Professor Zamorra Nr. 355: Monster aus dem Mörderwald

Professor Zamorra Nr. 355: Monster aus dem Mörderwald


Etwas war anders geworden. Lucie Villaird spürte es, ohne sagen zu können, woher dieses Gefühl in ihr kam. Aber sie spürte eine dumpfe Beklommenheit, als sie aus der Tür des kleinen Hauses trat und zum Wald hinüberschaute. Hinter den Bäumen versank die Sonne. Die letzten Strahlen spiegelten sich im Fluß und ließen schillernde Reflexe über die Wellen tanzen. Wie eine stumme, schwarze Drohung wirkte dagegen die Silhouette der Bäume am Berghang. Der Gipfel war der gezackte Rückenkamm einer Urzeitechse. Trotz der Wärme fror Lucie plötzlich. Sie wußte, daß etwas nicht stimmte! Sie sah sich suchend um. Das kleine Dort befand sich im Tal. Darum waren die Wiesen und Felder, die von den Bäumen gesäumt wurden. Ringsum gab es die großen Wälder, und nur ein schmaler Streifen, dort wo Fluß und Straße entlangführten, war frei. Plötzlich wußte Lucie, was anders geworden war, und sie erschrak. Es war der Wald. Die Bäume schienen gewachsen zu sein. Um ungefähr zwei, drei Meter waren sie höher als früher. Und ... Sie waren näher gerückt. Um mindestens dreißig Meter ...


von W. K. Giesa, erschienen am 05.01.1988