Professor Zamorra Nr. 810: Stirb in einer anderen Welt

Professor Zamorra Nr. 810: Stirb in einer anderen Welt


Er stand vor einem Spiegel, in Gedanken versunken. Etwas war anders geworden, das spürte er, aber er konnte nicht sagen, was es war, das sich verändert hatte. In der großen Scheibe sah er sich selbst. Der Anblick erschreckte ihn. Er sah ganz anders aus, als er sich selbst kannte. Geduckt, bleich, mit tief in den Höhlen liegenden Pupillen. Irgendwie kraftlos. Alt. "Du bist es", murmelte er. "Du entziehst mir Lebenskraft - wie auch immer du es machst. Ich werde dich töten müssen." Töten, um zu überleben.


von W.K. Giesa, erschienen am 14.06.2005, Titelbild: Candy Cay

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Die schwarze Katze erscheint wieder im Chateau Montagne und Zamorra hat wieder einmal wirre Träume. Untrügliche Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist das zweite Siegel zu öffnen. Zentrale Botschaft seiner Träume ist der Satz BESIEGE DICH SELBST. Nach einigem Überlegen kommt er zu dem Schluss, dass damit nur sein Double aus der Spiegelwelt gemeint ist. Entgegen Nicoles Warnungen schmiedet der Meister des Übersinnlichen einen gewagten Plan. Er will ohne sein Amulett in die Spiegelwelt überwechseln, da die Präsenz beider Amulette in einer Dimension sich gegenseitig außer Gefecht setzen würde. Zamorra beabsichtigt das Amulett seines Doppelgängers auszuschalten, so wie es Leonardo de Montagne schon einmal mit seinem eigenen machte. Nicole soll dann mit Merlins Stern ebenfalls überwechseln, in der Hoffnung, dass das Amulett funktioniert, wenn der Talisman des bösen Zamorra deaktiviert ist. Doch der böse Zamorra, kennt die Funktion der Deaktivierung und schaltet sein Amulett wieder ein, so dass beide Waffen außer Gefecht gesetzt sind und der Schwarzmagier ist seinem Double in Sachen Magie haushoch überlegen....


Meinung:
Nach vier Lückenfüllern geht es jetzt mit rasant weiter mit dem Zyklus der 13 Siegel. Wer sich die Spannung nicht nehmen lassen und alles aus erster Hand erfahren möchte sollte jetzt besser nicht weiterlesen und lieber den Roman zur Hand nehmen, denn es lohnt sich wirklich. Nicht nur, dass dieses Heft wieder vom "Meister" persönlich stammt, spielt es wieder nach langer Zeit in der Spiegelwelt. Zwar ist diese vielen Lesern ein Dorn im Auge, im Gegensatz zu mir, aber dieser Roman dürfte auch für diejenigen interessant sein, die sonst einen Bogen um die Parallelwelt machen, denn es geht dem bösen Zamorra endlich an den Kragen. Zwar war er ein interessanter und wirklich böser Gegenspieler, aber sein Tod war irgendwie notwendig, wurde er doch mit der Zeit zu mächtig und das Überleben unserer Helden würde irgendwann unglaubwürdig werden. Die Spiegelwelt-Nicole ist freilich noch am Leben und nicht gar so böse wie sie anfangs dargestellt wurde, zumal sie sich in den guten Zamorra etwas verliebt und unsere Nicole damit ein kleines Problem hat, denn ihr Double ist dennoch eine rücksichtslose Killerin, wenn ihre Interessen gefährdet sind. Die Karten sind jedenfalls neu gemischt worden und die Zukunft bleibt spannend, wie immer bei Zamorra. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die Llewellyn-Magie in Rhett zu erwachen scheint, auch wenn dies schubweise von statten geht.


Besonderheiten:

Der Negativ-Zamorra wird von der Spiegelwelt-Nicole erschossen und seine Leiche von MacFool gefressen.
Die Llewellyn-Magie in Lord Zwerg beginnt zu erwachen.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Endlich ein Cover, dass auch zur Handlung passt. Die Spiegelwelt-Nicole bei ihrem Versuch Lucifuge Rofocale zu beschwören. Leider sieht das Bild aus, wie einem Computerspiel entnommen. Überhaupt nicht mein Fall. Der Stil ist mir zu androgyn, zu leblos.


Coverbewertung:
1 Kreuz