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Odysseus brüllte auf, als er über den wildwogenden Wellen das
gräßliche Ungeheuer mit den sechs Schädeln erkannte. Die
kräftige Strömung, die sein Schiff erfaßt hatte, zog ihn
und seine verzweifelt rudernden Männer in die Richtung des unheimlich
gezackten Felsens. Sechs gefräßige Mäuler waren weit aufgerissen
und warteten auf sichere Beute. "Scylla! Es ist die gräßliche
Scylla!" hörte Odysseus die Männer keuchen. "Und das Donnern ist
der Strudel der Charybdis, die jedes Schiff in den Grund hinabzieht! Befehlt
eure Seelen dem Zeus, denn wir sind verloren!" "Nicht dem Zeus!" knirschte
Odysseus. "Der Göttervater ist im Olymp und kümmert sich nicht
um die Menschen. Aber ich habe einen Freund, dessen magische Kräfte
ich vor Troja bewundert habe. Er hat mir versprochen zu kommen, wenn ich
ihn rufe: Und das werde ich jetzt tun!" Odysseus zwang sich eisern zur
Konzentration, während seine Männer an den Rudern ihre letzten
Kräfte verausgabten, um dem Ungeheuer auf dem Felsen und dem alles
verschlingenden Meeresstrudel zu entgehen. "Zamorra!" gellte ein Schrei von
den Lippen des Odysseus. "Zamorra! Wo immer du jetzt bist! Höre meinen
Ruf, und komm mir zu Hilfe. Im Namen von ... !" Odysseus brüllte Worte
einer Beschwörung, mit denen man Brücken durch die Zeit schlägt.
Und diese Worte wurden fast dreitausendfünfhundert Jahre in der Zukunft
gehört ...