Professor Zamorra Nr. 802: Besuch aus der Hölle

Professor Zamorra Nr. 802: Besuch aus der Hölle


"Wir töten ihn!", krächzte eine der beiden düsteren Gestalten. Unter ihrer schwarzen Kutte schob sich eine braun geschuppte Klaue mit gekrümmten Fingern hervor. Die Klinge eines Dolches blitzte auf und näherte sich der Kehle eines auf einer Wiese liegenden Mannes. Gerade als die Klinge den Hals des Ohnmächtigen berührte, ging eine unauffällige Blume direkt neben seinem Kopf in Flammen auf. Die Blume verbrannte nicht, und das Feuer nahm ihre Konturen an. Es zerfaserte an den Rändern und bildete Ausläufer, die nach den Schreckensgestalten griffen. Andrew Millings wachte schreiend auf, und die Traumbilder verblassten...


von Christian Montillon, erschienen am 22.02.2005, Titelbild: Fabian Fröhlich

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Zamorra erfährt von einem Dämon in Paris, dass auf der griechischen Insel Paxos eine Gruppe Dämonen die Herrschaft übernehmen und zur Touristenfalle machen will. Dort ansässig ist aber auch ein Unsterblicher: Andrew Millings. Dieser hoffte auf der abgelegenen Insel endlich Ruhe zu haben vor dem höllischen Kroppzeug. Doch als sein einziger Freund ermordet wird, weiß er was die Stunde geschlagen hat, denn der Körper seines Kameraden wurde übel zugerichtet. Als Zamorra und Nicole die Insel erreichen, spürt Zamorra mit Hilfe seines Amuletts tatsächlich einen Dämon auf. Es kommt zum Kampf, den der Dämon natürlich verliert. Der nächste Schritt der Dämonenjäger beinhaltet die Kontaktaufnahme zum einzigen Polizisten der Insel, um die Fakten des Mordfalles aufzudecken, denn selbstverständlich haben Zamorra und Nici längst Wind von den Geschehnissen auf Paxos bekommen. . Während Nicoel auf den Kommissar wartet, der unterwegs ist, macht sich Zamorra daran, das Haus des Dämons, welches er in seiner menschlichen Tarnexistenz bewohnte zu durchsuchen. Als er dort nichts findet untersucht er die Stelle, an der der Dämon starb, um seine Kleidung zu inspizieren. Dort wird er prompt niedergeknüppelt. Unterdessen macht Nicole die Bekanntschaft mit dem Kommissar, sowie Andrew Millings und der Schwester des Toten Diana. Als Zamorra angeschlagen zu der Gruppe kommt erfahren sie, dass Andrew durchaus über die Dämonen Bescheid weiß. Doch der Einsiedler gibt nichts Preis. Währenddessen schickt Kanegro, der Anführer der Dämonen von Paxos, den Vampir Artok los, um Zamorra und seine Gefährten zu beobachten und in eine Falle zu locken. Er macht eine Griechin zu seine Sklavin, die Zamorra, Nicole und Andrews zu den Dämonen führt. Kurz vor den Höhlen werden sie von Artok angegriffen. Die Griechin wird im Laufe des Kampfes von dem Vampir getötet, doch Artok selbst wird von Andrew gepfählt. Während Zamorra und Nicole zum Hotel zurückkehren bleibt Andrew noch am Tatort und beobachtet, wie der Vampir die Klippen, die er nach der Pfählung hinabstürzte, hinaufklettert. Artok wurde nicht richtig erwischt und entging der Vernichtung, doch Andrew verfolgt den Blutsauger und findet das Versteck des Dämons. Zusammen mit Zamorra und Nicole vernichtet er die Dämonen. Nur Kanegro entkommt. Während sich Zamorra die Spuren der Schlacht abwäscht, erklärt Andrew Nicole wer er ist: Ein Unsterblicher, der aus der Quelle des Lebens getrunken hat.


Meinung:
Christian Montillons Auftakt zu seinem Zyklus, der sich mit der Hölle der Unsterblichen beschäftigt beginnt eher zurückhaltend. Mit Andrew und Kanegro, betreten zwei noch blass wirkende Charaktere die Bühne, die aber sicherlich noch ausreichend Tiefe erlangen werden. Einer der Vorteile bei einer Serie, die so lange lebt wie "Zamorra". Einzelne Figuren können langsam auf- und ausgebaut werden, so dass eine Charakterisierung möglich ist, von der sogenannte "richtige" Bücher nur träumen können. Die Story selber bleibt geradlinig, ohne große Überraschungen und Wendungen. Der Endkampf gegen die Dämonen erinnert stark an die alten Hefte, bevor ein Konzept ersichtlich wurde - oder an die Romane von Roger Clement, obwohl dieser noch eine ganze Armee von niederem Gesocks dazugeschrieben hätte. Dass die Griechin Nicole als den Tod ansah, als sie von dem Teufel angegriffen wurde, fand ich ehrlich gesagt etwas weit hergeholt, da hätte ich glaube ich eher an einen Engel gedacht, der gekommen ist mich zu retten - und wer würde sich nicht gerne von Nicole retten lassen ;-). Allerdings war die Szene schon recht lustig, als das arme Opfer dachte, was "Nici" für ein bescheuerter Name für den Tod wäre. Alles in allem ein durchschnittlicher Roman, der aber sehr flüssig zu lesen ist. Nur der Titel ist meiner Meinung nach völlig daneben. So könnte eigentlich jeder zweite Zamorra-Roman heißen.


Besonderheiten:

Erster Auftritt von Andrew Millings
Erster Auftritt von Diana Cunningham
Erster Auftritt von Kanegro


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Genauso nichtssagend wie der Titel. Wäre ich ein Gelegenheitsleser hätte ich das Heft wohl im Regal liegen lassen. Allerdings ist es schön gezeichnet worden. Deshalb auch hier zwei Kreuze.


Coverbewertung:
2 Kreuze