Professor Zamorra Nr. 352: Die Bestie von Neapel

Professor Zamorra Nr. 352: Die Bestie von Neapel


Der Mann war hochgewachsen und wirkte irgendwie düster. Ihn umgab der Gestank der Hölle. Als er sich bewegte, zeigte sich, daß er hinkte. Seine Kleidung war so schwarz wie sein Haar und verstärkte den düsteren Eindruck noch. Er ließ sich auf dem Thronsitz nieder. Seine stechenden Augen musterten das Mädchen, das vor ihm stand, flankiert von dem Mongolen Wang Lee Chan. "April Hedgeson", sagte der Fürst der Finsternis. "Du wirst Professor Zamorra in eine Falle locken, und du wirst ihn vernichten. Denn er ahnt nicht, über welche Fähigkeiten du inzwischen verfügst und wem du treu ergeben bist, "Euch, o Fürst", hauchte das Mädchen und verneigte sich vor dem Teufel. "Habt Ihr bestimmte Pläne?" "Die Einzelheiten überlasse ich dir", sagte der Fürst der Finsternis. Es war seine Art, Entscheidungen aus dem Weg zu gehen. Denn so konnte er später nicht selbst verantwortlich gemacht werden. Falls sein Diener versagte, war es dessen Schuld - er hätte es ja anders machen können ... "Ich höre und gehorche", sagte das Mädchen, verneigte sich abermals - und löste sich in nichts auf. Es war, als habe es niemals existiert.


von W. K. Giesa, erschienen am 24.11.1987, Titelbild: Eva