber das Finale ist auch etwas enttäuschend für mich gewesen. Gut, die Geisteskrankheit des Zwitters wurde sehr gut beschrieben und das er sich nun gegen Zamorra stellt, war zwar abzusehen, aber dennoch recht überraschend dargestellt. Doch aus dem Finalen Akt um den Unsterblichen hätte man doch etwas mehr herausholen können. So z.B. wurde dem Leser immer noch nicht erklärt, um was es sich bei dem Langka handelt. Das hätte ich schon gerne gewusst. Am Ende ist es einfach weg und stirbt (womöglich) zusammen mit Andrew Millings. Das Torre Gerret wieder in der Hölle der Unsterblichen ist, wurde auch gut gelöst. Gerret war für mich ein Gegner, den ich gar nicht mehr so direkt gekannt habe, seit ich angefangen hab die Serie zu lesen, deshalb ist mir sein Schicksal irgendwie wurscht. Das er jetzt wieder in der Hölle der Unsterblichen ist, war die einfachste Lösung. Also für mich ein durchaus gelungener Abschluss des Zyklusses, aus dem man aber sicher noch etwas mehr hätte machen können.


Besonderheiten:
Andrew Millings stirbt.
Johannes stirbt.
Torre Gerret kehrt in die Hölle der Unsterblichen zurück.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Candy Kay macht sich echt gut. Von mal zu mal werden ihre Cover besser und besser. Auch dieses hier macht da keine Ausnahme. Mit einem Wort: Grandios.


Coverbewertung:
5 Kreuze